Alien³
Deutlich besser als sein Ruf! Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Donnerstag, 17 Dezember 2009
 
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Alien³
(Alien³, USA 1992)
 
Alien³
Bewertung:
Studio/Verleih: 20th Century Fox
Regie: David Fincher
Produzenten: U.a. David Giler, Walter Hill & Sigourney Weaver
Drehbuch: David Giler, Walter Hill & Larry Ferguson, nach einer Story von Vincent Ward
Musik: Elliot Goldenthal
Kamera: Alex Thomson
Schnitt: David Crowther
Genre: Science Fiction/Horror
Kinostart (Deutschland): 03. September 1992
Kinostart (USA): 22. Mai 1992
Laufzeit: 114 (Kinofassung) bzw. 145 Minuten (Alternate Cut)
Altersfreigabe: Ab 16 Jahren
Trailer: klick
Kaufen: Einzel-DVD (Erstauflage), Einzel-DVD (Neuauflage), Special Edition (2 DVD's), Century³-Edition (2 DVD's), Die Saga (4 DVD's), Quadrilogy (9 DVD's), Soundtrack
Mit: Sigourney Weaver, Charles S. Dutton, Charles Dance, Paul McGann, Brian Glover, Ralph Brown, Pete Postlethwaite, Lance Henriksen u.a.


Kurzinhalt: ImageZwar konnten sich Ripley, Newt und Cpl. Hicks von der Sulaco retten, doch auf dem Heimflug kommt es zu einem Brand an Bord des Schiffes, weshalb die kleine Rettungskapsel mit den Cryokammern an Bord abgekoppelt wird, und in weiterer Folge auf den Gefängnisplaneten Fiorina 161 stürzt. Ripley ist die Einzige, die diesen Absturz überlebt. Doch sie hat nicht lange Zeit, um den Verlust von Hicks und Newt zu verkraften, denn als sich seltsame Todesfälle ereignen, wächst in ihr schon bald ein schrecklicher Verdacht heran: War an Bord der Rettungskapsel etwa ein Facehugger, der daraufhin ein neues Alien geboren hat? Der Leiter der Gefängnisanstalt will ihren Vermutungen natürlich keinen Glauben schenken, hält er doch Unfälle bzw. Morde unter den Gefangen für deutlich plausiblere Gründe. Doch kurz darauf wird als Ripley's Befürchtung traurige Gewissheit: Ein völlig neuartiges Alien treibt auf Fiorina 161 sein Unwesen. Auf dem Planeten gefangen, ohne Chance auf Flucht und ohne jegliche Waffen, scheint die Lage von Ripley und den Gefangenen aussichtslos. Doch das ist erst der Anfang: Denn schon bald bestätigt sich ein weiterer schrecklicher Verdacht, der droht, alle von Ripley gehegten Alpträume schon in Kürze Wirklichkeit werden zu lassen.

Anmerkung & Spoilerwarnung: Das nachfolgende Review bezieht sich in erster Linie auf die Kinofassung des Films, wobei ich in den letzten beiden Absätze auch auf die alternative Schnittfassung der DVD eingehen werde. Bitte beachtet, dass mir eine Besprechung von "Alien³" unmöglich ist, ohne näher auf einige essentielle Wendungen und große Offenbarungen des Films einzugehen. Daher finden sich im nachfolgenden Review – inkl. der darin enthaltenen Bilder! – teils massive Spoiler zur Handlung des Films. Falls ihr ihn noch nicht gesehen habt rate ich euch daher dringend davon ab, weiterzulesen!

Review: "Alien³" wird allgemein als schlechte Fortsetzung der Reihe und generell als schwacher Film gescholten. Eine Einschätzung, die ich nicht im Geringsten teilen kann, fand ich ihn doch schon immer sehr gelungen, mit vielen tollen Elementen und einigen der besten Szenen der gesamten Reihe. So wie seine Vorgänger ist er ein eigener und eigenständiger Film, der eine neue Richtung einschlägt – nämlich eine sehr düster-pessimistische. Die Grundstimmung des Films ist von Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung geprägt. Dies beginnt schon mit dem Tod von Hicks und Newt; doch das ist erst die erste von zahlreichen tragischen Wendungen, die "Alien³" aufzubieten hat. Zugegeben, ich kann verstehen wenn man von diesem sehr unspektakulären Filmtod dieser beiden beliebten Figuren aus dem Vorgänger enttäuscht ist. Zwar sehe ich in beiden Fällen die Notwendigkeit – Michael Biehn wäre wohl zu teuer gewesen, und Carrie Henn war mittlerweile einfach schon zu alt um ihre Rolle wieder aufzunehmen – aber auch mir ist die sehr unspektakuläre und unwürdige Art, wie diese beiden Figuren hier rausgeschrieben wurden, beim ersten Sehen sauer aufgestoßen. Andererseits… die schlichte, traurige Wahrheit ist: Die meisten Tode sind unspektakulär, unwürdig – und plötzlich. Außerdem wird dadurch Ripley nicht nur schon sehr früh im Film isoliert, da man selbst von diesen Verlusten schockiert und vielleicht auch etwas verärgert ist, kann man auch ihre Emotionen besser nachfühlen. Vor allem aber macht Ripley damit den ersten Schritt auf ihrem äußerst düsteren Weg, auf dem ihr nach der Schritt für Schritt: Zuerst ihre (neue) Familie, dann ihre Hoffnung auf die Zukunft, und schließlich ihr Leben selbst…

ImageDoch bevor ich mit meinem Plädoyer für diesen Film fortfahre, möchte ich zuerst einen Blick auf die weniger gelungenen Elemente werfen. So ist der Einstieg von "Alien³" – nachdem man den ersten Schock bezüglich des "frühen" Todes von Hicks und Newt verdaut hat – wie schon bei den Vorgängern eher gemächlich, wobei es dem Film in diesem Teil der Handlung nicht ganz so gut gelingt wie z.B. Alien, zu faszinieren und die Aufmerksamkeit des Zuschauers an sich zu binden. Dafür ist die Gemeinschaft aus religiösen Gefangenen halt einfach nicht interessant genug, genauso wenig wie das Geplänkel zwischen Ripley und Clemens. Generell bleiben die Figuren leider – von Ripley natürlich mal abgesehen – eher farblos. Mit Ausnahme von Dillon, der als einziger Profil erhält und dem Zuschauer langsam ans Herz wächst, schafft es keiner der anderen Gefangenen, einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen und uns derart mit ihm verbunden zu fühlen, dass einen ihr späteres Ableben emotional berühren könnte.

Was mir ebenfalls immer wieder etwas sauer aufstößt und den Film unnötig angreifbar macht, sind einige logische Schwächen. Zwar lassen sich zu den meisten davon mit einigem guten Willen plausible Erklärungen finden, aber eigentlich sollte das nicht notwendig sein. Ein Beispiel: Das Alien in Ripley's Körper wächst doch deutlich langsamer heran, als das bei Kane der Fall war. Nun kann das zugegebenermaßen einige Gründe haben: Da es eine Königin ist, braucht es länger, bis es "ausgereift" ist. Es könnte auch damit zu tun haben, dass Ripley während des Kälteschlafs "schwanger" wurde, und der Embyro etwas länger braucht, um wieder mit dem Wachsen zu beginnen. Oder die Cocktails, die Clemens ihr spritzt, haben eine wachstumshemmende Wirkung auf das Alien. Vielleicht ist es auch die Kombination aus allen dreien. Wie gesagt, all diese Erklärungen sind grundsätzlich nicht unplausibel – nur wird dem Zuschauer keine davon direkt angeboten. Wenn man sich nicht selbst Gedanken darüber macht und versucht, Gründe dafür zu finden – wobei man vom Film diesbezüglich nicht im geringsten unterstützt wird – muss man diesen Punkt (und noch einige andere) als große logische Schwäche verbuchen. Damit macht sich "Alien³" unnötig angreifbar, hätte doch schon ein kurzer Nebensatz genügt, um diesen und ein paar ähnliche Kritikpunkte auszuräumen. Als letzten Kritikpunkt möchte ich dann noch die versuchte Vergewaltigung anführen. Zwar grundsätzlich eine starke Szene, will sie mir zum Rest des Films nur bedingt passen. Zumal sich ihre Bedeutung für die weitere Handlung in argen Grenzen hält.

ImageDas war dann aber auch schon alles, was ich an "Alien³" auszusetzen habe. Viele andere Kritikpunkte, wie den Mangel an Story oder die langsame Erzählweise, kann ich entweder nicht nachvollziehen, oder ich teile sie einfach nicht. Ja, nach einem starken Beginn nimmt das Tempo ein wenig ab, und die ersten Angriffe des Alien sind nur bedingt packend geraten. Trotzdem kann mich auch in diesem Teil schon die großartige düstere Atmosphäre, die von Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung geprägt ist, überzeugen. Auch David Finchers tolle Inszenierung, mit der er gleich in seiner ersten Regiearbeit sein Talent für optisch beeindruckende Szenen, originelle Kamerafahrten und ein bewusstes Spiel mit der Farbgebung offenbart, ist eine wesentliche Stärke von "Alien³". So dominieren den ganzen Film über erdige braun-orange Töne. Fincher wählt immer wieder originelle, ungewöhnliche Kameraperspektiven oder hilft sich mit verzerrenden Linsen, um dem Film eine eigene, originelle Optik zu verleihen. Am beeindruckendsten sind dann wohl die Kamerafahrten gegen Ende, als wir aus der Alien-Perspektive die Gefangenen durch die Korridore jagen. Hier reizt Fincher die Möglichkeiten der Steadycam voll aus und präsentiert Szenen, die zur damaligen Zeit revolutionär waren.

Die größte Stärke von Alien³ sind meines Erachtens die zahlreichen tollen Einzelszenen. Im Gesamtpaket mag sich die eine oder andere Schwäche offenbaren, doch der Film ist voller grandioser Momente, die mir jedes Mal aufs neue gefallen können. Dies beginnt schon bei Newt's Autopsie, in der Sigourney Weaver wieder einmal ihr schauspielerisches Können unter Beweis stellen darf. Dies ist wohl ein guter Zeitpunkt, um ihre Leistung in "Alien³" generell positiv hervorzuheben. Der 3. Teil bietet ihr so viel Gelegenheit zu einer dramatischen Performance wie kein anderer Film der Reihe, und sie meistert diese Szenen mit Bravour. Sie mag für "Aliens" für den Oscar nominiert gewesen sein, aber meines Erachtens hätte sie sich die Nominierung für ihre Leistung in diesem Film sogar noch mehr verdient. Doch zurück zu den grandiosen Momenten des Films: Ein weiterer davon ist das Begräbnis. Nicht nur ist Dillon‘s Rede durchaus berührend, aber das Begräbnis von Hicks und Newt parallel zur Geburt des neuen Alien zu zeigen, war wirklich ein Geniestreich. Nach einer kleinen Ruhephase steigert sich die Spannung dann enorm, nachdem Ripley mit Bishop's Hilfe auf dem Schiffscomputer der Sulaco zugegriffen hat und erfährt, dass ein Alien an Bord war. Spätestens, nachdem sich das Alien ihr in der Krankenstation offenbart hat und daraufhin auch die anderen Gefangenen von der Bedrohung erfahren, erreicht der Film eine dichte, spannende Atmosphäre, die sich vor allem aus der Aussichtslosigkeit ihrer Lage – ohne Waffen und ohne Fluchtmöglichkeit – ergibt.

ImageDer beste Teil von "Alien³" ist aber ganz klar alles ab jenem Zeitpunkt, als Ripley das Alien in ihrem Inneren erkennen muss. Alles, was danach kommt, steht aus meiner Sicht auf einer Stufe mit den beiden Vorgängern. Nun folgen Schlag auf Schlag zahlreiche grandiose Momente, wie Ripley's Besuch bei dem Alien, als sie es praktisch anfleht, sie umzubringen. Ihr Besuch bei Dillon als sie ihn darum bittet, ihrem Leiden ein Ende zu bereiten – für mich eine der emotionalsten und gelungensten Szenen des Films überhaupt. Nach den bereits erwähnten, extrem spannenden und hervorragend inszenierten Verfolgungsjagden durch die Korridore nähert sich der Film dann seinem grandiosen Abschluss. Zuerst schafft es der Film erfolgreich, all jene die ihn zum ersten Mal sehen zu täuschen, in dem man das Alien offenbar getötet hat, die triumphale Musik einsetzt, und man langsam beginnt zu entspannen – und genau in diesem Augenblick springt das Alien völlig überraschend aus dem flüssigen Blei heraus. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es auch nur irgendjemanden gibt, der Fincher hier nicht auf den Leim gegangen ist. Nach einer tödlichen Dusche ist Ripley dann aber endgültig ein weiteres Mal erfolgreich.

Doch das ist noch nicht das Ende des Films, ganz im Gegenteil. Denn die nachfolgenden Minuten sind für mich nicht nur die besten von "Alien³", sondern der gesamten Reihe. Zuerst erhält Ripley Besuch von Bishop – bzw. einem Menschen, der wie Bishop aussieht – und ihr versichert, dass sie ihr helfen können, und sie das Alien auch wirklich vernichten würden. Kurz keimt im Zuschauer die Hoffnung auf, dass für Ripley doch noch alles gut ausgehen würde – doch mit ihrem "Nein" und dem Zuschlages des Drahtgitters zerstört sie nicht nur "Bishops" Hoffnungen und Träume, sondern auch unsere. Nun werden auch seine wahren Absichten offenbart und es wird deutlich, dass sie dabei ist, die richtige Entscheidung zu treffen. Die nachfolgenden 3 Minuten zählen für mich dann ganz klar zu den besten, perfektesten und berührendsten Enden der Filmgeschichte. Einerseits ist es ein extrem tragisches Ende dieser Figur. Zuerst ist sie in noch relativ jungen Jahren über dieses fremde Wesen gestolpert, hat "ihre" Crew verloren und ist gerade noch so mit heiler Haut davon gekommen. Danach hat sie sich freiwillig dazu bereit erklärt, zum Planeten zurückzukehren und sich ihrem Alptraum erneut zu stellen, um Kolonisten vor dem sicheren Tod zu bewahren. Doch auch diese Mission war im Endeffekt zum Scheitern verurteilt – wenn sie auch immerhin ein kleines Mädchen retten konnte. Nun erfährt sie, dass all ihre Mühe umsonst war und Newt gestorben ist. Zudem wird ihr schlimmster Alptraum war, als in ihrem inneren ein Alien – eine Königin! – heranwächst. Zuletzt muss sie sich selbst opfern, um die Aliens ein für alle Mal zu besiegen. Es ist ein gleichermaßen tragisches wie triumphales Ende für die Figur, und der perfekte Abschluss der Filmreihe. Wenn man es nur dabei belassen hätte…

ImageNeben David Fincher gibt es vor allem noch eine weitere Person, die enormen Anteil am Erfolg dieser letzten Minuten – bzw. des Films generell – hat, und das ist Elliot Goldenthalden ich für einen der besten Soundtrack-Komponisten der heutigen Zeit halte. Jede seiner Arbeiten ist originell, atmosphärisch, und mit zahlreichen wunderschönen Melodien bestückt. Seine Filmmusik zu "Alien³" stellt dabei aus meiner Sicht die bisherige Krönung seines Schaffens dar. Vom atmosphärischen, mit einem Chor unterlegten Einstieg über die traurige Melodie bei Newt's Autopsie bis hin zum filmischen und musikalischen Höhepunkt, bei dem Goldenthal mit seiner Mischung aus triumphaler und trauriger Musik die Stimmung der Szene kongenial wiedergibt, ist sein Soundtrack stimmungsvoll, abwechslungsreich und wunderschön anzuhören. Für jeden Liebhaber von Filmmusik sollte die CD zu "Alien³" daher aus meiner Sicht einen absoluten Pflichtkauf darstellen; sie war jedenfalls eine meiner ersten Soundtrack-CD's, und eine, die ich seit dem Kauf schon unzählige Male in den CD-Player gelegt habe. Und jedes Mal verzaubert mich seine Filmmusik aufs Neue…

Abschließend noch ein paar Worte zur auf der DVD enthaltenen alternativen Schnittfassung des Films. Einigen Änderungen, wie der Tatsache, dass das Alien hier aus einer Kuh statt eines Hundes geboren wird, stehe ich sehr gleichgültig gegenüber. Der neue – allerdings auch etwas langsamere – Einstieg hat mir hingegen sehr gut gefallen. Generell fügt der neue Cut einige geschnittene Szenen ein und gibt den Gefangenen etwas mehr Profil. Ihr späterer Tod wird dadurch zwar nicht unbedingt bewegender, trotzdem werden die Figuren und dadurch meines Erachtens auch der Film durch die diesbezüglichen Szenen aufgewertet. Dies betrifft einerseits so weitreichende Änderungen wie ein kompletter Handlungsstrang rund um das Alien, dass eigentlich erfolgreich gefangen werden konnte, dann jedoch von einem verrückten Gefangenen wieder freigelassen wurde, und andererseits minimale Szenenerweiterungen wie z.b. Clemen's Frage an Ripley, ob Newt ihre Tochter war. Generell wirkte der Film in der längeren Fassung komplexer, vielschichtiger und insgesamt interessanter. Alles in allem war ich kurz davor, meine Wertung für diese Schnittfassung um einen Punkt zu erhöhen – und dann kam das Ende, dass meines Erachtens in dieser Fassung des Films völlig ruiniert wurde. Dabei meine ich nicht die Tatsache, dass man "Bishop" hier sehr eindeutig als Menschen offenbart – denn angesichts des roten Blutes war mir das eigentlich auch in der Kinofassung schon immer klar. Nein, es geht mir um Ripley's Sturz in den Tod.

ImageEine kleine Änderung kurz davor fand ich noch gelungen: So gönnt man Ripley hier ein paar Sekunden zeigt, in dem wir sehen wie sie sich sammelt, ihre Entscheidung endgültig fällt und sich mit ihrem Schicksal abfindet. Doch alles was danach kam, war in er neuen Schnittfassung einfach nur grauenhaft. Zuerst fällt auf, dass diese gänzlich anders geschnitten wurde – Ripley fällt nun deutlich schneller und nicht so spektakulär in das heiße Blei, was die Szene um einiges von ihrer emotionalen Wirkung beraubt hat. Zudem fehlt der denkwürdige Moment, als die Königin aus ihrem Brustkorb hervortritt und Ripley sie festhält, um sie mit in den Tod zu nehmen – ihr letzter großer Triumph gegen die "Schlampe". Das größte Problem ist aber, wie man Goldenthal's großartige Musik vergewaltigt hat. Seine grandiose Komposition wird völlig zerstückelt, so dass von seiner wunderschönen Melodie, die einem klaren Höhepunkt zustrebt, nichts mehr übrig bleibt. So sehr mir die meisten Änderungen zuvor auch gefallen haben – nach diesem völlig ruinierten Ende war mir klar, dass ich auch in Zukunft ausschließlich bei der Kinofassung bleiben werde…

Fazit: Zugegeben, "Alien³" ist anders als die Vorgänger. Er hat weder die spannende Thrilleratmosphäre des ersten noch die Action des zweiten Teils zu bieten, sondern konzentriert sich stattdessen stark auf Dramaelemente. Zudem dauert es seine Zeit, ehe Spannung und Dramatik deutlich ansteigen. Dafür überzeugt "Alien³" ab der ersten Minute mit einem Gefühl der Hoffnungslosigkeit und der Verzweiflung, dass ihn bis zuletzt nicht mehr loslässt – ganz im Gegenteil, denn laufend gibt es neue, tragische Entwicklungen, die uns noch tiefer in den Abgrund stürzen lassen. Es sind vor allem diese Wendungen sowie zahlreiche grandiose Einzelszenen, die "Alien³" für mich zu einer zwar etwas schwächeren, aber nichtsdestotrotz würdigen Fortsetzung der Reihe machen. Auch David Finchers stilvoll-originelle Inszenierung mit einigen beeindruckenden Bildern und innovativen Kamerafahrten trägt seinen Teil dazu bei. Gleiches gilt für eine wieder einmal überragend aufspielende Sigourney Weaver, sowie die grandiose Filmmusik von Elliot Goldenthal, die für mich zu den besten Soundtracks aller Zeiten zählt. Das Beste an "Alien³" ist aber ganz klar das geniale Ende, dass die Reihe auf tragische und zugleich triumphale Art und Weise abgeschlossen hat, und für mich zu den besten und bewegendsten Momenten der Filmgeschichte zählt. Gemeinsam mit dem kleinen Rückblick auf das Ende des ersten Teils sorgte dies für einen passenden und absolut perfekten Abschluss der Trilogie. Schade, dass man es nicht dabei belassen konnte…

Wertung:8 von 10 Punkten



Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox)


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