Drag me to Hell |
Sam Raimi's Rückkehr zu seinen Wurzeln
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Samstag, 31 Oktober 2009 |
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Kurzinhalt: ![]() Review: Sam Raimi's Rückkehr ins Horrorfach wurde von einigen Internet-Seiten als sowohl innovativer als auch angenehm altmodischer und vor allem höchst gelungener Vertreter des Genres gefeiert. Und wie schon bei so einigen anderen Filmen des Jahres (wie z.b. "Star Trek") kann ich diese Lobeshymnen nur bedingt nachvollziehen. Denn das Einzige, was "Drag me to hell" meines Erachtens von anderen Genrefilmen der letzten Jahre abheben mag, sind die schwarzhumorigen Szenen sowie die teils ironischen Ekeleinlagen, die mindestens so sehr darauf abzielen, dem Horrorfan ein nervöses Lächeln zu entlocken, als ihn sich vor Abscheu abzuwenden. Und wo mich die schwarzhumorigen Elemente angenehm an die "Tanz der Teufel"-Reihe (wo ich jedoch wie ich gestehen muss den ersten auch noch nicht sonderlich gelungen fand) erinnert haben, konnte ich mit den ganzen Ekelszenen zugegebenermaßen schon deutlich weniger anfangen. Zwar mag es sich dabei Gott sei dank um keine übertriebenen Gewaltszenen wie aus "Hostel" und co. handeln, dennoch erschienen mir diese Momente, die mich teilweise (so seltsam das auch klingen mag) an American Pie erinnert haben, nicht so recht in einen Horrorfilm zu passen. Zumal sie mich angesichts der Tatsache, wie schamlos überzogen sie teilweise waren, immer aus der Illusion des Films gerissen haben. ![]() Was bei einem Horrorfilm leider auch immer enorm auf die Spannung drückt, ist wenn man sich in die bedrohte Hauptfigur nicht so recht hineinversetzen kann. Ihre Entscheidung, die Zahlungsfristen nicht noch einmal hinauszuzögern konnte ich zwar sogar gänzlich unabhängig von ihren beruflichen Ambitionen nachvollziehen, aber in einer späteren Tat hat sie sämtliche Sympathien bei mir verspielt. Mal ganz abgesehen davon, dass es mir sehr unplausibel und wie ein völlig unnötiger Schockmoment vorgekommen ist, war ich danach einfach nicht mehr auf ihrer Seite, als sie verzweifelt versucht hat den Fluch zu brechen. Spätestens aber nach ihrer strunzdämlichen Kim Bauer-Gedächtnisaktion am Ende, die zu einer der vorhersehbarsten Twists in der Geschichte des Horrorfilms geführt haben, war mir völlig egal, was mit ihr passiert, und ob es ihr gelingt ihrem grausamen Schicksal zu entgehen. Ich meine, nun mal ehrlich, wie dumm kann/muss man sein, dass man (Achtung, Spoiler!) nicht nachsieht, ob sich auch tatsächlich der verfluchte Knopf, vom dem immerhin das eigene Überleben abhängt, auch wirklich in dem Kuvert steckt? (Spoiler Ende) In gewisser Weise ist es vermutlich sogar besser, wenn solche Dummheit aus dem Genpool entfernt und nicht an die nächste Generation weitergegeben wird. ![]() Fazit: Trotz einiger origineller Einfälle und gelungener Szenen war ich von "Drag me to Hell" überwiegend enttäuscht. Von Sam Raimi hätte ich mir ganz einfach mehr erwartet als eine Ansammlung von billigen (da übertrieben lauten) Schockeffekten und völlig überzogenen Ekelszenen. Die Handlung an sich ist zwar durchaus gelungen und ansatzweise originell, doch die Wendung am Ende war viel zu vorhersehbar, und nach einer bestimmten Aktion konnte ich mit Christine einfach nicht mehr mitfühlen. Was mich aber vor allem auch enttäuscht hat, ist die mangelnde Originalität des Films. Zwar gibt es die eine oder andere frische Idee, und auch die schwarzhumorigen Elemente sind in den sonst sehr bierernsten Horrorfilmen eine willkommene Abwechslung, aber vor allem was die eingesetzten Stilmittel betrifft unterscheidet sich Sam Raimi's Film kaum von anderen Hollywood-Horrorfilmen von der Stange. Dies macht ihn zwar insgesamt noch zu einem halbwegs guten Vertreter seines Genres, aber sicherlich nicht zu dem Meisterwerk, als das er teilweise hingestellt wird. Wertung:5 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Universal Pictures)
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