Renegades: The Requiem |
"Star Trek"-Fanfilm ohne "Star Trek"
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Montag, 21 Dezember 2020 |
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Kurzinhalt: Nach dem Angriff auf die Erde, der von der Renegades-Sondereinheit gerade noch so verhindert werden konnte, wird der Admiral auf eine Verschwörung in den Reihen der Konföderation aufmerksam. Offenbar ist ein groß angelegter Angriff auf die Heimatplaneten der Mitgliedsstaaten geplant. Um diesen zu verhindern, greift er neuerlich auf das mittlerweile bewährte Team rund um Captain Lexxa Singh zurück. Doch nicht zuletzt da deren Crew erst kürzlich ein paar schmerzliche Verluste hinnehmen musste, erhält sie bei dieser wichtigen Mission zusätzliche Unterstützung. So schließen sich u.a. ein Klon von Jada – ihr Original wurde vor einigen Jahren getötet – und auch der Barkeeper Cordero – der lange ein Offizier der Flotte und in einem anderen Teil der Galaxis gestrandet war – an. Aber auch Captain Alvarez, den mit Captain Singh eine Fehde verbindet, schließt sich ihnen an. Und, nicht zuletzt: Auch der Admiral selbst beschließt, an dieser wichtigen Mission persönlich teilzunehmen. Doch diese wird von der Crew der Icarus ein großes Opfer erfordern… Review: ![]() Für den Zuschauer bedeutet dies einiges an Umgewöhnung. Weil: Es sind natürlich immer noch die gleichen Figuren, nun aber teilweise mit geänderten Namen, und vor allem, ohne erkennbaren Bezug zu "Star Trek" mehr. Und trotzdem wissen wir halt genau genommen, dass der namenlose Admiral natürlich Pavel Chekov ist, es sich bei Kovok um Tuvok handelt, und so weiter. Gleiches gilt natürlich für so manche neue Figur, die hier hinzukommt. Jada ist ganz eindeutig Jadzia, Cordero in Wahrheit Chakotay, und so weiter. Und doch ist das ganze irgendwie sehr irritierend, und reißt einen auch irgendwie ständig aus der Illusion und der Geschichte raus. Praktisch jede Sekunde schreit uns der Film an "Wir wissen, dass ihr wisst, wer das eigentlich ist, auch wenn er anders heißt und vielleicht auch ein bisschen anders aussieht, aber wir dürfen den echten Namen halt nicht mehr nennen, zwinkerzwinker". Und ja, ich weiß auch nicht, wie man das anders/besser hinbekommen können, aber komisch ist es halt irgendwie schon. Wobei, das sollte ich auch gleich sagen, ich da echt eher CBS einen Vorwurf mache, weil diese Fanfilmregeln letztendlich praktisch den Tod von solchen Fanproduktionen bedeuten. Und das, obwohl diese gerade auch in der "Star Trek"-freien Zeit (soweit es das Fernsehen betrifft, spricht die drei Kelvin-Timeline-Filme jetzt mal außen vor gelassen) zwischen "Enterprise" und "Discovery" maßgeblich dazu beitrugen, die Franchise-Fahne hochzuhalten. Aber egal wem man nun daran die Schuld gibt, das Ergebnis ist ein ziemlich seltsamer Hybrid, da es einerseits kein "Star Trek"-Fanfilm, andererseits aber halt auch (noch) keine gänzlich eigenständige Produktion ist. Darauf muss man sich einlassen können. ![]() Fazit: So gut wie der Vorgänger ist "The Requiem" leider nicht mehr. Aufgrund der geringen Laufzeit wirkt das Ganze doch eher wie ein Epilog/Nachschlag zu "Renegades", als wie eine eigene Geschichte. Dass selbst in den Fanfilmen ausgelutschte Bedrohungsszenarien dominieren, enttäuscht mich ebenfalls ein bisschen. Vor allem aber leidet das Ganze unter den geänderten Fanfilm-Regeln, die seitens CBS zwischen der Produktion beider Filme herausgegeben wurden, und die nun dazu führten, dass alle Referenzen auf "Star Trek" entfernt werden müssten. Da einem als Trekkie aber dennoch bewusst ist, dass es sich eigentlich ja eben um Jadzia, Chakotay, Tuvok, Chekov usw. handeln soll, gibt es eine gewisse Dissonanz zwischen Intention und Inhalt. Schafft man es jedoch, darüber hinwegzusehen, und trotz leicht verändertem Aussehen und anderen Namen die guten alten "Star Trek"-Figuren darin zu sehen, lässt sich auch mit "The Requiem" durchaus wieder Spaß haben – wobei man selbst dann festhalten muss, dass "Star Trek: Renegades" der rundere und bessere Film war. So oder so finde ich es jedenfalls schade, dass es CBS für notwendig erachteten, solchen beherzten Fanproduktionen in Form der Fanfilm-Regeln gleich mehrere Knüppel zwischen die beide zu werfen – weswegen auch die weitere Zukunft von "Renegades" momentan noch in den Sternen steht. Wertung:5 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2017 Atomic Studios)
Weiterführende Links: Advent-SPECiAL 2020
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