The Sessions - Wenn Worte berühren |
Ein ungewöhnlicher, aber auch fantastischer Film
Kategorie:
Filme -
Autor: Bettina Schwarzkopf - Datum:
Sonntag, 02 Juni 2013 |
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Kurzinhalt: Journalist und Katholik Mark O'Brien ist seit seinem 6. Lebensjahr an Kinderlähmung erkrankt. Somit blieben ihm viele Ereignisse, die ein gesunder Mensch im Laufe seines Lebens erfahren darf, verwehrt, auch die Liebe. Dennoch hat Mark nie aufgegeben und hat sich zu einem ansehnlichen Dichter und Denker etabliert. Als ihm eines Tages ein Redakteur eine Story zum Thema Sex und Behinderung anbietet, beschließt Mark auch seine Sexualität zu erkunden, dazu gehört auch Sex mit einer tollen Frau. Da er jedoch keine Hoffnung mehr daran verschwenden möchte, die Eine kennenzulernen, mit der er dieses Abenteuer bestreiten kann, verabredet er sich mit einer Ersatzfrau, eine Mischung aus Therapeutin und Prostituierte. Während Letztere den Kunden von sich abhängig machen möchte, ist das Ziel der Ersatzfrau das Sexleben des Patienten so aufzuräumen, dass nach Abschluss der Therapie dieser gesund ins Leben entlassen werden kann. Und eben diese Therapie ist zentraler Gegenstand des Films. Review: ![]() Vielleicht mag man nun denken, dass es sich bei "The Sessions" um einen Hollywood-Sexfilm handelt, doch dem ist nicht so. Aber wie kann ein Film eigentlich voller Nackt- und Sexszenen sich nur marginal mit Sex beschäftigen? Ganz einfach, "The Sessions" ist ein kein billiger Schund, sondern enthüllt ganz offen die emotionalen und sexuellen Bedürfnisse behinderter Menschen. Man schaut nicht einfach nur einem guten, netten Mann zu wie er versucht das erste Mal Sex zu haben, wie in "Jungfrau (40), männlich, sucht…", sondern man sieht einen Menschen, der zum ersten Mal wagt ein Gefühl für die Liebe und die Zweisamkeit zu finden trotz der schweren Bürde, die ihm das Leben aufgetragen hat. Mark O'Brien wird von John Hawkes gespielt. Hawkes verdient für seine grandiose schauspielerische Leistung nichts als Lob - zu schade, dass er dafür nicht mal für den Oscar nominiert wurde. Hawkes wirkt absolut glaubwürdig, sodass man tatsächlich meinen könnte, er würde an Kinderlähmung erkrankt sein. Aber auch Helen Hunt hat als Cheryl Cohen-Greene ebenfalls einen fantastischen Job gemacht. Die doch recht privaten Szenen, in denen sich beide näher kommen, wirken sehr persönlich, sodass der Zuschauer sich hier und da ein bisschen aufdringlich fühlt. ![]() Fazit: "The Sessions" ist ein ungewöhnlicher, aber auch fantastischer Film mit einer großartigen Besetzung und ist jedem, der seit Langem wieder mal einen guten (ruhigen) Geschichte sehen möchte, zu empfehlen. Wertung:9 von 10 Punkten
Bettina Schwarzkopf
(Bilder © 2012 20th Century Fox)
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