Der unglaubliche Hulk |
Neuausrichtung der Reihe mit Edward Norton
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Montag, 21 Juli 2008 |
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Kurzinhalt: ![]() Nun verschlägt es Banner in die USA. Bereits seit längerem ist er mit einem Wissenschaftler in Kontakt, der meint, ihn vielleicht heilen zu können – dafür bräuchte er allerdings die Daten des schief gegangenen Experiments. Um diese Aufzutreiben, kehrt Banner an den Ort des Geschehens zurück, wo er auch auf Betty trifft. Doch die Idylle währt nicht lange, Banner wird erneut vom Militär eingekreist. Diesmal fährt Ross deutlich schwerere Geschütze auf – unter anderem Emil Blonsky, der mit einem besonderen Serum behandelt wurde, dass diesen stärker machen soll. Nichtsdestotrotz gelingt es ihnen auch diesmal nicht, den Hulk aufzuhalten. Kurz darauf gelingt es Banner tatsächlich, gemeinsam mit Betty unbemerkt nach New York zu kommen und sich von „Mr. Blue“ behandeln zu lassen. Doch kurz darauf wird das Labor gestürmt, und Blonsky zwingt den Wissenschaftler, ihm Banner’s Blut zu spritzen. Daraufhin verwandelt er sich in ein gewaltiges und gewalttätiges Ungetüm, dass nur von einem aufgehalten werden kann: Dem Hulk… Review: ![]() Was bei 99% der Kinobesucher also vermutlich sehr wohlwollend aufgenommen wurde, hat bei mir – als Liebhaber des ersten Teils – zu Besorgnis geführt... die sich dann leider auch bestätigen sollte. Alles, was "Hulk" so faszinierend und außergewöhnlich gemacht hat, wurde von mir bei dieser nicht-so-unglaublichen Neuausrichtung leider schmerzlich vermisst. Weg ist der Tiefgang der ersten Verfilmung, wie auch die hochwertige, clevere Inszenierung, die neben dem Gimmick mit den mehreren Fenstern auch immer wieder mit wunderschönen, prägnanten Bildern aufwarten konnte. Stattdessen ist "Der unglaubliche Hulk" ungemein gewöhnlich bis langweilig inszeniert, und muss sich selbst vor Genrekollegen wie "Spiderman" und Konsorten klar verstecken. Es gibt kein einziges Bild, keine Einstellung, die mir noch als besonders gelungen in Erinnerung wäre. Generell gab es meines Erachtens in diesem Film keinen einzigen denkwürdigen, außergewöhnlichen Moment. Der Soundtrack von Craig Armstrong schlägt leider in die gleiche Kerbe: er ist genau so unscheinbar wie der Rest des Films, und lässt es an eingängigen Themes und Höhepunkten vermissen. ![]() „Der unglaubliche Hulk“ mag etwas mehr Action und ein schnelleres Erzähltempo geboten haben als Ang Lee’s Version, nichtsdestotrotz gab es doch auch einige Durchhänger, wie der zu ausgedehnte Einstieg in Portugal, oder auch im Mittelteil (kurz nachdem Banner dem Militär an der Universität doch noch mit knapper Not entkommen ist). Thematisch unterscheidet man sich ebenfalls stark von Ang Lee's Interpretation: Während "Hulk" stark an Dr. Jekyll und Mr. Hyde erinnert hat, musste ich bei diesem Film des öfteren an King Kong denken – insbesondere in den Szenen, nachdem das grüne Monster Betty gerettet hat, und man gemeinsam an einem Felsvorsprung sitzt. Grade, dass sich nicht begonnen hat, ihn durch herumhopsen zu besänftigen... Die Action war vielleicht etwas zahlreicher und grundsätzlich nicht schlecht; alle entsprechenden Szenen konnten mich eigentlich recht gut unterhalten. Nur... ähnlich originelles und einfallsreiches wie der Kampf zwischen Hulk und den Helikoptern in Ang Lee's Film fehlte mir leider. Stattdessen lief es auf eine relativ einfallslose Prügelei hinaus – insbesondere dann beim Showdown, der zwar nicht so over the top war wie beim "Vorgänger", es aber dafür an emotionaler Tiefe fehlen ließ. ![]() Bei aller Kritik, und auch wenn es mir im Vergleich zu Ang Lee's Ansatz deutlich an Anspruch, Tiefgang und Originalität gefehlt hat, aber... gänzlicher Reinfall war der Film dann auch nicht. Vor allem Fans der Comics werden mit der Version sicher deutlich mehr anfangen können. Leterrier und Norton scheinen große Fans der Serie von Bill Bixby zu sein, an die nicht nur Banner's Augen kurz vor seiner Verwandlung erinnern, sondern generell der ganze Ton und die Herangehensweise an den Film – zumindest soweit ich mich an die Serie noch erinnern und es dementsprechend beurteilen kann. Zudem gibt es auch diesmal wieder kurze Auftritte von Lou Ferrigno und Stan Lee. So schön es auch ist, insbesondere ersten wieder auf der Leinwand zu sehen, so sind beide Rollen diesmal etwas größer als beim ersten Hulk, was mich doch irgendwie aus dem Film gerissen hat – ein verhältnismäßig kurzer Wink wäre mir hier doch etwas lieber gewesen. ![]() Fazit: Fans der Comicvorlage bzw. der TV-Serie, die mit Ang Lee's Interpretation ihrer heißgeliebten Vorlage alles andere als zufrieden waren, sollten dieser Neuauflage der Reihe auf jeden Fall eine Chance geben, und können auf die unten angegebene Wertung locker 2-3 Punkte aufschlagen. Denn... genau für sie war dieser Film in meinen Augen gemacht. Wer jedoch so wie ich den "Vorgänger" höchst gelungen fand, oder auch schon mit diesem nichts anfangen konnte, wird wohl auch mit dem nicht-ganz-so "unglaublichen Hulk" nicht glücklich werden. Die Handlung mag mehr wert auf Action legen und sich schneller vorwärtsbewegen, und der Hulk an sich mag besser animiert sein, doch wer grundsätzlich damit ein Problem hat, die Figur ernst zu nehmen, den wird auch diese Neuinterpretation nicht überzeugen können. Und einige Szenen, die den Fan in Jubelstimmung versetzen, dürften den unvorbelasteten Kinobesucher aufgrund ihrer unfreiwilligen Komik eher die Augen verdrehen lassen. Im Vergleich zu "Iron Man" jedenfalls ganz klar die schlechtere der reinen Marvel-Produktionen... Wertung:4 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Universal Pictures International)
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