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Ti West liefert einen altmodischen Slasher ab
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Mittwoch, 05 Oktober 2022 |
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Kurzinhalt: Eine Filmcrew bricht ins ländliche Texas auf, um einen Porno zu drehen. Die Tänzerin Maxine Minx erhofft sich von ihrem Auftritt dort den Durchbruch; zumal ihr sowohl der Regisseur und Drehbuchautor R.J., als auch ihr Freund – und Produzent des Films – Wayne versichern, dass sie zwar einen Hardcore-Film mit echten Sexszenen, aber trotzdem mit künstlerischen Anspruch, drehen und damit die schmuddeligen Grenzen des Pornos durchbrechen wollen. Ebenfalls mit von der Partie sind das Darsteller-Pärchen Bobby-Lynne und Jackson, sowie die Tontechnikerin Lorraine. Gemeinsam erreicht man jenes abgelegene Farmhaus, dass man übers Wochenende für die Dreharbeiten gemietet hat. Dem älteren Ehepaar, von dem man es gebucht hat, haben sie dabei natürlich nichts von ihren nicht jugendfreien Plänen verraten; die glauben, dass sie einfach nur ans Land gefahren ist, um ein bisschen zu feiern und Urlaub zu machen. Doch nach einem ersten, erfolgreichen Drehtag mehren sich die beunruhigenden Ereignisse – bis dem jungen Filmteam schließlich klar wird, dass es jemand auf sie abgesehen hat… Review (kann Spoiler enthalten): ![]() Leider aber lassen all diese originell(er)en Elemente den generischen Slasher-Teil, der dann insbesondere das letzte Drittel dominiert, nur umso abgedroschener und abgestandener erscheinen. Bezeichnend: Rückblickend fand ich eigentlich den "Porno"-Teil deutlich spannender, als die slasherige zweite Hälfte (wobei an dieser Stelle daran erinnert sei, dass ich von jeher nicht zu den größten Slasher-Fans zähle; mein Eindruck mag durchaus auch damit zusammenhängen). Ich fand einfach die Dynamik zwischen den Figuren cool. Zudem war der Einblick in diesen Indie-Porno-Dreh interessant; zumal Ti West diesen insofern super umsetzt, als die betreffenden Szenen tatsächlich so aussehen, als wären sie Ende der70er gedreht worden. Ich hätte jedenfalls nichts dagegen gehabt, sie einfach weiter beim Dreh zu verfolgen, und zu sehen, wie sich die Dynamik innerhalb des Teams in weiterer Folge noch entwickelt hätte – und hätte dementsprechend den generischen Slasher-Teil eigentlich nicht wirklich gebraucht, ja empfand diesen tendenziell sogar fast als störend. Zumal es leider trotz der langen Einführung und der netten Betrachtung der Figuren nicht gelingen wollte, mich so wirklich eine Bindung zu ihnen aufbauen zu lassen, so dass ich wenn dann das Morden losgeht so richtig mit ihnen mitgefiebert hätte. Zumal die Identität des klassischen "final girls" keine große Überraschung war. Immerhin: Ein paar nette Kills waren da am Ende schon dabei. Und auch die Besetzung – darunter u.a. die beiden schon Horror-erfahrenen Mia Goth und Brittany Snow, sowie Jenna Ortega, die im jüngsten "Scream" (Review folgt im Zuge des Specials!) zu sehen war – wertet den Film zweifellos auf; wobei ich auch gleich sagen muss, dass mir eine ganz bewusste Doppelbesetzung ohne Blick auf die Credits nicht aufgefallen wäre, und der dahinterliegende "Gag" die Wirkung bei mir somit verfehlte. Nachdem es mir bewusst war, fand ich es aber definitiv besser, interessanter und deutlich gelungener als beim "Suspiria"-Remake, wo es einfach nur sinnlos war. Und nicht zuletzt gab es Ti West die Möglichkeit, Pearls Vorgeschichte in einem Prequel zu erzählen, welches in Kürze unsere Lichtspielhäuser unsicher machen sollte. Und auch wenn ich von "X" nicht ganz so begeistert gewesen sein mag, war er doch gut genug, um mein Interesse an der Vorgeschichte zu wecken. Fazit: ![]() Wertung:6 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2022 Capelight Pictures)
Weiterführende Links: Halloween-SPECiAL 2022
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