The Girl with All the Gifts |
Ein junges Mädchen als letzte Hoffnung der Menschheit
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Sonntag, 30 Oktober 2016 |
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Kurzinhalt: Eine Pilzinfektion hat weite Teile der Menschheit in zombieartige Kreaturen verwandelt, die "Hungrige" genannt werden, und die nur mehr rein nach Instinkt agieren und all jene jagen und fressen, die nicht wie sie schon verwandelt wurden. Eines der wenigen sicheren Rückzugsgebiete sind militärische Einrichtungen. In einer davon werden mehrere Kinder gefangen gehalten und mit äußester Vorsicht behandelt. Was genau hat es damit auf sich? Melanie ist eines dieser Kinder, und so wie die anderen auch kennt sie kein anderes Leben als jenes in der Militärbasis, welches in erster Linie aus Routine besteht: Jeden Morgen werden sie an einen Rollstuhl gefesselt und in einen großen Raum gebracht, wo Miss Justineau sie unterrichtet. Diese ist auch die einzige in der Basis, die den Kindern mit Menschlichkeit begegnet, weshalb Melanie sie ganz besonders ins Herz geschlossen hat. Eines Tages wird sie dann geschnappt und in ein Labor gebracht. Dr. Caldwell, die nach einem Heilmittel für die Pilzinfektion sucht, ist gerade dabei, sie aufzuschneiden, als die Basis von Hungrigen überfallen wird. Zusammen mit Helen Justineau, ein paar Soldaten sowie Doktor Caldwell gelingt Melanie die Flucht. Zum ersten Mal erlebt sie nun, wie die Welt draußen aussieht – und erfährt auch Erschreckendes über sich selbst… Review: ![]() Was mir auch sehr gut gefallen konnte ist, wie "The Girl with All the Gifts" auf den Mythos einer Zombie-Apokalypse aufbaut, diesen uminterpretiert, und dabei auch so manch neue Idee einbringt. Ich finde es wirklich erstaunlich, wie es trotz der unzähligen Filme und Serien zum Thema doch immer wieder gelingt, diesem neue Aspekte abzugewinnen, bzw. es um originelle Einfälle zu bereichern. Und apokalyptische Filme sind ja ohnehin generell genau mein Scheiß. Die Umsetzung der Welt konnte mir dabei wirklich gut gefallen. Dies mag zwar ein Aspekt sein, der jetzt nicht mehr sonderlich neu war – die Idee, dass die Natur die Städte zurückerobert – aber ich fand es hier einfach phantastisch umgesetzt. Eine weitere wesentliche Stärke ist die Besetzung. Sennia Nanua ist eine großartige Neuentdeckung, die mich in mancher Hinsicht an die – damals noch jüngere – Quvenzhané Wallis aus "Beasts of the Southern Wild" erinnert hat, wobei ihre Leistung fast noch beeindruckender – und "erwachsener" – ist. Glenn Close wertet ohnehin jeden Film auf, bei dem sie mitspielt, und als großer Fan von ihr habe ich mich vor allem auch über den Auftritt von Gemma Arterton (die selbst ohne Makeup noch unglaublich hübsch ist) sehr gefreut. Paddy Considine und Fisayo Akinade runden die tolle Besetzung dann schließlich ab. Auch Colm McCarthy (der, wie ich gerade gelesen habe, u.a. die von mir erst kürzlich besprochene "Doctor Who"-Episode "Die Glocken von Saint John" inszeniert hat) als Regisseur ist großes Lob auszusprechen. Ich habe ja ein Faible für lange Einstellungen, und gerade auch jene während des Angriffs der Hungrigen stach für mich heraus; das war wirklich sehr spektakulär, beeindruckend, und mitreißend. Generell schenkt er uns zusammen mit seinem Kameramann Simon Dennis ein paar optisch eindrucksvolle Szenen. Und auch der Score von Cristobal Tapia de Veer trägt viel zur Stimmung des Films bei. ![]() Fazit: Apokalyptischer Endzeit-Horrorthriller wie "The Girl with All the Gifts" (der in mancher Hinsicht an "28 Days Later" erinnert) sind nun mal genau mein Ding. Insofern hatte ich an diesen Film hohe Erwartungen – die von ihm auch voll und ganz erfüllt wurden. Dabei half es sicherlich, dass ich sehr unvorbereitet in den Film gegangen bin, und noch kaum wusste, was mich erwartet. Das Ergebnis hat mir dann aber derart gut gefallen, dass ich mir in weiterer Folge – trotz eines grundsätzlich schon recht vollen Lese-Terminkalenders – auch Mike Careys Romanvorlage schon vorgeknöpft habe. Beiden ist die wirklich tolle Adaption des Zombie-Mythos, der hier um ein paar frische und interessante Ideen angereichert wird, die interessanten und vielschichten Figuren, den faszinierenden Ausgang sowie insbesondere auch die interessante Entwicklung rund um Melanie gemein. Im Film kamen darüber hinaus noch die tolle Umsetzung dieser apokalyptischen Welt, einige wunderschöne, imposante Bilder, die eine oder andere beeindruckende Szene, und so manch im Roman noch nicht vorhandener toller Moment hinzu. Insgesamt ist "The Girl with All the Gifts" der untote Beweis, dass das Zombie-Genre trotz aller Filme und Serien selbst heute immer noch etwas Neues zu bieten vermag. Wertung:9 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2017 Universum Film)
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