Die anderen 48 Tage |
Episodennummer: 2x07 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 16.11.2005 Erstausstrahlung D: 16.10.2006 (Free-TV, Pro7) Drehbuch: Carlton Cuse & Damon Lindelof Regie: Eric Laneuville Hauptdarsteller: Adewale Akinnuoye-Agbaje als Mr. Eko, Naveen Andrews als Sayid Jarrah, Emilie de Ravin als Claire Littleton, Matthew Fox als Jack Shephard, Jorge Garcia als Hugo „Hurley“ Reyes, Maggie Grace als Shannon Rutherford, Josh Holloway als James „Sawyer“ Ford, Malcolm David Kelley als Walt Lloyd, Daniel Dae Kim als Jin-Soo Kwon, Yunjin Kim als Sun-Hwa Kwon, Evangeline Lilly als Kate Austen, Dominic Monaghan als Charlie Pace, Terry O‘Quinn als John Locke, Harold Perrineau Jr. als Michael Dawson, Michelle Rodriguez als Ana Lucia Cortez, Cynthia Watros als Libby Gastdarsteller: Brett Cullen als Goodwin, Sam Anderson als Bernard Nadler, Kimberly Joseph als Cindy Chandler Kurzinhalt: Das Heckteil des Fluges Oceanic 815 stürzt auf der anderen Seite der Insel nahe dem Strand ins Meer. Die Überlebenden schleppen sich zuerst an den Strand und helfen danach den Verletzten. Doch ihnen bleibt nicht viel Zeit, um ihren Schock zu überwinden: Bereits in der Nacht nach dem Absturz werden sie von den Anderen angegriffen; drei von ihnen verlieren dabei ihr Leben, ehe es Mr. Eko gelingt, einige der Angreifer zu stellen. Ana-Lucia setzt sich danach dafür ein, sich eine sichere Zuflucht zu suchen und den Strand zu verlassen, doch die anderen wollen dort bleiben und das Signalfeuer weiterhin brennen lassen – vor allem da sie die Stewardess Cindy darüber informiert, dass sie kurz vor dem Absturz vom Kurs abgekommen sind, und zudem das Funkgerät ausgefallen war. Doch als die Anderen nur wenige Tage später erneut angreifen und die überlebenden Kinder entführen, lassen die letzten Überlebenden den Strand hinter sich, und ziehen sich in den Dschungel zurück. Als Ana-Lucia bei einem der Angreifer eine Liste mit den Namen der Kinder entdeckt, vermutet sie, dass sich unter ihnen ein Verräter befindet… Review: Die bisherigen Lost-Episoden sind einem recht starren Schema gefolgt: Es gab die Handlung auf der Insel, und daneben mehr oder weniger ausgeprägte Rückblenden, die uns die Vergangenheit vor dem Absturz entweder von einer oder auch mehrerer Personen gezeigt hat. In "Die anderen 48 Tage", der 32. Folge der Serie, wird mit diesem Konzept nun endlich gebrochen. So erleben wir 48 Tage seit dem Absturz nun aus der Sicht der Überlebenden des hinteren Teils des Flugzeugs, und zwar quasi im Zeitraffer. Auch wenn dadurch kaum genug Zeit bleibt, um sich ausreichend mit ihrer Tortur zu beschäftigen und daher einige Entwicklungen nicht ganz die gewünschte Wirkung entfalten können, hat mir die Idee dennoch sehr gut gefallen – einfach, da es mal eine willkommene Abwechslung war. Zwar waren uns Teile der Handlung nach Ana-Lucia’s Schilderung in den vorangegangenen Episoden schon bekannt (wie die Angriffe der Anderen), dennoch erfuhr man einige neue, interessante Details. So scheinen es die Anderen insbesondere auf Kinder abgesehen zu haben. Suchten sie vielleicht ein bestimmtes, wussten aber nicht wen genau (und war womöglich Walt genau das Kind, dass sie suchten?), oder ist ihr Interesse an Kindern genereller Natur? Und wie steht Claire’s Entführung damit in Zusammenhang, wenn überhaupt? Die Offenbarung rund um Goodwin war jetzt zwar nicht sonderlich überraschend – mir war er ab dem ersten Moment verdächtig, und irgendwie frage ich mich schon, warum Ana-Lucia die Tatsache dass seine Kleidung nicht nass war nicht schon früher bewusst geworden ist – aber damit haben wir wenigstens nach Ethan einen weiteren Anderen kennengelernt. Und es war zumindest insofern ein netter Twist, als ich nachdem wir in "Alle hassen Hugo" seine Leiche gesehen haben und Mr. Eko bei Jin’s Frage „Others?“ genickt hat eigentlich ursprünglich gedacht hatte, er wäre von ihnen umgebracht worden, und nicht selbst einer gewesen. Auch die Offenbarung rund um den Funkspruch war genial, und hat nicht nur dabei geholfen, die Geschichte der anderen Überlebenden zeitlich besser einordnen zu können, sondern bot zudem eine geniale Verknüpfung mit der 1. Staffel. Apropos Verknüpfung: Wie man – unterlegt von Michael Giacchinos trommelnd-peitschender Musik – sich in den letzten Minuten durch kurze Auszüge der letzten Tage schließlich der dramatischen Konfrontation vom Ende der letzten Folge angenähert und diese noch einmal aus der Sicht von Ana-Lucia gezeigt hat, war wirklich glänzend gemacht. Jedenfalls machte "Die anderen 48 Tage" deutlich, dass Ana-Lucia und ihre Truppe im Vergleich zu den Überlebenden des vorderen Teils der Maschine einen richtigen Höllentrip hinter sich haben – was sowohl ihr Misstrauen gegenüber Michael, Sawyer und Jin als auch die tragische Wendung am Ende der vorangegangenen Episode verständlich(er) macht. "Die anderen 48 Tage" hatte einige dramatische Höhepunkte zu bieten. Berührend, wie aufopfernd man sich auch auf der anderen Seite der Insel nach dem Absturz umeinander gekümmert hat. Auch Ana-Lucia's Band mit dem kleinen Mädchen konnte mir gefallen - umso tragischer war für sie natürlich die Entführung sämtlicher Kinder. Der Überfall war wirklich gnadenlos und ging sehr schnell vonstatten, und man kann die Hilflosigkeit und den Zorn von Ana-Lucia und den anderen sehr gut nachvollziehen. Der kurze Teil der Handlung rund um jenen Überlebenden, den sie fälschlicherweise verdächtigt, ein Anderer zu sein, litt zwar dadurch dass ich ihn schnell als roter Hering entlarvt habe, war aber ebenfalls dramaturgisch gut umgesetzt – wie auch ihre Konfrontation mit Goodwin. Und zuletzt durfte Ana-Lucia dann, nachdem sie tagelang die toughe Anführerin gegeben und Trauer, Zorn und Verzweiflung hinuntergeschluckt hat, ihren Gefühlen freien Lauf lassen. Mein einziger Kritikpunkt: Einzelne Szenen (wie Bernards Rettung) waren dadurch, dass man schon wusste wer die 48 Tage überlebt hat nicht ganz so spannend, wie sie hätten sein können. Davon abgesehen war "Die anderen 48 Tage" aber sehr gelungen. Fazit: Eine sehr gute Episode, in der man – endlich – mit dem altbekannten Konzept bricht und uns im Zeitraffer die 48 Tage seit dem Flugzeugabsturz aus der Sicht der Überlebenden des hinteren Teils der Maschine erzählt. Die Handlung war spannend, berührend, dramatisch und abwechslungsreich, und bot zudem einige interessante Offenbarungen. Darüber hinaus konnte mir vor allem die Verknüpfung zur ersten Staffel sowie die Art und Weise, wie die hier erzählte Geschichte schließlich in die dramatische Wendung aus der vorangegangenen Episode überging, sehr gut gefallen. Jedenfalls bin ich jetzt erst recht schon gespannt, wie die Gruppe rund um Jack die Neuankömmlinge, insbesondere natürlich Ana-Lucia, angesichts dieses klitzekleinen Missgeschicks empfangen werden… Wertung: 4 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © ABC)
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