Sherlock Holmes: Die Frau in Grün |
Ein Serienmörder treibt sein Unwesen
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Dienstag, 30 Juli 2024 |
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Kurzinhalt: Im Jahr 1945 treibt ein Serienmörder, der es auf junge Frauen abgesehen hat, sein Unwesen. Den Opfern wird dabei immer ein Finger abgeschnitten. Seit Jack the Ripper hat kein Killer mehr die Stadt derart in Angst und Schrecken versetzt. Inspektor Gregson wendet sich nun hilfesuchend an Sherlock Holmes. Dieser ist davon überzeugt, dass hinter den Morden nicht etwa ein Psychopath, sondern vielmehr ein kriminelles Meisterhirn steckt – und dies auch der Grund für die Verstümmelungen ist. Genauer lässt er sich jedoch vorerst noch nicht in die Karten schauen. Kurz darauf wird die nächste tote Frau mit einem abgetrennten Finger gefunden. Sir George Fenwick, der sich am Vorabend mit Lydia Marlowe getroffen hat, und diese schließlich nach Hause begleitete, sich kurz nach seiner Ankunft bei ihr aber an nichts mehr erinnern kann, findet den Finger schließlich in seiner Jackentasche. Kurz darauf besucht ihn ein Mann – Professor Moriarty – und meint, Zeuge des Mordes gewesen zu sein, jedoch gegen Bezahlung einer beträchtlichen Summe Stillschweigen bewahren und den Finger verschwinden lassen will. Als Sir Fenwick herausfindet, dass er hereingelegt wurde, wird er kurz darauf tot aufgefunden. Seine Tochter bittet Sherlock Holmes, den Fall zu untersuchen. Dieser erinnert sich daran, Sir Fenwick an jenem schicksalhaften Abend in Begleitung einer Frau in einem grünen Kleid gesehen zu haben… Review: ![]() Weniger glücklich war ich mit dem Erzähler zu Beginn. Während sich bei "Das Haus des Schreckens" noch herausstellte, dass wir hier hören, wie dieser Sherlock Holmes die Hintergründe des Falls schildert, war es hier tatsächlich ein klassischer Voice Over-Kommentar aus dem Off, diesmal von Inspector Gregson. Schon sehr untypisch, und für mich doch eher irritierend. Deutlich schwerer als das wiegt jedoch, dass mich der Plot rund um die Hypnose nicht wirklich überzeugt hat. Zuerst einmal erscheint es insofern völlig überflüssig, als es eigentlich reichen sollte, sie zu Marlowe zu locken, die ihnen daraufhin Drogen unter ihrem Drink mischt, woraufhin sie für ein paar Stunden das Bewusstsein verlieren. Und wenn sie wieder aufwachen, einen Filmriss haben, und den abgetrennten Finger bei sich finden, tritt dann eben Moriarty auf den Plan. Der Hypnose-Ansatz ist somit völlig überflüssig. Er ist noch dazu sehr unzuverlässig, wie sich ja auch an Holmes am Ende zeigt. Ich will nicht bestreiten, dass Hypnose funktionieren kann, aber es gibt definitiv Menschen, die dafür anfälliger sind als andere; warum also das Risiko eingehen? Darüber hinaus hat der Plan von Moriarty noch ein weiteres Problem: Wenn es dann das nächste Opfer gibt, ob ich genau weiß, dass ich für dieses nicht verantwortlich sein kann, was hindert mich daran, zur Polizei zu gehen? Letztendlich hat der Plan somit doch einige Löcher, die ihn für mich jetzt eines vermeintlichen kriminellen Genies nur bedingt würdig machen. Irritierend fand ich auch, dass wir hier Paul Cavanagh im dritten (noch dazu relativ kurz hintereinander entstandenen) Film in seiner dritten Rolle erleben. War Mitte der 40er die Auswahl an (leistbaren und verfügbaren) Darstellern echt so knapp bemessen? Oder dachte man, das fällt den Zuschauern – vor allem auch im Abstand von ein paar Monaten – eh nicht auf? Seltsam auch die Szene zu Beginn, wo sich Holmes und Gregson über die Morde unterhalten, und Sherlock dann salopp meint: "Yes, it's horrible. Let's get a drink!". Zum Ende hin irritierte mich dann wiederum seine Aussage "I don't approve of sedatives"; weil das wissen Holmes-Kenner definitiv besser. Zudem war es halt schon auch sehr typisch, dass just der willensstarke Holmes (wenn auch unter Zuhilfenahme einer Droge) der Hypnose als Einziger widerstehen kann. Zumal die Offenbarung, dass er das nur gespielt hat, wenig überraschend war. Und generell ließ es das Finale dann leider an Spannung vermissen. Am Ende stürzt Professor Moriarty dann zum dritten Mal bei Holmes-Filmen (wobei ich "Die Abenteuer des Sherlock Holmes" wie gesagt nicht zur Universal-Kontinuität zähle) in den Tod. Mal schauen, ob es diesmal dabei bleibt. Fazit: ![]() Wertung: 6 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1945 Universal Pictures)
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