Mission Galactica: Angriff der Zylonen
Der zweite Episoden-Zusammenschnitt fürs Kino Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Freitag, 10 Dezember 2021
 
Advent-SPECiAL

 
Halloween Kills
Originaltitel: Mission Galactica: The Cylon Attack
Produktionsland/jahr: USA 1979
Bewertung:
Studio/Verleih: Universal Pictures
Regie: Vince Edwards & Christian I. Nyby II
Produzenten: David J. O'Connell, Glen A. Larson & Donald P. Bellisario
Drehbuch: Glen A. Larson, Jim Carlson & Terrence McDonnell
Filmmusik: John Carpenter, Cody Carpenter & Daniel A. Davies
Kamera: H. John Penner & Frank Thackery
Schnitt: keine Angabe
Genre: Science Fiction
Kinostart Deutschland (BRD): 09. August 1979
Kinostart USA: 1979
Laufzeit: 108 Minuten
Altersfreigabe: FSK ab 12
Trailer: YouTube (englisch)
Kaufen: DVD (Spielfilm-Trilogie)
Mit: Richard Hatch, Dirk Benedict, Lorne Greene, Hebert Jefferson Jr., John Colicos, Maren Jensen, Laurette Spang, Anne Lockhart, Tony Swartz, Terry Carter, George Murdock, Lloyd Bridges u.a.


Kurzinhalt: Der Kampfstern Galactica führt die Flotte der letzten Überlebenden der Menschheit auf der Suche nach der dreizehnten Kolonie an: Der Erde. Auf der Flucht vor den feindlichen Zylonen, trifft man schließlich unverhofft auf einen zweiten Kampfstern, der die Auslöschung der zwölf Kolonien unbeschadet überstanden hat. Doch Commander Adama und Commander Cain sind sich im Hinblick auf die weitere Vorgehensweise uneins: Während Cain dafür eintritt, die Zylonen direkt anzugreifen, möchte Adama die Flucht – gerade auch im Hinblick auf die zivile Flotte, die sie beschützen – fortsetzen. Doch der Treibstoff droht knapp zu werden. Als Cain ein Kampfgeschwader anführt, mit dem man Tanker der Zylonen erbeuten will, zerstört er die Schiffe, um Adama keine andere Wahl zu lassen, als in die Offensive zu gehen…

Review: Szenenbild. Nachdem die ersten drei Episoden, die zu einem etwas mehr als zweistündigen Pilotfilm zusammengeschnitten wurden, im Kino – nicht zuletzt, nachdem die Science Fiction-Fans nach weiterer Unterhaltung Marke "Star Wars" – lechzten – sehr erfolgreich war, beschloss man seitens Universal, noch einen zweiten Kinofilm nachzuschießen. Auch diesmal bediente man sich hierfür drei Episoden der TV-Serie, und schnitt sie zu einem 108-minütigen Film zusammen. "Mission Galactica: Angriff der Zylonen" profitiert dabei im direkten Vergleich mit dem ersten Film, "Kampfstern Galactica", davon, dass die drei hierfür ausgewählten Episoden über ein sehr ähnliches – und vor allem hohes – Niveau verfügen, weshalb es keinen ähnlichen Absturz gibt, wie dort (wo die zweite und dritte Folge einfach mit dem hochdramatischen Auftakt nicht mithalten konnte). "Mission Galactica: Angriff der Cylonen" (so auch der Titel der Episode/n) war ja ohnehin von vornherein Zweiteiler – dem jetzt hier noch die (in der Serie ebenfalls direkt darauf folgende, wenn auch narrativ nicht direkt damit verbundene) Episode "Galactica unter Feuer" beigefügt wurde.

Und eben dies funktioniert überraschend gut; ja tatsächlich würde ich es förmlich als Geniestreich bezeichnen. Weil zu Beginn von "Galactica unter Feuer" kommt es ja zu einem Angriff der Zylonen, der hier nun einfach mit der Handlung aus "Mission Galactica" verknüpft wurde – und das ergibt sich völlig logisch und schlüssig. Mehr noch: Es sorgt nun dafür, dass auch die Galactica (und nicht "nur" Starbuck und Apollo) eine wichtige Rolle im Showdown spielt, statt dies der Pegasus zu überlassen. Da und dort musste man zwar etwas herumschneiden, damit es zusammenpasst. Und generell wurde von "Galactica unter Feuer" insgesamt wohl nichtmal die Hälfte übernommen – nicht zuletzt, als die Storyline der eingesperrten im Freizeitraum ersatzlos gestrichen wurde. Trotzdem fällt auf, dass mit ein bisschen Änderungen am Drehbuch von "Galactica unter Feuer" das in der Tat auch gut und gern ein Dreiteiler hätte sein können. Und ja, hie und da ergeben sich durch den Zusammenschnitt, bzw. auch die Kürzungen, kleinere Probleme. So fehlt hier z.B. die Szene, welche die Anspannung (und den Grund eben dafür) zwischen Sheba und Cassiopeia deutlich macht, weshalb den späteren – sehr wohl enthaltenen – versöhnlichen Szenen irgendwie die Grundlage fehlt. Durch die Verwendung von Gaius Baltar gibt es zudem einen großen Kontinuitätsfehler zu "Kampfstern Galactica", da dieser im Kinofilm – zu dem dies ja eine Fortsetzung sein soll – vom Kommandanten der Zylonen exekutiert wurde. Und das Ende ist auch ein bisschen hatschert und sehr plötzlich, da über eine andere Szene der Kommentar drübergesprochen wurde, dass Cain und die Pegasus wohl noch irgendwo da draußen sind. Insgesamt fand ich das aber schlüssiger, unterhaltsamer und auch insgesamt besser, als den (auch schon soliden) ersten Kinofilm.

Fazit: Szenenbild. Aus meiner Sicht setzt man mit "Mission Galactica: Angriff der Zylonen" im Vergleich zum ersten Kinofilm – der ja ebenfalls schon ein Zusammenschnitt dreier Episoden war – noch einmal eins drauf. Hauptverantwortlich dafür ist, dass die Folgen diesmal einerseits inhaltlich besser zusammenpassen – wobei der Film davon profitiert, dass der Großteil der Handlung von vornherein einer Doppelfolge entnommen wurde; aber auch "Galactica unter Feuer", welches hier nun quasi das Finale beisteuert, fügt sich schlüssig ein. Und andererseits ist die Qualität der hier zusammengeschnittenen Episoden konstanter und – abgesehen von der allerersten Pilotfolge, die in etwa den ersten Akt von "Kampfstern Galactica" bildete – generell höher. Da und dort ergeben sich durch das Zusammenstoppeln und dementsprechende kürzen zwar schon noch kleinere Probleme. Die TV-Herkunft kann der Film schon allein aufgrund des 4:3-Format (damals fürs Kino doch eher schon antiquiert) auch nicht verhehlen. Und betrachtet man die drei ins Kino gebrachten Filme/Zusammenschnitte als Trilogie ergibt sich mit Baltars Rückkehr ein doch ziemlich auffälliger Kontinuitätsfehler mit dem ersten Teil. Insgesamt bietet "Mission Galactica: Angriff der Zylonen" aber sehr gute – wenn halt auch genau genommen schon aus der Serie bekannte – "Science Fiction"-Unterhaltung.

Wertung:7 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1979 Universal Pictures)


Weiterführende Links:
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