"Battlestar Galactica trifft in die Substanz!" |
Interview mit Michelle Forbes zu "Razor"
Kategorie:
Interviews -
Autor: Robert Lissack - Datum:
Dienstag, 25 Dezember 2007 |
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Michelle Forbes hat die Ehre, die gleichermaßen bewundernswerte wie
umstrittene Figur Admiral Cain zu verkörpern. Im Interview, das wir als Teil unseres "Razor"-Specials veröffentlichen, spricht
sie über Cains Motive und weshalb sie nun ein großer "Galactica"-Fan
geworden ist. Ich denke, die Serie ist sehr wichtig! Es ist selten, dass man eine nihilistische Sichtweise auf die nahe Zukunft haben kann welche auf verrückte Art trotzdem sehr hoffnungsvoll und menschlich ist. Und man kann die Serie nicht wirklich einordnen. Ich denke, sie ist ScienceFiction, aber sie ist auch ein Militärdrama, ein Familiendrama und sie ist auch ein Politdrama. Ron More hat einfach einen sehr direkten Erzählstil. Man fährt vor sich hin und wird von den Fragen getroffen, die er aufbringt. Man sieht sich selbst in diesen Menschen, man erkennt seine eignen Schwächen ihn ihnen wieder. Ich kann das.
Maureen Ryan: Cain war
offensichtlich eine sehr wichtige Figur im „Battlestar“-Universum. Es gab eine
große Nachfrage nach ihr unter den Fans und ich denke, das kommt in gewisser
Weise daher, dass es an ihr Dinge gibt, die sehr bewundernswert sind. Sie ist engagiert. Sie ist intelligent. Sie setzt sich selbst
nicht an erster Stelle. Denkst du, daß dies der Fall ist, daß sie gute
Qualitäten besitzt? Ich bin ein großer Fan von of Cesar Millan [Herausgeber von „The Dog Whisperer“] und dieser sagt, dass Hunde von Natur aus einem Stark Führer folgen werden. Sie werden niemandem mit wenig Tatkraft folgen und so ist das bei Menschen auch. Wir wollen einer starken Kraft folgen, wir wollen jemanden der uns furchtlos erscheint. Und das trifft auf Cain zu. Ich denke, dass es da etwas fesselndes und beruhigendes gibt an der Art und Weise, wie sie ihren Job macht was immer dieser auch kosten mag. Es gibt eine gewisse Sicherheit in dieser schwierigen Zeit, im Krieg. Doch Menschen, die so denken, könnten fehl geleitet werden.
Maureen Ryan: Warst du erfreut,
wieder ihre Rolle übernehmen zu dürfen? Und es kommt nicht oft vor, dass man eine Story spielen kann, die in der Vergangenheit zurück liegt, über einen Zeitraum von Jahren. Das war mir an meinem Charakter wirklich unbekannt. Es war wie rückwärts Kochen. Ich ging zurück und sah mir alle Cain-Episoden aus der zweiten Staffel nochmals an. [Zu diesem Zeitpunkt hatte sie nämlich auch schon eine andere Rolle in der neuen HBO Serie „In Treatment” welche im Januar ihre Premiere feiert.] Es war schwierig für mich, beide Rollen unter einen Hut zu bekommen [die unterschiedlicher gar nicht sein könnten.
Maureen Ryan: Denkst du, als sie herausfand, daß
Gina ein Zylone ist, es sie in rage gebracht hat?
Maureen Ryan: Welches Ende? Moore beantwortet diese Frage nicht, sondern lässt die Zuschauer passieren und selbst darüber nachdenken und das ist so selten. Ich bin wirklich bewegt wegen der Fragen die er stellt. Er predigt weder noch noch antwortet er mit solch belanglosen Nonsense. Eine Menge Fans sagen über Cain, sie sei verrückt, sie ist ein Psycho. Denken Sie wirklich, sie ist verrückt? Ich jedenfalls nicht. Ihre Situationen waren fataler [als die von Adama in früheren Pegasus-Episoden], sie sagte 'Wir haben nicht den Luxus herumzusitzen und zu diskutieren. Wir haben damit klar zu kommen und weiterzumachen oder wir werden werden nicht mehr debatieren können’. Sie stellt auch das Überleben der Galactica in Frage: 'Wie habt ihr nur so lange überleben können?’
Maureen Ryan: Ich sehe sie nicht als verrückt an.
Ich sehe sie als jemanden, der Entscheidungen getroffen hat. Ich stimme mit
diesen nicht überein, aber sie hat diese Entscheidungen aus einem Grund
getroffen.
Maureen Ryan: Richtig.
Maureen Ryan: Habe ich nicht.
Maureen Ryan: Nach Cains Kenntnisstand gibt es
[nach dem Exodus auf Caprica] niemanden sonst. Es gibt keine anderen Menschen mehr im Universum. Ein Drittel
ihrer Crew ist tot. Und dank ihr überlebt die Pegasus und traf auf die
Galactica. Ihre Handlungen ermöglichten dies.
Maureen Ryan: Und am Ende von „Razor“ sagt Adama,
dass er Cain nicht verurteilt. Er war in einer anderen Position, mit einer
Menge Vertrauten die ihm beistanden. Ich liebe die Tatsache, daß die Serie diese Fragen stellt, aber eben nicht im moralisierenden Sinne. Es ist so relevant in unserer heutigen Zeit, dass ich manchmal eine Gänsehaut bekomme. „BSG“ und „The Wire“ sind die am besten geschriebenen TV-Serien zur Zeit. Du kannst nicht einfach ein und wieder ausschalten. Es ist keine mittelmäßige TV-Unterhaltung. Zeitweise hat auch „The Wire“ sofantastische und komplexe Stories dass ich wünschte, immer ein Notizbuch dabei zu haben. Es ist eine wirklich aufregende Zeit, Teil des Fernsehens zu sein. Ich bin so glücklich, an solch herrlich ungewöhnlichen und interessanten Serien beteiligt zu sein. Es gibt noch sehr viele Serien die sich hier eine Scheibe abschneiden können.
Für BSG gilt, dass es mir noch nie passiert ist, dass ich Gastauftritte in
einer Serie hatte und danach ein noch größerer Fan dieser Serie wurde. Ich bin
sehr verliebt in diese Gemeinschaft [die BSG-Crew] Sie sind wundervolle Menschen mit einer
fantastischen Crew. Und das ist nicht nur das Geschwätz eines
Schauspielers [lacht]. Mehr über "Battlestar Galactica - Razor" findest du in unserem Special: >> Hier klicken!
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