Star Wars: Darth Maul
Darth Mauls erste Mission in Wort und Bild Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 01 Dezember 2013
 
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Titel: "Star Wars: Darth Maul"
Originaltitel: "Star Wars: Darth Maul"
Bewertung:
Autor: Ron Marz
Zeichnungen: Jan Duursema
Tusche: Rick Magyar
Farben: Dave McCaig
Lettering: Steve Dutro
Cover: Drew Struzan
Umfang: 96 Seiten
Verlag: Panini
Veröffentlicht: 12 März 2012 (D, Neuauflage) bzw. 02. Mai 2001 (E)
ISBN: 3-8620-1316-2
Kaufen: Deutsch, Englisch (Softcover), Englisch (Kindle), "Rise of the Sith"-Sammelband
 

Anmerkung: Das nachfolgende Review wurde ursprünglich im Juli 2008 veröffentlicht. Im Zuge meiner möglichst chronologischen Betrachtung des erweiterten "Star Wars"-Universums habe ich mir diesen nun erneut vorgeknöpft, und das Review da und dort überarbeitet und aktualisiert.

Kurzinhalt: Hinter den Kulissen bereitet Darth Sidious den Untergang der Republik und die erneute Herrschaft der Sith vor. Doch das Verbrechersyndikat "Schwarze Sonne" stellt für seine Pläne einen Unsicherheitsfaktor dar, den er lieber gestern als heute ausgeräumt sehen würde. Um auch dieses letzte potentielle Problem aus der Welt zu schaffen, schickt er seinen Schüler Darth Maul auf seine erste Mission, die zugleich eine Art Bewährungsprobe für ihn darstellt: Er soll die Vigos und den Anführer der Schwarzen Sonne ausschalten. Versagen kommt für Darth Maul nicht in Frage, und so reist er von Planet zu Planet, um die Mission seines Meisters erfolgreich auszuführen…

Review: Als ich "Darth Maul" zum ersten Mal gelesen – und rezensiert – habe war ich was Comics betrifft noch nicht übermäßig erfahren. Zwar würde ich mich nach wie vor nicht als großer Experte dieser literarischen Form aufspielen, dennoch habe ich in den letzten fünf Jahren einige Comics gelesen. War ich mir damals also noch nicht ganz sicher, ob mein Urteil nicht etwas unfair ist, traue ich mich nun – gerade auch da ich mittlerweile auch viele, und eben oftmals deutlich bessere und vor allem gehaltvollere "Star Wars"-Comics gelesen habe – mit Fug und Recht zu behaupten: "Darth Maul" ist – zumindest in meinen Augen – ein absolut unterdurchschnittlicher Comic. Dafür verantwortlich ist für mich in erster Linie die akute Inhaltsarmut, unter der er leidet. Ich habe mittlerweile viele gute und teils durchaus komplexe Comic-Geschichten gelesen um zu wissen, dass längst nicht alle inhaltlich so mager daherkommen. Bei "Darth Maul" ist aber leider die erzählte Handlung mindestens so dünn wie das Papier, auf dem sie gedruckt wurde. Stattdessen verlegt sich Ron Marz in erster Linie auf Action, und präsentiert uns einen Kampf nach dem anderen. Mag sein, dass er damit genau den Geschmack der "Darth Maul"-Jünger trifft, die ihren Helden hier in Aktion erleben dürfen. Mir war es inhaltlich aber entschieden zu dürftig.

Schon allein die ersten paar Seiten sollten deutlich machen, wie ich zu diesem Urteil komme. Auf den ersten acht Seiten befindet sich erst auf dem allerletzten Bild mit "Darth Maul…" das erste gesprochene Wort – davon abgesehen stehen nur Geräuschbeschreibungen auf den Blättern geschrieben. Es gibt auch einige Seiten, die gerade mal aus 2-3 Bildern bestehen, und in einem Extremfall hat man sogar ein einziges Bild auf zwei Seiten aufgeteilt. Auch dies sorgt dafür, dass letztendlich kaum mehr Platz für eine große Handlung übrig bleibt. Viel Inhalt wollte "Darth Maul" aber wohl ohnehin von vornherein nicht bieten – und wem es reicht, Darth Maul dabei zuzusehen, wie er sich durch die Reihen der Schwarzen Sonne säbelt, der kommt hier zweifellos auf seine Kosten. Ich stelle jedoch auch an ein Comic höhere inhaltliche Ansprüche. Ich meine, jetzt mal ganz ehrlich… "Darth Maul" hat 96 Seiten, und ich war nach etwas mehr als 15 Minuten durch. Im unmittelbaren Vergleich fand ich die Handlung im gerade mal 18 Seiten langen Comic "Vow of Justice" um einiges interessanter und gehaltvoller. Sorry, aber zumindest in meinen Augen ist das schon ein Armutszeugnis.

Wenigstens wird die banale Geschichte auf ansehnliche Art und Weise erzählt. Denn der Zeichenstil wirkt recht modern, die Farben sehr kräftig, und alles in allem können die Bilder durchaus gefallen. Zwar scheint auch hier noch etwas mehr möglich gewesen zu sein, insbesondere was die Atmosphäre betrifft, dennoch wird die actionreiche Handlung durchaus ansprechend in Szene gesetzt. Ein weiteres Plus sind Kleinigkeiten wie den Auftritt einer Machthexe von Dathomir, wo wieder einmal ein kleiner Schritt getan wird, die thematisch und atmosphärisch sehr unterschiedlichen Trilogien – bzw. ihre entsprechende erweiternde Literatur – näher aneinander zu bringen. Leider können selbst solche Kleinigkeiten vom größten Problem des Comics nicht ablenken: Er ist einfach nicht im Geringsten spannend, da ein Versagen Darth Mauls zu keinem Zeitpunkt in Betracht kommt. Und so blättert man sich ohne jeglichen Suspense von einer schön gemalten Seite zur anderen und sieht dem guten Darth Maul, dessen Coolness ich ohnehin nie so recht nachvollziehen konnte und den ich immer schon für etwas überbewertet hielt, dabei zu wie er sich ohne Schwierigkeiten durch die Reihen der Schwarzen Sonne säbelt. Für Fans des rotschwarzen Hörnerschädels, mag das die Offenbarung schlechthin sein, mir konnte "Darth Maul" aber eindeutig zu wenig bieten, um mich gut unterhalten zu können.

Fazit: Nun gebe ich zwar unumwunden zu, dass man wenn man einen Darth Maul-Comic in die Hand nimmt von vornherein nicht unbedingt eine übertrieben epische und anspruchsvolle Handlung erwartet. Aber ein wenig komplexer als "Darth Maul schlachtet nach der Reihe alle Anführer der Schwarzen Sonne ab" hätte die Geschichte dann schon ausfallen dürfen. Optisch zwar durchaus ansprechend gestaltet, enttäuscht "Darth Maul" mit seiner inhaltsleeren und banalen Handlung, bei der sich zudem die Spannung aufgrund des klaren Ausgangs dieser Konfrontation sehr in Grenzen hält. Für Darth Maul-Jünger eine Überlegung wert; alle anderen müssen aber trotz ein paar Bezügen auf diesen Comic in "Darth Maul – Der Schattenjäger" nicht das Gefühl haben, irgendetwas zu verpassen, wenn sie ihn nicht in die Hand nehmen.

Christian Siegel

Bewertung: 1.5/5 Punkten




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