SOS - Sie sind außer sich |
Als die Moya von einem fremden Schiff angegriffen wird, führt dies dazu, dass die Crew die Körper tauscht. John findet sich plötzlich in Aeryn wieder, Aeryn in Rygel, und so weiter. Nun gilt es, einen Weg zu finden, um den Prozess wieder umzukehren…
Episodennummer: 2x09 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 07. Juli 2000 Erstausstrahlung D: 14. April 2001 Drehbuch: Michael Cassutt Regie: Ian Watson Hauptdarsteller: Ben Browder als Commander John Crichton, Claudia Black als Officer Aeryn Sun, Virginia Hey als Pa'u Zotoh Zhaan, Anthony Simcoe als Ka D'Argo, Jonathan Hardy als Dominar Rygel XVI, Gigi Edgley als Chiana, Lani Tupu als Pilot. Gastdarsteller: Lani Tupu als Captain Bialar Crais, Angie Milliken als Yoz, Nick McKay als Tak u.a. Kurzinhalt: Die Moya wird von einem fremden Schiff aufgehalten, das behauptet, von ihnen angegriffen worden zu sein. Wie sich herausstellt, dürfte wohl Talyn für eben diesen Angriff verantwortlich sein. Zhaan bricht daraufhin mit einem Shuttle auf, um über einen Waffenstillstand zu verhandeln. Doch kaum befindet sie sich an Bord, feuern die Aliens ihre Waffe auf Moya ab. Dank des Schutzschilds kann zwar das schlimmste verhindert werden, allerdings hat die Waffe der Angreifer einen unerwarteten Nebeneffekt: Die Crew der Moya tauscht die Körper. So findet sich John in Aeryns Körper wieder, Aeryn in jenem von Rygel, und Rygel bei John. Auch im Maschinenraum kam es zu einem Bewusstsein-wechsle dich: Pilot steckt in Chianas Körper, Chiana in jenem von D'Argo, und D'Argo wiederum jenen von Pilot. Nachdem sie sich soweit als möglich an ihre neuen Körper gewöhnt haben, gilt es nun, herauszufinden, wie es zu diesem Phänomen kam – und einen Weg zu finden, den Prozess wieder umzukehren. Wie sich herausstellt, war der Effekt eine Nebenwirkung des Angriffs der Außerirdischen, in Verbindung mit dem nur zur rund 60% funktionstüchtigen Energieschild. Zhaan wurde indes auf dem fremden Schiff gefangen genommen, wo sie nun versucht, zwischen den beiden Außerirdischen Unmut zu stiften… Review: Von der einen positiven Ausnahme "So wie wir wohl nicht waren" abgesehen war die zweite "Farscape"-Staffel bislang ja nicht wirklich meins (insofern kann ich nun quasi von Folge zu Folge immer besser verstehen, warum vor ein paar Jahren nach der elften Episode Schluss war). Ein Trend, der sich nun leider auch mit "SOS – Sie sind außer sich" fortsetzt. Die Folge war dabei insofern in meinem Fall praktisch von vornherein zum Scheitern verurteilt, als ich schon allein mit der Grundidee nicht viel anfangen konnte. Denn: Auch wenn ich weiß, dass es viele Leute gibt, die Körpertausch-Komödien für überaus lustig halten, zählte ich mich da leider noch nie dazu. So ziemlich die einzige positive Ausnahme ist "Big" – was nicht zuletzt auch daran liegen dürfte, dass es genau genommen eigentlich keine Body-Swap-Komödie ist, als hier ja nicht zwei Personen die Körper tauschen, sondern ein Junge plötzlich als Erwachsener aufwacht. Aber so ziemlich alle anderen Vertreter, die ich bislang gesehen habe – von "Ich bin du" über "Freaky Friday" bis hin zu "Ausgewechselt", waren leider allesamt nicht wirklich meins. Und das gilt eben leider auch für "SOS - Sie sind außer sich". Zwar machen die DarstellerInnen ihre Sache ausgesprochen gut, wenn es darum geht, ihre KollegInnen zu imitieren. Das Design des fremden Schiffes, sowie der Aliens an sich (wenn diese auch sehr an "Der dunkle Kristall" erinnerten, und die Mundpartie doch etwas zu statisch war, was ihren Dialogen etwas künstlich-comichaftes gab), konnte mir ebenfalls gefallen. Und vor allem die Idee mit den Schildern, die sie sich umhängen, war klasse. Einerseits machte es innerhalb der Story Sinn, er vermied aber vor allem – angesichts der Tatsache, dass sich hier gleich sechs Personen in anderen Körpern wiederfinden – dass man als Zuschauer den Überblick verliert. Aber: Wirklich lustig fand ich's – egal, ob nun John "seine" Brüste staunt, Rygel mit Johns Körper nicht so recht klar kommt, oder auch Chiana – in D'Argos Körper – Rygel – in Johns Körper – anmacht, leider wieder einmal nicht. Es half auch nicht, dass Rygel wieder mal den Trottel mimen muss, und sich natürlich nichts dabei denkt, wenn sich ihr Besucher übergibt (während man als Zuschauer hier bereits ahnt, was es damit auf sich hatte). Auch mit der begriffsstutzigen Zhaan (denkt sich die angesichts der umgehängten Bilder nichts?) tat ich mir schwer. Davon, dass sie sich scheinbar schon die ganze Zeit hätte selbst befreien können, es nur aus mir unerfindlichen Gründen nicht tat, ganz zu schweigen. Und Spannung kam leider ebenfalls überhaupt keine auf, weder bei den Angriffen, noch bei der Frage, ob es ihnen denn eh auch gelingen wird, wieder in ihre richtigen Körper zurückzukehren – da eh von Anfang an klar war, dass die Antwort darauf natürlich "Ja!" lauten muss. Und so haben letztendlich die ernsten Momente, wie das Gespräch zwischen D'Argo und Pilot, für mich noch am besten funktioniert – waren jedoch in dieser Episode viel zu rar gesät, um sie unterhaltsam (genug) zu machen. Fazit: örpertauschkomödien waren – von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen – leider noch nie wirklich meins, und daran konnte auch "SOS - Sie sind außer sich" wieder nichts ändern. Die hier vorhandenen Gags waren leider selten bis nie mein Humor, was die Episode – in Verbindung mit der mangelnden Spannung – bestenfalls langweilig, und schlimmstenfalls mühsam machte. Am ehesten haben für mich noch die ernsteren Momente funktioniert – die jedoch viel zu rar gesät waren. Das Design der Aliens und ihres Schiffes war ebenfalls nett. Und zumindest die Idee rund um die Schilder muss ich lobend anerkennen. Insgesamt setzte "Farscape" aber auch mit "SOS - Sie sind außer sich" leider wieder den bislang überwiegend enttäuschenden Trend der zweiten Staffel fort. Wertung: 2 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2000 Syfy)
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