Futureworld |
Maues, aber wenigstens eigenständiges Sequels
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Freitag, 18 Dezember 2015 |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]()
Kurzinhalt: Zwei Jahre nach der Tragödie in Westworld lädt Delos zahlreiche Vertreter aus der ganzen Welt zur Wiedereröffnung ihres Freizeitsparks ein. Ebenfalls unter den geladenen Gästen finden sich die beiden Reporter Chuck Browning – der einst den Westworld-Skandal aufgedeckt und dafür recherchiert hat – sowie die Fernsehjournalistin Tracy Ballard. Den beiden wird versprochen, dass sie sich in allen Bereichen von Delos umsehen können, da man nichts zu verbergen habe. Nachdem ein anonymer Hinweisgeber unmittelbar vor ihrem Treffen ermordet wurde, hat Chuck jedoch genau daran so seine Zweifel. Deshalb hält er sich auch nicht an die vorgegebenen Regeln, und stiftet Tracy dazu an, zusammen mit ihm in der Nacht heimlich durch Delos zu schleichen, in der Hoffnung, herauszufinden, was man dort zu verbergen hat. Doch als sie dann die Tragweite der Verschwörung endlich erkennen, droht es fast schon zu spät zu sein… Review: ![]() Auch davon abgesehen hat mich das eine oder andere – gerade auch in der ersten Stunde des Films – nicht so recht überzeugt. So war für mich wirklich schwer zu schlucken, dass es die Firma Delos nach dem Massaker vor zwei Jahren tatsächlich immer noch gibt, man den Park nun wieder eröffnet, und die Massen hineinströmen. Sorry, aber im echten Leben, wo Leute schon McDonalds verklagen weil sie sich am Kaffee verbrannt haben, wäre so etwas nie möglich. Warum nicht eine Konkurrenzfirma nehmen, welche die Überreste des Parks aufgekauft hat? Das hätte ich schon deutlich leichter akzeptieren können. Generell stellte "Futureworld" meine freiwillige Aufhebung der Ungläubigkeit wiederholt auf eine harte Probe – wie z.B. bei der "Traumanalyse", den quasi aus der Luft erschaffenen Robotern, oder auch beim Verjüngungseffekt, der sich nicht einfach als Halluzination der aus dem "Quell der ewigen Jugend" trinkenden offenbart (und das wäre schon schwer genug zu schlucken), sondern sich auch auf den Sicherheitskameras widerspiegelt. Da ich sie gerade erwähne: Womit ich ebenfalls immer meine Probleme, sind Szenen in denen uns gewöhnliche Filmszenen – mit Schnitten, laufenden Perspektivenwechseln, bewegenden Kameras etc. – als Aufnahmen von Sicherheitskameras präsentiert werden. Ja, ich weiß, es mag kleinlich sein, aber mich stört sowas halt. Schade fand ich auch, dass die Roboter auch hier wieder die Bösen sind – statt ihre Versklavung durch die Menschheit zu thematisieren. Und auch, dass wir im Vergleich zum Vorgänger wenig bis keine Zeit in den einzelnen Welten verbringen, fand ich schade. Gerade auch Futureworld klang von der Idee her absolut faszinierend (wenn man sich auch fragt, wie es ihnen gelingt, Schwerelosigkeit zu simulieren; und die Mars-Schifahr-Szenen waren allzu deutlich einfach nur rot eingefärbt). Zudem fehlt dadurch der dramaturgische Schwenk des Vorgängers, vom Paradies zur Hölle. ![]() Fazit: "Futureworld" war zwar ein angenehm eigenständiges Sequel, dass sich nicht einfach nur damit begnügte, den Vorgänger zu kopieren – leider aber fand ich diesen letztendlich von Grundidee, Aufbau und Story her wesentlich gelungener. Am meisten leidet "Futureworld" darunter, dass die Filmemacher aus der Frage, was genau in Delos vorgeht, kein großes Geheimnis machen – was auch bedeutet, dass wir als Zuschauer den Figuren voraus sind, und über eine Stunde warten müssen, bis sie endlich zu uns aufschließen. Zudem gab es zahlreiche Einfälle und/oder Szenen, die mich nicht überzeugten, und meinen Bullshit-Radar anspringen ließen. Vor allem aber hielten sich in der ersten Stunde Spannung und Unterhaltungswert leider noch sehr in Grenzen. Erst die letzten 15-20 Minuten vermochten es dann, mich halbwegs zu packen – aber selbst da bliebt "Futureworld" hinter dem Vorgänger zurück. Insgesamt ist die Fortsetzung dem Vorgänger jedenfalls in praktisch allen Belangen unterlegen – anschauen kann man ihn sich aber ruhig mal. Wertung:3 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1977 Constantin Film)
Mitreden! Sagt uns eure Meinung zum Film im SpacePub! Weiterführende Links: Advents-SPECiAL 2015
Kommentar schreiben
|