Dracula und seine Bräute |
Mittelmäßige Dracula-Fortsetzung ohne Dracula
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Dienstag, 03 Oktober 2017 |
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Kurzinhalt: Nachdem der Vampirjäger Doktor Van Helsing Graf Dracula besiegt hat scheint die Gefahr in Transsylvanien erstmal begannt. Doch der Schein trügt. Denn eine junge Lehrerin, die in die Stadt kommt um Kinder zu unterrichten, trifft während ihres Aufenthalts in einem Schloss auf den jungen Baron Meinster, der von seiner Mutter in seinem Zimmer eingesperrt wird. Als sie den charmanten jungen Mann befreit, offenbart sich dieser als Vampir, der sogleich an seiner Mutter Rache nimmt. Auch andere junge Mädchen verwandelt er in Vampire – während er seine Befreierin zu seiner Braut auserkoren hat. Doktor Van Helsing kehrt nach Transsylvanien zurück, um Baron Meinster und seine Vampir-Bräute zur Strecke zu bringen… Review: ![]() Vielmehr offenbart sich dieser rasch als einfallslose Kopie des ersten "Dracula"-Films (und damit weniger als Fortsetzung denn als Remake), bei dem entgegen des Titels nicht Draculas Bräute im Mittelpunkt stehen, sondern es vielmehr neuerlich um einen jungen Edelmann geht, der in Transsylvanien sein Unwesen treibt. Baron Meinster erweist sich dabei als durch und durch unwürdiger Ersatz, was nicht zuletzt an seinem Darsteller David Peel liegt. Dessen Darstellung ist nämlich bestenfalls unauffällig und schlimmstenfalls unfreiwillig komisch. Damit ist er weder ein würdiger Gegenspieler für Peter Cushing, geschweige denn ein adäquater Ersatz für Christopher Lee. Ein wesentlicher Knackpunkt, den der Film für mich nie so recht überwinden konnte. Generell habe ich Lee bei diesem Film doch sehr vermisst. Es hilft auch nicht, dass Cushing erst nach einer halben Stunde auftaucht, und ich alles, was sich nicht um ihn dreht, leider nur leidlich spannend/interessant fand – was insbesondere für die Story der jungen Lehrerin gilt, die mich einfach partout nicht packen wollte. Obwohl der Film mit 85 Minuten nun eh nicht gerade lang ist, schien sich mir zudem die eine oder andere recht überflüssige Füllszene eingeschlichen zu haben (wie z.B. alles rund um den Doktor, das sehr beliebig wirkt und auch nur bedingt zum Ton des restlichen Films passt). Und zu allem Überfluss empfand ich dann auch noch das Ende als sehr abrupt. Zumindest ein paar zusätzliche Sekunden hätte man uns schon noch gönnen können – weil so wurde mir doch etwas zu plötzlich abgeblendet. ![]() Fazit: Einen Film über Van Helsing, der nachdem er Dracula zur Strecke gebracht hat nun noch dessen Bräute jagen muss, hätte ich eigentlich sehr reizvoll gefunden. Stattdessen präsentiert man uns – entgegen der Erwartungen, die vor allem der englische Originaltitel weckt – eine recht einfallslose "Dracula"-Kopie, die mit einem Christopher Lee für Arme auskommen muss, der diesem was Charisma und Leinwandpräsenz betrifft dermaßen unterlegen ist, dass es schon fast peinlich ist. Zudem empfand ich die Szenen mit dem Arzt als völlig überflüssiges Füllmaterial, und teilweise sogar als richtiggehend störend. Auch die Story rund um Marianne verstand es leider nie, mich zu packen. Und für meinen Geschmack musste "Dracula und seine Bräute" auch viel zu lang ohne Peter Cushing auskommen, der erst nach einer halben Stunde in Erscheinung tritt. Immerhin, mit seinem Auftritt wird der Film dann besser, wobei vor allem der Showdown ein paar interessante und gelungene Momente bietet. Was dem Film ebenfalls hilft, sind das charmante Setting in der Vergangenheit, die tollen Sets, die beeindruckende Ausstattung, sowie die wieder einmal hochkarätige Inszenierung durch Terence Fisher. Das sehr abrupte Ende raubt dann aber leider wieder einiges von dem Goodwill, den der Film mit Peter Cushings Auftritt langsam aufzubauen vermochte, und insgesamt kam der Film über den Mangel an Christopher Lee nie so recht hinweg. Wertung:5 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1960 Hammer Films)
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