Bliss |
Ein alptraumhafter Höllentrip
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Dienstag, 29 Oktober 2019 |
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Kurzinhalt: Die Malerin Dezzy steckt in einer Schaffenskrise. Nachdem ihr Agent das Vertrauen in sie verliert und ihr keinen weiteren Vorschuss geben will, feuert sie ihn. Zugleich drängt die Besitzerin jener Galerie, die sie beauftragt hat darauf, dass ihr jüngstes Werk pünktlich zur Eröffnung der nächsten Ausstellung fertig wird – und das ist in weniger als einer Woche. Angesichts der Tatsache, dass sie bislang noch keinen einzigen Pinselstrich auf die Leinwand gebracht hat, eine fast unmögliche Herausforderung. Unter finanziellem und künstlerischem Druck wendet sie sich an ihren Freund und Drogendealer, der ihr daraufhin eine ganz spezielle, potente neue Droge "Bliss" verkauft. Diese befeuert zwar Dezzys Kreativität, führt jedoch auch zu Blackouts und Gedächtnislücken. So blickt sie z.B. nachdem sie wieder aufwacht auf die ersten Ansätze eines Gemäldes, hat jedoch keine Erinnerung daran, diese gemalt zu haben. Zugleich hat sie das drängende Gefühl, dass es sich bei diesem Bild um ihr Meisterwerk halten könnte. Wie weit ist sie bereit, für ihre Kunst zu gehen? Review: ![]() Nun sei an dieser Stelle – ähnlich wie letztes Jahr bei "Luz", an den mich "Bliss" doch ein bisschen erinnert hat (inhaltlich haben die zwar genau gar nichts miteinander gemein, teilen sich aber das bewusst grieselige Bild, die starken Farben, sowie insbesondere natürlich die surreal-alptraumhafte Stimmung ) – das Wort der Warnung angebracht, dass "Bliss" bislang sowohl von Presse als auch Filmkonsumenten doch eher gemischte Reaktionen ausgelöst hat, und aufgrund seiner sehr eigenwilligen Art die Horror-Gemüter zweifellos wieder eher spalten wird. Es wird jene geben, denen es gelingt, sich quasi in den Film fallen zu lassen, in ihn einzutauchen, und von seiner surreal-alptraumhaften Stimmung gefangen genommen zu werden. Und andererseits jene, die nie wirklich hineinkommen, die Inszenierung und die Musik als eher nervig und den Film als einerseits inhaltsarm und andererseits wenig originelle Variation des Vampir-Themas abtun werden. Erfreulicherweise fand ich mich aber in ersterer Gruppe wieder. Dabei gelang es "Bliss" quasi von der ersten Sekunde an, mich mit seiner ganz eigenen und eigenwilligen (und dann eben zunehmend alptraumhaften) Stimmung in Beschlag zu nehmen. Dezzy war zudem eine interessante Protagonistin, mit der ich mich – auch wenn ich selbst nicht künstlerisch tätig sein mag – rasch verbunden fühlte. Großen Anteil daran hat zweifellos Dora Madison, die hier eine wahre Tour de Force hinlegt, und in dieser herausfordernden Rolle wirklich alles gibt. Aber auch die Geschichte an sich hatte es mir angetan. Zugegeben, diese mag etwas dünn und zudem nicht sonderlich revolutionär sein, dennoch fand ich den Film nie langweilig, und die Art und Weise, wie er sich als Metapher auf den künstlerischen Schaffensprozess im allgemeinen interpretieren lässt, nicht uninteressant. Die größte Stärke von "Bliss" ist aber zweifellos die audiovisuelle Umsetzung – an der sich aber wiederum die Geister scheiden werden. Entweder, das funktioniert für euch, und ihr werdet in diesen schon fast drogenartigen Rausch hineingezogen, oder es wird euch auf die Nerven gehen. Dazwischen gibt's glaub ich nichts. Für mich hat "Bliss" jedenfalls wunderbar funktioniert; für mich ist das Horror-Erlebniskino der besten Sorte, und ich freue mich schon auf den deutschen Blu-Ray-Release, der hoffentlich nicht allzu lange auf sich warten lassen wird. Fazit: ![]() Wertung:8 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2019 Dark Sky Films)
Weiterführende Links: Halloween-SPECiAL 2019
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