Friss mich oder stirb!
Autor: Christian Siegel - Datum: Donnerstag, 10 Dezember 2020
 
Nachdem ihre Transportkapsel beschädigt wurde, schleppen sich John, D'Argo, Chiana und Jool mit Müh und Not zu einem anderen Leviathan. Doch auf diesem treiben Kannibalen und ein gefährlicher Schwerverbrecher ihr Unwesen…
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Episodenbild (c) Syfy

Originaltitel: Eat Me
Episodennummer: 3x06
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 20. April 2001
Erstausstrahlung D: 03. Februar 2002
Drehbuch: Matt Ford
Regie: Ian Watson
Hauptdarsteller: Ben Browder als Commander John Crichton, Claudia Black als Officer Aeryn Sun, Anthony Simcoe als Ka D'Argo, Jonathan Hardy als Dominar Rygel XVI, Gigi Edgley als Chiana, Wayne Pygram als Scorpius, Paul Goddard als Stark, Lani Tupu als Pilot.
Gastdarsteller: Tammy MacIntosh als Jool, Shane Briant als Kaarvok, Lisa Griffiths als Belima, Sean Masterson als Other Pilot u.a.

Kurzinhalt: Nachdem ihre Transportkapsel beschädigt wurde, versuche John, D'Argo, Chiana und Jool mit letzter Kraft zur Moya zu gelangen. Stattdessen treffen sie jedoch auf einen anderen Leviathan, der von den Peacekeepern mit einem Kontrollkragen ausgestattet wurde. Auch wenn sie nicht wissen, was genau sie dort erwartet, und der Leviathan antriebslos im All zu treiben scheint, haben sie keine andere Wahl, als mit der Kapsel dort zu landen, in der Hoffnung, die dringend benötigten Ersatzteile auftreiben zu können. Doch auf dem Schiff erwartet sie ein regelrechter Alptraum. Die frühere Peacekeeper-Crew ist zu Kannibalen degeneriert, und der Leviathan selbst steht unter dem Kommando des Schwerverbrechers Kaarvok, der Kopien seiner Opfer macht, um sich an ihren Hirnen zu laben. Die Gäste versuchen nun irgendwie, sich an diesen Gefahren vorbeizumanövrieren und die dringend benötigten Ersatzteile zu beschaffen – doch es dauert nicht lange, bis Kaarvok das erste Opfer ins Netz geht…

Review: Episodenbild (c) Syfy Beginnen wir mit dem größten Pluspunkt, weniger weil es in der Folge selbst so spannend gewesen wäre, als vielmehr aufgrund der interessanten Implikationen für die Zukunft. Denn: Dass auch Crichtons Kopie hier entkommt, hatte ich nicht erwartet; ich war mir eigentlich sicher, einer der beiden würde sich opfern, um den anderen die Flucht zu ermöglichen. Nun bin ich mir zwar ziemlich sicher, dass es schon allein aus produktionstechnischen Gründen nicht lange dauern wird, bis nur mehr einer der beiden Johns übrig ist. Aber der verdoppelte Crichton böte ein paar interessante Möglichkeiten, und ich hoffe einfach wirklich, dass die Macher von diesen Gebrauch machen werden. Der eigentlich schon hier wartete Heldentod wäre dabei fast irgendwie die logischste, zugleich jedoch auch abgedroschendste und daher aus meiner Sicht am wenigsten interessante Alternative. Am besten würde mir gefallen, wenn einer der beiden Crichtons nach Hause zur Erde gelangen, und der anderen bei Aeryn und den anderen verbleiben würde. Dann hätte John quasi auf der einen Seite sein Ziel erfüllt, müsste aber zugleich die Liebe seines Lebens, und auch den Rest der Moya-Crew, nicht zurücklassen. Zwischen diesen beiden Varianten gibt es aber sicherlich noch zahlreiche weitere Möglichkeiten, und ich bin durchaus schon gespannt, für welche sich die Macher entscheiden werden.

Abseits dieser interessanten Entwicklung fand ich "Friss mich oder stirb!" aber leider wenig berauschend. Gut fand ich in erster Linie die Inszenierung, nicht zuletzt die fließende Kamera, sowie die teils starken Farben. Darüber hinaus gelang es der Folge durchaus, passend zum grauenhaften Inhalt auch inszenatorisch durchaus ein Gefühl des Horrors und des Schreckens zu vermitteln. Zumindest in der ersten Hälfte, weil mit zunehmender Laufzeit wurde mir das Ganze leider wieder viel zu schrill, und ging daher diese nette, gruselige Stimmung leider völlig flöten. Darüber hinaus fand ich die Episode leider auch inhaltlich alles andere als gelungen. Das beginnt dabei, dass mir der Leviathan, und insbesondere Pilot, Moya zu ähnlich waren, geht über den völlig ineffektiven Scheintod von D'Argo, den ich ihnen keine Sekunde lang abgenommen habe, bis hin zum neuerlichen Auftritt von Jool, die ich nach wie vor nicht nur für eine der nervigsten Figuren der Serie halte, sondern vor allem auch für die bislang mit Abstand Unnötigste. Generell hat mich das Geschehen an Bord dieses anderen Leviathan leider wenig bis gar nicht interessiert. Da hätte ich alles rund um Talyns Notruf wesentlich spannender gefunden. Dieser Handlungsstrang kam für mich aber leider wiederum nie wirklich zur Geltung. Im Vergleich zur Hauptstory wirkte der wie ein Anhängsel, oder auch ein nachträglicher Einfall, nachdem die Folge zu kurz war. Insofern wäre es mir lieber gewesen, das wäre im Mittelpunkt einer eigenen Episode gestanden. Insgesamt konnte mich "Friss mich oder stirb!" jedenfalls leider, abseits der interessanten Änderung des Status Quo rund um den doppelten John, nicht wirklich begeistern.

Fazit: Episodenbild (c) Syfy Der doppelte John bietet einige spannende Möglichkeiten für den weiteren Verlauf der Serie. An Bord des fremden Leviathan kommt teilweise eine nette, gruselige Stimmung auf (wie mir der Horror-Einschlag der Folge generell durchaus gefiel). Die Inszenierung gefiel mir in erster Linie mit der mehrmals zum Einsatz kommenden fließenden Kamera, sowie der netten Farbgebung. Die Szenen rund um die Doppelgänger waren überzeugend gemacht. Und die Effektszenen (wie z.B. der Schacht, in den man D'Argos Leichnam wirft, oder auch das vor dem explodierenden Leviathan fliehende Shuttle) hatten es mir ebenfalls wieder durchaus angetan. Insgesamt konnte ich mit "Friss mich oder stirb!" aber leider doch wieder weniger anfangen, wobei mich insbesondere die Handlung nicht wirklich ansprechen wollte. Der Scheintod von D'Argo verfehlte zudem die gewünschte, schockierend-traurige Wirkung bei mir komplett, weil ich ihnen diesen nun mal keine Sekunde lang abgekauft habe. In weiterer Folge wurde mir die Folge leider auch wieder mal zu wild und schrill. Und die grundsätzlich interessante Nebenstory rund um Talyn kam für mich im Wechselspiel mit dem anderen Plot leider wenig bis gar nicht zur Geltung. Aber ja, wenn man in weiterer Folge rund um den doppelten John eine interessante Richtung einschlägt, hätte sich "Friss mich oder stirb!" trotz aller Kritikpunkte doch noch gelohnt.

Wertung: 2 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2001 Syfy)








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