Ant-Man and the Wasp |
Kleine Helden, großer Spaß
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Donnerstag, 02 August 2018 |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kurzinhalt: Nachdem er gegen das Sokovia-Abkommen verstoßen hat und in Berlin an der Seite von Captain America kämpfte, wurde Scott Lang zu zwei Jahren Hausarrest verurteilt. Eben diese Frist ist nun so gut wie abgelaufen, und Scott möchte nichts anderes, als sie ohne Zwischenfälle verstreichen zu lassen – damit er mit seiner Tochter auch endlich außerhalb des Hauses wieder etwas unternehmen kann. Doch das (Quanten-)Universum scheint andere Pläne mit ihm zu haben: Denn während Scott in der Badewanne ruht, hat er plötzlich einen Traum, den er aus der Sicht von Janet van Dyne – Hopes Mutter und Hanks Frau – erlebt. Diese ist seit rund 30 Jahren im subatomaren Raum verschollen, nachdem sie in diesen vordrang, um eine Atomrakete zu entschärfen. Scheinbar herrscht nun – nach Scotts eigenem Besuch im subatomaren Raum vor drei Jahren – eine Art Verbindung zwischen ihnen. Eben diese wollen sich Hope und Hank zunutze machen, um Janet zu retten. Gegen seinen Willen wird Scott entführt – eine Ameise mit Fußsessel nimmt in seiner Abwesenheit seinen Platz ein – da er sich jedoch schuldig fühlt, stimmt er zu, ihnen zu helfen. Doch Hope, Hank und Scott sind nicht die einzigen, die danach streben, die Pforte zum subatomaren Raum zu öffnen… Review: ![]() "Ant-Man and the Wasp" besticht dabei für mich vor allem damit, was auf dem Spiel steht. Im Gegensatz zum ersten Teil ist die Mission diesmal nämlich eine persönliche, und im Vergleich zu den ganzen Superhelden-Filmen, wo immer gleich die Welt zu retten ist, ist der Einsatz hier deutlich geringer. Andere mögen sich daran stören, für mich hingegen lag eben darin seine größte Stärke. Weil Filme, wo das Schicksal der Welt auf dem Spiel steht, gibt's eh wie Sand am Meer. Zudem ist bei denen halt ein Scheitern der Helden von vornherein ausgeschlossen (auch der Ausgang von "Infinity War" wird nicht Bestand haben, da verwette ich meine Marvel-Blu-Ray-Sammlung drauf!). Hier hingegen hätte ich mich nicht getraut, auf den Ausgang des Geschehens zu wetten, sprich ob es ihnen wirklich gelingt, Janet zu retten, und wenn ja, welcher Preis dafür zu zahlen ist. Weshalb ich "Ant-Man and the Wasp" in seinen besten Momenten letztendlich sogar spannender fand als "Infinity War". Generell war der ganze Fluss des Films wesentlich besser als im ersten Teil, und dieser einfach durchgängig mitreißender und unterhaltsamer. Sehr schön fand ich auch, dass die Hauptwidersacherin Ghost – wie schon Erik Killmonger in "Black Panther" vor ihr – wieder eine absolut nachvollziehbare Motivation mitbekommt. Man mag mit ihren Methoden nicht übereinstimmen, aber ihr Ziel ist absolut verständlich. Damit schließt sich "Ant-Man and the Wasp" jenen Marvel-Filmen an, wo die Trennlinie zwischen schwarz und weiß nicht ganz so eindeutig verläuft. Positiv angetan war ich auch davon, dass Michael Douglas diesmal eine wesentlich größere Rolle spielt, und auch aktiv(er) ins Geschehen eingreift. Zudem fand ich es natürlich auch absolut lobenswert, dass Hope hier nun ebenfalls ihren Anzug bekam, und weite Strecken des Films sogar dominierte. Auch was den Humor betrifft, schöpft "Ant-Man and the Wasp" wieder aus den Vollen. Wer den typischen Marvel-Ton mittlerweile satt hat, wird mit ihm wohl nicht glücklich werden, da jedoch die meisten Gags bei mir zündeten und der leichtere Touch zum Helden und der Geschichte sehr gut passte, war das für mich kein Problem. Im Gegenteil, die hohe Gagdichte war für mich maßgeblich für den hohen Unterhaltungswert des Films verantwortlich. Die letzte wesentliche Stärke liegt dann – wie schon beim ersten – in den überaus netten Szenen rund um die verschiedenen Größenverhältnisse, welche die "Ant-Man"-Filme aus dem Marvel-Universum doch nochmal hervorstechen lassen. Und San Francisco, das hier als Location auch wesentlich prominenter vertreten ist als im ersten, liebe ich ja sowieso. ![]() Fazit: "Ant-Man and the Wasp" ist wieder ein Film nach der typischen Marvel-Formel. Das funktioniert für euch, oder eben nicht. Im direkten Vergleich zu "Avengers: Infinity War" fand ich es überaus positiv, dass diesmal nicht wieder das Ende der Welt zu verhindern war, sondern der Einsatz wesentlich geringer – und vor allem persönlicher – ist. Sehr erfreut war ich zudem, dass es im direkten Vergleich zum ersten in praktisch allen Belangen gelang, noch einmal eins draufzusetzen. "Ant-Man and the Wasp" ist witziger, spannender, flüssiger, stimmiger, emotionaler, und insgesamt unterhaltsamer als der Vorgänger. Der Film spielt auch wieder auf nette Art und Weise mit unterschiedlichen Größenverhältnissen, und gibt zudem Hope und auch ihrem Vater Hank wesentlich mehr zu tun. Vor allem aber profitiert er aus meiner Sicht davon, dass man die Origin-Story im ersten abgehandelt hat, und nun daran gehen kann, so ziemlich in allen Bereichen (Charaktere, Hintergrundgeschichte, usw.) in die Tiefe zu gehen, und auf dem soliden Fundament des ersten aufzubauen. Das Endergebnis mag kein ähnlich hochdramatischer Film wie "Infinity War" sein, dafür aber eine überaus gelungene Erinnerung daran, warum Marvel Studios momentan wohl die Könige des Unterhaltungskinos sind. Wertung:8 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2018 Marvel Studios)
Mitreden! Sagt uns eure Meinung zum Film im SpacePub! Weiterführende Links: "Ant-Man and the Wasp" - Gewinnspiel
Kommentar schreiben
|