1969 |
Episodennummer: 2x21 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 03. Februar 1999 Erstausstrahlung D: 22. Dezember 1999 Drehbuch: Brad Wright Regie: Charles Correll Hauptdarsteller: Richard Dean Anderson als Colonel Jack O'Neill, Michael Shanks als Dr. Daniel Jackson, Amanda Tapping als Captain Samantha Carter, Christopher Judge als Teal'c, Don S. Davis als General George Hammond. Gastdarsteller: Alex Zahara als Michael Clark, Aaron Pearl als Lt. George S. Hammond, Amber Rothwell als Jennifer Clark, Pamela Perry als Cassandra Fraiser, Daniel Bacon als SMSgt. Russell Benson, Glynis Davies als Catherine Langford, Fred Henderson als Major Robert Thornbird, Sean Campbell als SSgt. Bridges, Efosa Otuomagie als Billingsley u.a. Kurzinhalt: SG-1 machen sich bereit, den Planeten Aemonus zu besuchen, als General Hammond Major Carter einen geheimnisvollen Zettel überreicht. Nachdem sie durchs Stargate gereist sind, finden sich O'Neill, Carter, Jackson und Teal'c jedoch nicht in einem fremden Planeten, sondern wieder in der Basis im Cheyenne Mountain wieder – die sich jedoch verändert hat. Denn nachdem sie es verlassen haben, verschwindet das Sternentor, und sie finden sich in einer Raketentestanlage wieder – die kurz davor ist, zu zünden. Mit Hilfe der Zet kann Teal'c das schlimmste verhindern, daraufhin wird man jedoch vom Militär der Basis gefangengenommen. Schon bald ist klar, dass man in der Vergangenheit gelandet ist, genauer gesagt im Jahr 1969. Mit Hilfe von Lieutenant Hammond gelingt SG-1 die Flucht. Nun gilt es, einen Weg zu finden, wieder in ihre eigene Zeit zurückzukehren. Der Schlüssel dafür scheint in Hammonds geheimnisvoller Nachricht zu liegen. Carter theoretisiert, dass es sich bei den Daten um Termine von Sonneneruptionen handeln könnte – und sie durch genau eine solche in der Zeit zurückgeworfen wurden. Nun gilt es nicht nur, ihre Theorie zu bestätigen, sondern auch, das Stargate im Jahr 1969 aufzuspüren. Dafür sind sie auf die Hilfe eines jungen Hippie-Pärchens angewiesen, das sich auf dem Weg nach Woodstock befindet… Denkwürdige Zitate: "I'm Major Robert Thornbird. And you are?" "Captain James T. Kirk, of the Starship Enterprise.." (O'Neill erlaubt sich einen kleinen Spaß.) "I'm Michael." "I am not at liberty to reveal my identity." "Far out." (Teal'cs Geheimniskrämerei gefällt dem Hippie.) "We came to Earth to hide among your people, a long, long time ago." "From a galaxy far, far away." (Damit hätte man auch das zweite große SF-Franchise durch.) Review: "1969" punktet in erster Linie mit Humor. Wie sich O'Neill, Teal'c, Carter und Jackson hier in zeitgemäße Kluft schmeißen und mit zwei Hippies in deren VW-Bus einen Road Trip durch die USA machen, ist durchaus witzig. Vor allem Teal'cs Look, inklusive Afro-Frisur, fand ich sehr amüsant. Darüber hinaus hatten es mir vor allem die zahlreichen Anspielungen auf "Star Trek" und "Star Wars" angetan – wobei die Folge zu Beginn ja auch durchaus noch Erinnerungen an die TOS-Episode "Morgen ist Gestern" weckt. Jedenfalls bezieht man aus diesem "culture clash" einiges an Humor. Positiv fand ich auch, dass man sich über die Hippies und ihre Kultur nicht lustig macht, sondern auf charmante Art und Weise die damalige Zeit – und ihre Lebenseinstellung – portraitiert. Gut, ok, O'Neill & Co. mögen ihnen weißmachen, sie seien Aliens, aber selbst das ist dank dem Beweis mit der Strahlenwaffe sowie dem damaligen Weltraumfieber – u.a. aufgrund der Mondlandung – plausibel erklärt. Jedenfalls waren die Abenteuer von Jack, Sam, Daniel und Teal'c in der Vergangenheit teilweise durchaus amüsant. Nett fand ich auch die Idee, dass diese dort nicht einfach nur auf einen jüngeren Hammond treffen, sondern dieser auch aufgrund Sams Verletzung auf der Hand schon wusste, was sie erwarten würde, und in klassischer Zeitschleifenmanier seinem jüngeren Ich eine Nachricht zukommen lässt. Wobei wir damit letztendlich auch schon in jene Bereiche kommen, über die man nicht so sehr nachdenken darf, um die Folge noch genießen zu können. Weil ob mich die Tatsache, dass Hammond schon immer wusste, wie sich SG-1 zusammensetzen würde (inklusive Teal'c), wirklich überzeugt, da bin ich mir nicht sicher. Zumal er dann bislang auch keinen Grund gehabt hätte, sich um die Teammitglieder zu sorgen, wenn mal Gefahr bestand. Auch, warum er ihnen nur zwei Sonneneruptionstermine auf den Zettel geschrieben hat, könnte man hinterfragen. Am schwersten wiegt aber sicherlich die konstruierte Art und Weise, wie SG-1 durch das Sternentor in die Zukunft gelangen, und dieses hinter ihnen dann plötzlich verschwindet – was am Ende dann ja nicht mehr so passiert. Dort kommt man dann nämlich einfach wieder am Standort des Stargates herauskommt, und nicht etwa an dem Punkt, von dem aus man die Reise angetreten ist. Hier widerspricht sich die Episode somit selbst, was zwar aus dramaturgischen und narrativen notwendig gewesen sein mag – wenn sie einfach im Lagerhaus aus dem Stargate kommen und wären und dieses nicht mehr hätten suchen müssen, wäre wohl zu wenig Handlung übrig geblieben, um die Folge zu füllen – aber dennoch bei genauerer Betrachtung etwas störend auffällt. Auch bei der Cassandra-Szene am Ende bin ich mir nicht sicher, wirkte die doch etwas zweckmäßig, und schien sich mir ihr "Your journey is just beginning" fast mehr an die Zuschauer zu richten, als die Figuren selbst. Schaltet man die logischen Ungereimtheiten aus, lässt sich mit "1969" und seinen zahlreichen witzigen Dialogen und Szenen aber viel Spaß haben. Fazit: "1969" ist eine zwar sehr seichte, aber auch recht amüsante Folge. Ihren Humor bezieht die Episode dabei einerseits aus dem Culture Clash unserer Helden von SG-1, die sich unter Hippies mischen, und andererseits aus einigen Anspielungen auf "Star Trek" und "Star Wars". Auch das Zusammentreffen mit dem jungen Hammond fand ich nett. Und die beiden Hippies wurden angenehm respektvoll umgesetzt. Jedoch: Bei genauerer Überlegung offenbart sich das eine oder andere Logikloch, insbesondere was das Funktionieren der Zeitreise betrifft (zu Beginn erscheinen sie dort, wo das Stargate in der Zukunft stand, später dann kommen sie an jenem Ort an, wo sich das Tor in dem Moment befindet). Und auch die kurze Szene mit Cassandra und den damit einhergehenden kurzen, letztendlich aber bedeutungslosen Ausflug in die Zukunft sehe ich eher kritisch. Und irgendwie hatte ich rückwirkend auch den Eindruck, dass man aus der Idee noch etwas mehr hätte herausholen können, gerade auch was den Road Trip betrifft. Insgesamt war "1969" aber durchaus unterhaltsam. Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
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