Das Haus an der Friedhofsmauer |
Der letzte Teil der "Gates of Hell"-Trilogie
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Samstag, 26 Oktober 2024 |
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Kurzinhalt: Norman Doyle zieht mit seiner Familie in ein Haus in New York City, welches zuvor von seinem Kollegen Dr. Peterson bewohnt wurde – der dort jedoch zuerst seine Frau und dann sich selbst umbrachte. Dementsprechend abgeneigt ist seine Frau Lucy dem Gedanken gegenüber, in ein Haus mit einer derart tragischen Vorgeschichte einzuziehen, allerdings ist eben dies – die Erkundung der Vergangenheit alter Häuser – seine Aufgabe. Und tatsächlich reicht die düstere Geschichte des Hauses noch deutlich weiter zurück, bis zum früheren Besitzer Dr. Freudstein, der dort illegale Experimente durchführte. Unmittelbar vor dem Umzug glaubt ihr gemeinsamer Sohn Bob, in einem Foto des Hauses ein junges Mädchen gesehen zu haben, dass ihn davor warnte, dieses zu betreten – doch natürlich wollen ihm seine Eltern dies nicht glauben. Und so ziehen die Doyles wie geplant um. Während sich Norman in seine Arbeit stürzt, versuchen sich Lucy und Bob so gut als möglich mit ihrer neuen Bleibe zu arrangieren. Doch es dauert nicht lange, bis sich die ersten unheimlichen Ereignisse zutragen, welche die beiden in Angst und Schrecken versetzen… Review (kann Spoiler enthalten): ![]() Was mir gut gefallen hat, war auch hier wieder die spannende Mischung aus Gore und Grusel, welche die drei Filme für mich u.a. so auszeichneten. Zwar waren auch was die grausig-bösen Szenen betrifft die ersten beiden "Teile" ein bisschen einfallsreicher; da waren doch einige Momente (die Tarantel, der Hund) dabei, die mir noch lange im Kopf herumspuken werden. Aber einzelne nette betreffende Einlagen (der Angriff der Fledermaus, der Körper voller Maden, das Herausreißen der Kehle) gab es durchaus auch hier wieder. Wo ich ihn auf einem Niveau mit den Vorgängern sehe, ist bei den atmosphärisch dichten Momenten. Fulci versteht es auch hier wieder, teilweise eine wunderbare Gruselstimmung aufzubauen, wobei vor allem einzelne Szene rund um Bob diesbezüglich hervorstechen; beispielhaft seien, gleich zu Beginn, das mit dem jungen Mädchen im Bild, oder auch später dann seine Ausflüge in den Keller erwähnt. Besetzungstechnisch sticht in erster Linie Catriona MacColl, die ja auch schon die Hauptrolle in "Die Geisterstadt der Zombies" gespielt hatte, (positiv) hervor. Auch die Musik – die sich für mich durch einen starken europäischen Touch auszeichnete – fand ich wieder cool. Und das Ende war ebenfalls nett, und angenehm düster – wenn auch wieder (analog zu "Ein Zombie hing am Glockenseil") ein bisschen verwirrend; und natürlich dem eindringlichen Abschluss aus "Die Geisterstadt der Zombies" klar und deutlich unterlegen. Insgesamt hat der aber durchaus gepasst. Fazit: ![]() Wertung: 5 von 10 Punkten
Christian Siegel
Harrys Horror-Hintergründe: Titel: The House by the Cemetery. Das Haus an der Friedhofsmauer. Quella villa accanto al cimitero (=Dieses Haus neben dem Friedhof). Drei verschiedene Titel die allesamt irgendwie ein ganz spezielles Haus neben einem ganz speziellen Friedhof im Fokus haben. Das Haus spielt im Film schon eine Rolle. Der Friedhof gar nicht so sehr. Naja, und das Haus an sich… hm, es ist ja eher der Keller des Hauses, in dem sich das Grauen herumtreibt. Dardano Sacchetti's Drehbuch hatte ursprünglich die Arbeitstitel "La notte dell'inferno" (=Die Nacht der Hölle) und "La casa di Freudstein" (=Das Haus von Freudstein). Zumindest letzterer hätte meiner Meinung nach weit besser gepasst. Naja. Man hat sich dann wohl aus kommerziellen Gründen auf den Titel mit dem Friedhof geeinigt, welcher dann international fast überall so oder ähnlich übernommen wurde. Lustig finde ich, wie unterschiedlich der in den USA und in Deutschland vermarktet wurde. Bei den Amerikanern wollte man mit der Tagline "Can anyone survive the demented marauding Zombies in… the House by the Cemetery" einen reinrassigen Zombiestreifen suggerieren, während die Deutschen mit Slogans wie "Die Nacht des Grauens" oder "Die unheimlichen Nächte der langen Messer" eine Nähe zu "Halloween" bzw. zu der damals populären Slasher-Welle herzustellen versuchten. Einen späteren VHS Re-Release in den USA gab es unter dem saustumpfen Titel "Zombie Hell House". Ganz besonders witzig… also wenn es stimmt, da ich leider kein Poster dazu gefunden hab, aber laut IMDB wurde der in Südafrika als "Revenge of the New York Ripper" herausgebracht lol. Fassungen: ![]() Meinung: Das ist so ein Film, den ich mal mehr, mal weniger mag. Bei meiner ersten Sichtung hat er mich voll geflasht. Bei der nächsten war ich eher enttäuscht. Dann hat er mich wieder umgehauen, dann wieder nicht, dann wieder schon etc. etc. ad infinitum. Es ist ein seltsamer Film mit einem Plot so voller Löcher wie ein anständiger Schweizer Käse, vollkommen ohne Logik, bisweilen strunzdumm, aber in Sachen Atmosphäre, Spannung, Blut und Cast ist er rundum gelungen. Und das Ende ist zumindest für mich jedes Mal wieder zum Niederknien schön, hach!
Harry
(Bilder © 1981 Fulvia Film)
Weiterführende Links: Halloween-SPECiAL 2024
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