Albträume
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Episodenbild (c) Bad Robot/Warner Bros. Television

Originaltitel: Bad Dreams
Episodennummer: 1x17
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 21. April 2009
Erstausstrahlung D: 20. Juli 2009
Drehbuch: Akiva Goldsman
Regie: Akiva Goldsman
Hauptdarsteller: Anna Torv als Olivia Dunham, John Noble als Dr. Walter Bishop, Joshua Jackson als Peter Bishop, Lance Reddick als Phillip Broyles, Kirk Acevedo als Charlie Francis, Jasika Nicole als Astrid Farnsworth, Blair Brown als Nina Sharp.
Gastdarsteller: Ari Graynor als Rachel, David Call als Nick Lane, April Grace als Police Detective, Johanna Day als Mouse Willis, Victor Verhaeghe als Billy Willis, Kelly Briter als Ginger, Rebecca Naomi Jones als Risa Pears, Ed Vassallo als Manager, Laurie Williams als Dr. Miller, Christine Toy Johnson als Doctor, Jim Coope als Detective, Nelson Pena als Tech One, Shawn Andrew als Cop, Manuel Cabral als Man, Darren Copeland als Bouncer, Duane McLaughlin als Todd Pears, Christian Pedersen als Tech Two, Lily Pilblad als Ella u.a.

Kurzinhalt: Olivia hat einen Albtraum, in dem sie sieht, wie eine junge Mutter ihr Kind in der Grand Central Station in New York mit dem Kinderwagen zum U-Bahn-Gleis bringt, nur um sich dann vor den einfahrenden Zug zu stürzen – wobei es für Olivia so aussieht, als wäre die Frau von ihr selbst geschubst worden. Ein besorgter Anruf bei der Polizei von New York fördert dann zu Tage, dass in derselben Nacht tatsächlich eine Frau auf diese Art und Weise gestorben ist – da jedoch auf den Aufnahmen der Überwachungskameras keine andere Person vor Ort zu sehen ist, wird ihr Tod als Selbstmord eingestuft. Sowohl ihr Ehemann als auch Olivia können diese Erklärung nicht akzeptieren. In der darauffolgenden Nacht träumt sie wieder von einem Mord, und wieder wird tags darauf die entsprechende Leiche gefunden. Während Walter versucht, eine Erklärung für die Vorkommnisse zu finden, ist Olivia zunehmend verzweifelt. Schließlich deutet jedoch alles darauf hin, dass sie die Morde nicht wirklich selbst verübt, sondern vielmehr mit dem Täter auf seltsame Art und Weise telepathisch verbunden ist. Die betreffende Spur führt dann schließlich zu jener klinischen Studie an Kindern, die vor rund dreißig Jahren in Jacksonville durchgeführt wurde, und mit der man Soldaten mit übernatürlichen Fähigkeiten für den anstehenden Krieg gegen eine Parallelwelt erschaffen wollte…

Review: Episodenbild (c) Bad Robot/Warner Bros. Television "Albträume" hatte mich, wie man es seit "Jerry Maguire" so schön ausdrückt, schon beim "Hallo". Die Einstiegssequenz ist ungemein atmosphärisch inszeniert. Die fast verlassene Grand Central Station, die junge Mutter mit ihrem Kind und -Wagen, das Kinderlied… hier erzeugt man rasch eine gruselige Atmosphäre, die sich dann schließlich in jenem Schockmoment entlädt, als die junge Frau von einer unsichtbaren Kraft vor den einfahrenden Zug geschubst wird. Unmittelbar darauf erwacht Olivia aus ihrem Albtraum, und muss am nächsten Morgen erkennen, dass das, was sie geträumt hat, tatsächlich geschehen ist. Ein überaus interessantes und zweifellos auch erschreckendes Konzept. Zwar geht man im Gegensatz zu Olivia nie davon aus, dass sie selbst für die Morde verantwortlich ist, aber allein diese auf diese unmittelbare Art und Weise mitzuverfolgen, letztendlich aber nur tatenlos zusehen und nicht eingreifen zu können, ist schon bedrückend genug. Und so ist es auch absolut verständlich, dass Olivia mit noch mehr Hochdruck als auch sonst schon daran arbeitet, die Identität des Täters herauszufinden und ihn aufzuhalten.

Im weiteren Verlauf der Ermittlungen wird dann schließlich deutlich, dass wir hier keine weitere, vom durchgehenden Handlungsrahmen weitgehend getrennte Episode vor uns haben, sondern es sich vielmehr um ein Quasi-Sequel zu "Das Manifest" handelt. So konnte man sich dort zwar schon denken, dass das mit Olivias Fähigkeiten, der klinischen Studie rund um das Wundermittel usw. keine falschen Fährten waren, hier erhalten wir aber endgültig die Bestätigung, dass Olivia Teil dieses Tests war. Mehr noch: Walter selbst hat damals an ihr herumexperimentiert! Man darf gespannt sein, wann er ihr dies anvertrauen, und wie Olivia auf diese Offenbarung reagieren wird. Interessant zweifellos auch, dass wir hier zum ersten Mal William Bell zu hören bekommen. Leonard Nimoys Stimme hätte ich selbst dann sofort erkannt, wenn ich nicht schon in den letzten 10+ Jahren aufgeschnappt hätte, dass dieser bei "Fringe" mit an Bord war, und ich freue mich jetzt schon auf seinen ersten richtigen Auftritt. Neben dem stimmungsvollen Einstieg und diesen Verbindungen zur fortlaufenden Handlung hatte es mir an "Albträume" dann aber vor allem noch das Finale auf dem Dach angetan. Ich weiß auch nicht, aber diese Szene mit den Leuten die am Rand des Dachs stehen ging mir echt unter die Haut. Zumal das Ganze dadurch, dass Nick all diese Menschen eigentlich gar nicht umbringen will, sondern er lediglich seine Emotionen derart stark ausstrahlt, noch einmal eine zusätzliche Tragik erhält. Wo die Episode hingegen ein bisschen abfällt, ist im Mittelteil, wo sich Olivia zunehmend mit Nick verbindet. Vor allem den Ausflug in den Nachtclub fand ich letztendlich eher überflüssig. Etwas komisch auch sowohl Olivias ursprüngliche Abneigung dagegen, Broyles einzuweihen, als auch seine skeptische Reaktion, als sie dies dann schließlich doch tut – weil, ganz ehrlich: Er sollte mittlerweile im Verlauf der Fringe-Ermittlungen genug an seltsamen, unerklärlichen Ereignissen mitbekommen haben, als dass er so einen Bericht nicht gleich als Humbug abtut. Und dann könnte man sich natürlich auch die Frage stellen, warum diese Verbindung zwischen den beiden erst jetzt auf einmal auf diese Art und Weise zu Tage tritt. Aber gut.

Fazit: Episodenbild (c) Bad Robot/Warner Bros. Television An "Albträume" gefiel mir in erster Linie der sehr atmosphärische Einstieg, sowie in zweierlei Hinsicht dann das Finale: Einerseits die packende Szene auf dem Dach, und andererseits die Offenbarung, dass Walter damals an den Experimenten mit Olivia beteiligt war. Eben dort erhaschen wir auch unseren ersten – akustischen – Blick auf William Bell. Und generell fand ich es sehr interessant, wie sich die Episode in weiterer Folge als Quasi-Fortsetzung zu "Das Manifest" offenbarte. Im Mittelteil lies die Episode aber etwas nach. Dass Olivia tatsächlich für die Morde verantwortlich sein könnte, zieht man keine Sekunde lang in Betracht. Und etwas zweckmäßig erschien das mit der starken telepathischen Verbindung zu Nick (noch dazu jetzt auf einmal) schon. Insgesamt brachte "Albträume" die fortlaufende Geschichte der Serie aber wieder um einige interessante Schritte weiter.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel








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