Devil |
Fahrstuhl zur Langeweile
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Samstag, 22 Oktober 2011 |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]()
Kurzinhalt: Fünf fremde Menschen treffen scheinbar zufällig in einem Fahrstuhl aufeinander. Als dieser stecken bleibt, und kurz darauf einer von ihnen angegriffen wird, machen sich schon bald Angst, Panik und gegenseitiges Misstrauen breit. Ist etwa einer von ihnen nicht der, der er zu sein scheint? Als Detective Bowden in der Sicherheitszentrale des Hochhauses ankommt, versucht er verzweifelt, aus der Ferne zu ermitteln – während Polizei und Feuerwehr alles daran setzen, zu den Eingeschlossenen vorzudringen, ehe weitere Angriffe geschehen. Ramirez, einer jener Männer, die für die Überwachung der Fahrstühle zuständig sind, hat indes eine ganz eigene Theorie bezüglich der Vorkommnisse im Fahrstuhl: Glaubt man ihm, so hat der Teufel seine Hände im Spiel. Anfangs tut Detective Bowden dies noch als Humbug und Aberglauben ab, doch als die Ereignisse im Fahrstuhl immer mysteriöser werden, gerät sein Glauben an eine weltliche Erklärung zunehmend ins Wanken… Review: ![]() "Devil" ist nicht unbedingt ein schlechter Film – aber ein lahmer und überwiegend langweiliger. Regisseur John Erick Dowdle bemüht sich zwar redlich, eine bedrohliche Atmosphäre aufzubauen und Spannung zu erzeugen, doch die Drehbuchautoren Brian Nelson und M. Night Shyamalan legen ihm hierbei kontinuierlich Steine in den Weg, die sich für ihn als zu schwer und unüberwindbar erweisen. Das beginnt schon beim Aufbau: Wie schon der Titel, die Trailer und die erste Minute des Films verrät, steckt der Teufel in diesem Fall nicht im Detail, sondern im Fahrstuhl. Mal ganz abgesehen davon, dass es für mich zu offensichtlich war, welcher der Passagiere nicht das war, was er zu sein schien: Wenn wir alle ohnehin schon wissen, dass der Teufel hinter all den Morden steckt – dann haltet euch doch bitte nicht noch lang und breit damit auf, uns "weltlichere" Erklärungen als unüberzeugende und unglaubwürdige rote Heringe zu servieren. Ich denke jedenfalls es wäre wesentlich besser gewesen, und hätte die Spannung enorm erhöht, dem Film einen anderen Titel zu geben und den "Bösewicht" nicht schon in den ersten Minuten durch einen aufgesetzt wirkenden Voice-Over-Kommentar preis zu geben. Lasst uns zu Beginn des Films im Glauben, einer der Protagonisten wäre ein ganz gewöhnlicher Killer. Dann machen auch so falsche Fährten wie rund um den neuen Sicherheitsmann, der mit dem Mann einer anderen Fahrstuhlpassagierin in Verbindung steht, Sinn (Achtung, Spoiler! – im Übrigen war es nach dieser Offenbarung so was von klar, dass es ihn als nächstes erwischen würde – Spoiler Ende). Natürlich läuft man in solchen Fällen, wo man in einen scheinbar bodenständigen Film dann auf einmal ein übersinnliches Element vorstellt in Gefahr, den einen oder anderen Kinobesucher vor den Kopf zu stoßen. Aber das ist doch bitte schon immer noch besser, als diese mit unsinnigen roten Heringen zu langweilen, oder? ![]() Fazit: Auch wenn er nicht Regie geführt hat, reiht sich "Devil" in die Reihe der letzten M. Night Shyamalan-Filme ein, soll heißen: Er ist eine ziemliche Enttäuschung – und Shyamalan trägt dabei, gemeinsam mit Drehbuchautor Brian Nelson, die Hauptschuld daran. Das beginnt schon beim problematischen Konzept des Films, in dem Sünder vom Teufel höchstpersönlich terrorisiert und ermordet werden, wodurch man sich in eine erzählerische Zwickmühle begibt. Mach die Protagonisten zu "böse", und das Publikum wird keine Verbindung zu ihnen aufbauen. Mach sie (so wie im vorliegenden Fall passiert) zu harmlos, und man muss sich unweigerlich fragen, ob der Teufel in einer Welt voller Vergewaltiger, Kinderschänder, Massenmörder etc. denn keine anderen Sorgen hat. Auch abseits von der Grundidee offenbart das Drehbuch einige Schwächen, wie z.B. die zahlreichen unnötigen (da unwirksamen) roten Heringe, und die Vorhersehbarkeit einiger Wendungen. Regisseur John Erick Dowdle und die engagierten DarstellerInnen tun ihr Möglichstes, doch wie der Teufel seinen Opfern lässt ihnen das Drehbuch nicht den Hauch einer Chance… Wertung:3 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © United International Pictures)
Mitreden! Sagt uns eure Meinung zum Film im SpacePub! Weiterführende Links: Halloween-Special
Weitere DVD & Kino News
Kommentar schreiben
|