The Green Inferno |
Kannibalenhorror von "Hostel"-Macher Eli Roth
Kategorie:
Filme -
Autor: Marcel Wetzel - Datum:
Donnerstag, 03 April 2014 |
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Kurzinhalt: Eine Gruppe studentischer Hobbyaktivisten macht sich auf um den Regenwald und seine Ureinwohner vor den Bulldozern gieriger Konzerne zu retten. Dort angekommen finden sie sich jedoch plötzlich mitten in der grünen Hölle wieder, und werden von den Ureinwohnern, die sie eigentlich beschützen wollten, angegriffen – und gegessen… Review: ![]() Allerdings muss man dem Film zugutehalten, dass er, sobald er in die Gänge kommt und die Studenten auf sich allein gestellt in der grünen Hölle unterwegs sind, nicht noch lange wartet, um so etwas wie Spannung aufzubauen, sondern die Zuschauer, auch den inzwischen vor sich hindösenden Teil, mit einem Knall zurückholt, dessen Intensität zumindest mich in diesem Moment überrascht hat. Zu der oben bereits angesprochenen Story ist zu sagen, dass ihr fast schon auf die Stirn geschrieben steht, dass es sie nur deshalb gibt, um irgendwie rechtfertigen zu können, warum die Protagonisten jetzt genau da sind, wo sie sind und das tun, was sie tun. Im Kern dreht sich demnach der Film um eine Gruppe amerikanischer Studenten, die, wie könnte es anders sein, ihre sichere Heimat der US of A verlassen und daraufhin natürlich sehr bald in Lebensgefahr geraten. Klingt nach Klischee und schon zigmal gesehen und ist auch nicht der einzige Kritikpunkt. Auch die Zusammensetzung der studentischen Ökoaktivistentruppe bietet alles, was das Handbuch für Standarddrehbücher so hergibt. Da gibt es unter anderem den charismatischen Anführer, der andererseits ein völliger Egomane ist, genauso wie den total lieben Dicken, der sich in ein Mädel verguckt, und natürlich auch die hagere Kalkleiste mit Affinität zu allem was mit Strom funktioniert, vielen besser bekannt als Nerd. Wer dann noch so etwas erwartet wie Charakterentwicklung geht leer aus. Zu allem Überfluss ist die schauspielerische Leistung der Darsteller dann auch noch bis auf wenige Ausnahmen maximal im Mittelmaß anzusiedeln. Lediglich Lorenza Izzo als weibliche Hauptdarstellerin gibt sich merklich Mühe ihrer Rolle gerecht zu werden. Interessanterweise hat Roth bei der Besetzung der Studentenrollen wieder auf alte Bekannte zurückgegriffen, mit denen er zuletzt in "Aftershock" vor der Kamera stand. Lorenza Izzo, Ariel Levy und Nicolás Martinez. Letzterer liefert zwar keine schauspielerische Glanzleistung ab, weckt aber trotzdem Sympathien. Dass die CGI-Effekte ebenfalls in der Regionalliga spielen und man deutlich erkennen kann, wenn etwa Tiere in die Kulisse hineinretuschiert worden sind, fällt dann auch nicht mehr weiter ins Gewicht. ![]() Fazit: Eli Roths Hommage an die Kannibalenfilme der 70er, wie etwa "Die weiße Göttin der Kannibalen" oder auch das zumindest im Deutschen titeltechnische Meisterwerk "Nackt und zerfleischt", ist auf seine Art durchaus gelungen, wenn man mit der augenzwinkernden Art wie Roth seine Filme dreht, klarkommt oder vielleicht gerade deswegen ein Fan seiner Werke ist. Wer hier aber einen durch und durch ernsten Horror- bzw. Splatterstreifen erwartet wird enttäuscht werden, da sich der Film merklich selbst nicht allzu ernst nimmt und immer wieder die Grenze zwischen Horror und Comedy überschreitet. Wertung:6 von 10 Punkten
Marcel Wetzel
(Bilder © 2014 Highlight)
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