Abigail |
Horrorkomödie von den Machern des Scream-Reboots
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Donnerstag, 31 Oktober 2024 |
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Kurzinhalt: Fünf einander unbekannte Verbrecher mit unterschiedlichen Spezialgebieten wurden über eine App von einem Unbekannten angeheuert, um ein elfjähriges Mädchen nach dessen Ballettunterricht zu entführen. Die Aktion verläuft ohne gröbere Zwischenfälle, und so trifft man kurz darauf in jenem großen, abgelegenen Anwesen ein, in das man beordert wurde. Dort erfährt die Crew, dass sie nun nichts weiter tun müssen, als vierundzwanzig Stunden lang auf das Mädchen aufzupassen, bis ihr Vater das Lösegeld bezahlt hat. Ein vermeintlich einfacher Job, für den sie fürstlich entlohnt werden. Dann jedoch erfahren sie, um wen es sich bei ihrem Entführungsopfer handelt, nämlich die Tochter des berüchtigten Gangsterbosses Kristof Lazaar. Einige von ihnen würden daraufhin lieber verschwinden, und den anderen ihren Anteil überlassen – bemerken dann jedoch, dass sie im Anwesen eingesperrt wurden. Was geht hier vor sich? Handelt es sich etwa um eine Falle – da, wie sich herausstellt, alle im Verlauf ihrer Verbrecherkarriere mal mit Lazaar in Kontakt gekommen sind? Schließlich müssen sie erkennen, dass die Gefahr näher ist, als sie denken. Denn Abigail ist nicht etwa ein unschuldiges, hilfloses Mädchen, sondern vielmehr ein hunderte Jahre alter Vampir – und die Entführer ihre Mahlzeit… Review (kann Spoiler enthalten): ![]() Und das ist der zweite Einwand meinerseits: In diesem Fall hätte ich nämlich auch WIRKLICH etwas verpasst. Ja, er mag noch etwas mehr einfahren, wenn man ihn gänzlich unvorbereitet sieht. Für eine Grundbedingung, um ihn genießen zu können, halte ich das aber nicht. Denn zumindest mich hat er trotz des Vorwissens köstlich unterhalten. Dies gilt auch für die erste halbe Stunde, wo man es noch "straight" spielt, und den Eindruck eines gewöhnlichen Entführungsthrillers vermittelt. Einerseits war dies auf meine Vorfreude darauf, von dem ich schon wusste, was kommen wird, zurückzuführen. Denn: Gegenüber den Protagonisten diesbezüglich im Vorteil zu sein, kann durchaus auch seinen Reiz haben. Vor allem aber schaffen es Bettinelli-Olpin und Gillett, auch diesen Teil sehr kurzweilig zu gestalten. Dies liegt nicht zuletzt an der netten, verschiedenartigen Figurenriege, die hier zusammenkommt. Sowohl individuell als auch in der Gruppendynamik fand ich diese sehr interessant. Mit dem Spiel – Joey beweist ihre Fähigkeit, Menschen zu lesen, damit sie auch uns rudimentär vorgestellt werden – fand man zudem einen höchst cleveren Weg, um sie uns auf noch dazu sehr effiziente Art und Weise vorzustellen (zumal uns ihre Reaktion auf Joeys Aussagen mindestens so viel über sie verrät wie diese an sich). Die Darstellerriege tut dann ihr übriges. So haben die Regisseure hier ihren "Scream"-Star Melissa Barrera mit ins Boot geholt, der hier eindeutig die Hauptrolle zukommt. Neben ihr reüssieren hier unter anderem noch so (teilweise auch im Genre) bekannte Gesichter wie Dan Stevens, Kathryn Newton, Kevin Durand, und Giancarlo Esposito. Und natürlich darf auch auf Alisha Weir nicht vergessen werden, die hier sowohl das (vermeintlich) unschuldige Mädchen als auch die ruchlose Vampirlady souverän, glaubwürdig und vor allem auch mit viel Elan und Spielfreude meistert. ![]() Fazit: Ach, was soll ich sagen: Ich liebe solche Horrorkomödien einfach – umso mehr, wenn sie so richtig schön blutig geraten sind, wie das hier der Fall ist. Ich verstehe, wenn manche bemängeln, dass die Werbekampagne den großen Twist schon vorwegnahm, mich persönlich hat das aber nie gestört, sondern vielmehr sogar das erste Drittel des Films insofern aufgewertet, als "Abigail" eben daraus, dass wir mehr wissen als die Figuren, für mich durchaus auch einiges an Reiz beziehen konnte. Zweifellos dreht er aber erst dann so richtig auf, wenn die titelspendende Vampirlady von der Leine gelassen wird. Danach gibt es einige wirklich herrliche, lustige und teilweise auch wunderbar brutale Momente, und fand ich "Abigail" einfach wahnsinnig unterhaltsam. Manchen wird diese Horrorkomödie zwar etwas zu viel Wert auf den zweiten statt den ersten Teil des Wortes legen; wer etwas zum Fürchten sucht, ist hier definitiv falsch. Und der Gastauftritt am Ende ging für mich doch ziemlich ins Leere, da die betreffende Person jetzt (in meinen Augen) weder ein großer Star ist, noch irgendwie mit Vampirfilmen (oder -serien) in Verbindung stehen würde. Da hätte es definitiv bessere Kandidaten gegeben. Mich hat "Abigail" aber bestens unterhalten, und stellenweise echt köstlich amüsiert – was ihn aus meiner Sicht eben auch zu einem idealen Film für eine launige Halloween-Party macht. Wertung: 8 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2024 Universal Pictures)
Weiterführende Links: Halloween-SPECiAL 2024
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