Ex Machina |
Alex Garlands intelligentes SF-Regie-Debüt
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Dienstag, 28 April 2015 |
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Kurzinhalt: Der junge Programmierer Caleb arbeitet bei der größten Internet-Suchmaschine der Welt, Bluebook. Eines Tages gewinnt er in der Firmenlotterie eine Woche mit dem zurückgezogen lebenden Genie, der die Firma gegründet hat. Nach seiner Ankunft – und nachdem er eine Verschwiegenheitsvereinbarung unterzeichnet hat – weiht ihn Nathan in sein jüngstes Projekt ein, mit dem er die Welt revolutionieren will: Er behauptet, die erste Künstliche Intelligenz geschaffen zu haben, die den Turing-Test besteht und somit in einem Gespräch von einem Menschen nicht mehr zu unterscheiden ist. Eben diese KI hat er zudem in einen höchst fortschrittlichen Roboterkörper mit hübschem weiblichem Gesicht verpackt. Caleb soll sich nun in einigen Sitzungen mit Ava treffen und beurteilen, ob Nathan sein Ziel erreicht hat. Caleb willigt ein – und wird so zum Spielball im Wettstreit zwischen Ava und ihrem Schöpfer… Review: ![]() Ebenfalls phantastisch sind die Effekte. Roboter Ava ist absolut makellos und 100%ig glaubwürdig umgesetzt. Der Film selbst hat mich da und dort an einen anderen tollen britischen SF-Film mit ähnlicher Thematik erinnert, nämlich "The Machine" (auch dieser war ja visuell sehr beeindruckend), wobei "Ex Machina" noch mehr als dieser Wert auf eine akademische Diskussion zum Thema setzt, und Action defacto keine Rolle spielt. Adrenalinjunkes werden demnach bei Alex Garlands Regiedebüt wohl nicht auf ihre Kosten kommen. Hier regiert die intelligente, die nachdenkliche Science Fiction-Unterhaltung, die mehr am Diskurs zum vermeintlich immer wichtiger werdenden Thema Künstliche Intelligenzen – und alles, was damit verbunden ist – interessiert ist, als an Spektakel. Dementsprechend dürften vor allem selbsternannte Nerds – und natürlich Science Fiction-Geeks – bei "Ex Machina" auf ihre Kosten kommen. Dennoch fand zumindest ich den Film durchgängig packend und unterhaltsam. Ähnlich wie Caleb werden wir langsam aber sicher in den Film hineingezogen, und sind gefangen zwischen den unterschiedlichen Agenden der Protagonisten. Zusätzliche Spannung gewinnt der der Film durch die zahlreichen Geheimnisse, die mit Nathans Experimenten in Verbindung stehen, und die nacheinander aufgeklärt werden. Die eine oder andere Wendung hatte ich zwar im Verlauf des Films bereits kommen sehen, aber ganz bestimmt nicht alle. In erster Linie lebt "Ex Machina" aber von der Frage: Ist Ava eine KI mit echten, menschlichen Empfindungen, oder doch nur eine Maschine, die eben diese simuliert? Eben darin – und der letztendlichen Antwort, bzw. dem Ausgang des Geschehens generell – lag für mich die größte Stärke des Films. ![]() Fazit: "Ex Machina" richtet sich weniger an die breite Masse als an die Science Fiction-Feinschmecker, die nicht immer nur Action und Spektakel sehen wollen, sondern durchaus auch mal einen ruhigen, intelligenten, nachdenklichen und vor allem auch zum Nachdenken anregenden Film des Genres zu schätzen wissen. Die größte Stärke des Films ist dabei das Drehbuch, dass mit zahlreichen Wendungen aufwarten kann, und den Zuschauer – so wie Caleb – lange Zeit über im Unklaren darüber lässt, was genau hier vor sich geht. Ähnlich wie der Protagonist werden wir in den Strudel aus verschiedenen Agenden gezogen, die sich uns erst nach und nach offenbaren. Das fand ich höchst interessant und packend. Doch Alex Garland muss nicht nur für sein Drehbuch gelobt werden, sondern auch für die Regie. Vor allem zu Beginn präsentiert er einige beeindruckende Landschaftsaufnahmen – und danach gelingt es ihm vor allem auch, die klaustrophobische Stimmung des unterirdischen Labors perfekt einzufangen. Darüber hinaus stechen vor allem noch das beeindruckende Set-Design, die wundervolle Synthesizer-Filmmusik sowie die bestechenden schauspielerischen Leistungen hervor, wobei vor allem Alicia Vikander mit einer Breakout-Performance begeistert. Zusammen mit dem packenden Finale und einem perfekten Ende, dass den Zuschauer hoffentlich noch lange beschäftigen wird, macht dies "Ex Machina" insgesamt zu einem absoluten Pflichttermin für alle Fans des Science Fiction-Genres! Wertung:9 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2015 Universal Pictures)
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