Slotherhouse |
Ein mordendes Faultier terrorisiert ein College
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Montag, 23 Oktober 2023 |
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Kurzinhalt: Emily Young beginnt ihr letztes Jahr am College. Sie träumt davon, so wie einst ihre Mutter zur Leiterin der Studentenverbindung gewählt zu werden. Doch hat sie gegen die amtierende Leiterin, die deutlich wohlhabendere und Social Media dominierende – wenn auch teilweise als ziemliche Bitch auftretende – Brianna wirklich eine Chance? Da hat sie nach einer Zufallsbegegnung in einem Einkaufszentrum die Idee, für die Verbindung ein lebendes Maskottchen zu besorgen. Von einem illegalen Tierhändler holt sie dann schließlich ein Faultier ab – und tatsächlich sind ihre meisten Kommilitoninnen ganz aus den Häuschen. Mit jedem Auftritt des Faultiers steigen ihre Beliebtheitswerte, und Brianna muss zum ersten Mal um die Wiederwahl zittern. Anfänglich denkt man sich nichts dabei, als es innerhalb ihrer Verbindung zu mysteriösen Todes- und/oder Vermisstenfällen kommt. Bis Emily eines Tages ein schrecklicher Verdacht kommt: Könnte etwa das von ihr ins Studentenheim gebrachte Faultier dafür verantwortlich sein? Review (kann Spoiler enthalten): ![]() Mir gefiel dabei, dass er trotz der albernen Grundidee doch einen zarten, ernsten Kern hat, der sich mit Ambitionen auseinandersetzt, und wie weit wir bereit sind, für die Erreichung unserer Ziele zu gehen. Pluspunkte sammelt der Film darüber hinaus für die Umsetzung des Faultiers, wo man rein auf "practical effects" (Puppen usw.) setzt. Auf CGI wird hier erfreulich- und lobenswerterweise gänzlich verzichtet. Die Figuren sind zwar recht klischee- und schablonenhaft, angesichts der parodistischen Elemente kann man das allerdings durchaus als beabsichtigt ansehen. Wobei es dem Film zumindest gelang, mich eine Bindung zu Emily aufbauen und mit ihr mitfiebern zu lassen (was sicherlich auch der charmanten Performance von Lisa Ambalavanar zu verdanken ist). Und nach einem bereits amüsanten Beginn mit zahlreichen witzigen Momenten steigert sich der Film dann vor allem zum Ende hin nochmal; der Showdown ist voller komischer Szenen und/oder Kommentare, Film-Zitaten, sowie dem eine oder andere auf die Spitze getriebenen Klischee. Als eher unnötig empfand ich allerdings den etwas gar hohen body count; gerade auch angesichts der Tatsache, dass wir viele der frühen Morde gar nicht direkt miterleben. Man merkt, dass ein Großteil der Studentenverbindungs-Bewohnerinnen in den Augen von Matthew Goodhue nur Faultier-Futter sind, bei denen erst gar nicht versucht wird, sie mit einer Art Charakter auszustatten. Bis zu einem gewissen Grad verstehe ich warum; am Ende soll sich einfach nur eine bestimmte, begrenzte Zahl an Figuren im Showdown dem Faultier stellen. Trotzdem wäre hier weniger wohl mehr gewesen. Zudem schleichen sich kleinere Längen ein. Gelegentlich spießen sich die absurderen Aspekte mit den ernster-bodenständigeren Elementen, gerade auch im Hinblick auf Emilys Charakterentwicklung, sowie die Dynamik in ihrem Freundes- und Verbindungskreis. Und für das ganz große Trash-Fest dass er sein will war er teilweise fast schon zu professionell (und auf Hochglanz) produziert. Vor allem aber hätte "Slotherhouse" etwas mehr Blut und Gore brauchen können; diesbezüglich hält er sich, wohl auf ein den Kreis der potentiellen Kinobesucher erweiterndes PG13-Rating schielend, leider sehr zurück. In der richtigen Stimmung – und Gesellschaft – macht "Slotherhouse" aber definitiv Laune. Fazit: ![]() Wertung: 6 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2023 Hulu)
Weiterführende Links: Halloween-SPECiAL 2023
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