7th Floor – Jede Sekunde zählt |
Solider Suspense-Thriller aus Argentinien
Kategorie:
Filme -
Autor: Björn Flügel - Datum:
Mittwoch, 13 August 2014 |
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Kurzinhalt: Als Sebastián seine Kinder Luca und Luna bei seiner von ihm getrennt lebenden Ehefrau zur Schule abholt, spielen sie ihr gewohntes Spiel: "Wer ist als Erster im Erdgeschoss?" Während er den Aufzug nimmt, laufen die Kinder die Treppe hinab. Sebastián erreicht als Sieger das Erdgeschoss, doch von seinen Kindern fehlt jede Spur. Er sucht das gesamte Treppenhaus ab, befragt die Nachbarn, doch Luca und Luna bleiben verschwunden. Schließlich melden sich die Entführer und fordern ein Lösegeld von 100.000 Dollar… Review: ![]() Die Wandlung Sebastiáns vom abgebrühten Star-Anwalt hin zum niedergeschmetterten Familienvater, der bereit ist, für seine Kinder jedes Opfer zu bringen, ist wirklich gut und vor allem glaubhaft gestaltet. In diesen Belangen erweisen sich Drehbuch und nicht zuletzt Hauptdarsteller Ricardo Darín, der hier eine beachtliche Performance abliefert, durchaus als solide und feinfühlig. Weiterhin weiß auch die ausgesprochen wirkungsvolle Kameraarbeit des Films zu gefallen. In hervorragend fotografierten Bildern wird Buenos Aires als anonymer und dubioser Schauplatz, an dem Kriminalität und Korruption zum Alltag gehören, in Szene gesetzt. Das in kalten Farben gehaltene, beinahe schon surreal anmutende Treppenhaus fügt sich nahtlos in dieses verruchte Gesamtbild ein. Es ist ein unheilvoller, bedrohlicher Ort, der per se schon Spannung erzeugt und den Suspense-Charakter des Films erheblich stützt. Auch verschleiert die gelungene Optik effektiv das knappe Budget des Films. Dass "7th Floor" letztendlich für ein Taschengeld realisiert wurde, ist nirgendwo erkennbar. Weniger vorzüglich sind allerdings der flache Spannungsbogen und das gemächliche Erzähltempo. Nachdem die Kinder spurlos verschwunden sind, gelingt es Regisseur Amezcua kaum noch, die Dramatik weiter aufzubauen und weitere Höhepunkte einzuarbeiten. ![]() Fazit: "7th Floor" versucht sich als Suspense-Thriller und kann mit einer guten Prämisse, zahlreichen Wendungen und Überraschungen sowie einem charismatischen Hauptdarsteller aufwarten. Auch gelingt es dem Film, das ihm zugrundeliegende Szenario seinem Publikum emotionell nahezubringen. Angesichts dessen ist es mehr als bedauerlich, dass er sich auf wenige Höhepunkte beschränkt, eher schrittweise vorankommt und einen unwürdigen Schlussteil hinzufügt. Wertung:6 von 10 Punkten
Björn Flügel
(Bilder © 2014 Ascot Elite Home Entertainment)
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