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Originaltitel: Wild Card
Episodennummer: 1x23
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 08. April 1994
Erstausstrahlung D: 27. September 1998
Drehbuch: Brad Kern & John Wirth
Regie: Larry Shaw
Besetzung:
Bruce Campbell als Brisco County Jr.,
Julius Carry als Lord Bowler,
Christian Clemenson als Socrates Poole,
Kelly Rutherford als Dixie Cousins,
Elaine Hendrix als Dolly Cousins,
Jeff Phillips als Whip Morgan,
Louis Giambalvo als Enzio Tataglia,
Paul Ben-Victor als Joey Tataglia,
Peter Dobson als Dino Tataglia,
Ted Markland als Duster #1,
Herschel Sparber als Rex,
Cosimo Canale als Luca,
Gathering Marbet als Darla u.a.
Kurzinhalt:
Brisco und Bowler sollen eine Postkutsche bewachen, die Geld nach Reno transportiert. Dann wird diese jedoch überfallen, und es gelingt der Bande, mit dem Geld zu entkommen. Brisco staunt nicht schlecht, als er meint, unter den Dieben Dixie Cousins erkannt zu haben. In Reno angekommen treffen sie auf deren Schwester Dolly, und folgen dieser schließlich, um auch Dixie aufzuspüren. Von ihr erfahren sie, dass sie das Geld deshalb gestohlen hat, weil ein schmieriger Gangster Dollys Casino an sich gerissen hat. Mit dem Geld soll es Whip Morgan für sie bei einem Pokerturnier wieder zurückgewinnen. Tatsächlich gewinnt Whip das Spiel, dann jedoch zeigt sich, dass Dino Tataglia und sein Bruder Joey gar nicht daran denken, fair zu spielen. Daraufhin eröffnet Brisco sein eigenes Casino, um die Tataglia-Brüder aus der Reserve zu locken. Als deren Vater Enzio in die Stadt kommt, unternimmt er einen Versuch, um die Lage zu beruhigen, und mit Dolly einen fairen Deal auszuhandeln. Doch seine Söhne wollen davon nichts wissen – und arbeiten gegen ihn. Parallel dazu zieht sich die Schlinge um Dixie immer enger, als ein US-Marshall alle Frauen der Stadt besucht – wurde doch am Tatort ein belastendes Beweisstück gefunden…
Review:
In "Bube, Dame, König, As" gibt es nicht nur ein Wiedersehen mit Dixie Cousins (yeah!), sondern auch mit Whip Morgan. Letzteres hat mich doch um einiges weniger begeistert. Zwar fand ich seine Figur bei ihrem ersten und bislang einzigen Auftritt in "Hard Rock" nicht unbedingt schlecht; aber halt auch längst nicht so gut, als dass ich seine Rückkehr herbeigesehnt hätte. Die Serienschöpfer sahen dies wohl anders, wird uns Whip doch nun bis zum Ende der Serie dauerhaft in einer wiederkehrenden Rolle beehren. Mir ist diese Entscheidung nicht zuletzt auch deshalb nicht wirklich verständlich, als das Duo Brisco und Bowler, bzw. das erweiterte Trio mit Socrates, von der Dynamik her eigentlich perfekt waren. Whip empfinde ich da wenn überhaupt doch eher als störend, jedenfalls aber nicht als aufwertend. Dass Jeff Phillips schauspiel- und ausstrahlungstechnisch weder an Bruce Campbell noch Julius Carry heranreicht, kommt dann noch erschwerend hinzu. Zwar war er hier noch so halbwegs ok, trotzdem hat er mir auch hier bereits die Episode tendenziell eher ab- statt aufgewertet.
Ganz im Gegensatz zu Kelly Rutherford, die hier nach längerer Pause endlich wieder als Dixie Cousins zurückkehrt. Verwirrend fand ich allerdings anfänglich noch die Dynamik zwischen ihr und Brisco. Denn das letzte Mal, als wir sie gesehen haben, schienen sie ja den nächsten Schritt in ihrer Beziehung zu machen, und gingen auf ihr erstes richtiges Date. Und da Brisco ja seither das größte Hindernis um mit Dixie zusammen zu sein aus dem Weg geräumt hat – wollte er doch zuerst John Bly und seine Gang stellen – sollte man eigentlich meinen, dass ihrem gemeinsamen Glück nun nichts mehr im Weg stehen würde. Stattdessen vermittelt uns "Bube, Dame, König, As" zu Beginn den Eindruck, dass die beiden zwischenzeitlich endgültig miteinander Schluss gemacht hätten. Zwar macht man diesbezüglich in weiterer Folge eh wieder einen Rückzieher, und kehrt zu ihrem altbekannten Hin- und her zurück, als sowohl Brisco die Avancen von Dolly als auch Dixie jene von Whip zurückweist, und die beiden deutlich machen, dass sie eben doch nur am jeweils anderen interessiert sind. Dennoch hatte ich da kurzzeitig den Eindruck, ich hätte irgendwas verpasst, und fand ich das generell ein bisschen ungeschickt erzählt (zumal "Die Abenteuer von Brisco County Jr". ja zu jenen 90er-Jahre-Serien zählt, wo nicht immer am Ende auf den Resetknopf gedrückt wurde, sondern bei denen sich ein roter Faden durch die Episoden zieht). Von diesen sowohl positiven als auch negativen Aspekten abgesehen fand ich "Bube, Dame, König, As" eher unauffällig. Zwar war es sowohl interessant, hier Dixies jüngere Schwester kennenzulernen, und gefiel mir nicht zuletzt auch die Familiendynamik innerhalb der Tataglias. Musikalisch bestach zudem der starke, zur sizilianischen Familie bzw. der Mafia-Thematik passende "Der Pate"-Touch. Nett war auch der Gag am Ende, wo Brisco, Bowler und Socrates quasi anonyme Selbsthilfegruppen erfinden. Und vor allem auch das Gespräch zwischen Brisco und Enzio mitten auf der Straße stach durchaus hervor. Insgesamt konnte ich mich allerdings des Eindrucks nicht erwehren, dass Brisco und Bowler hier zugunsten von Whip doch etwas aufs Abstellgleis geschoben wurden – was ich eben eher nicht so fein fand.
Fazit:
Die größte Stärke von "Bube, Dame, König As" war für mich definitiv die Rückkehr von Dixie. Allerdings war ich zu Beginn im Hinblick auf ihre Beziehung mit Brisco ziemlich verwirrt, was diesem Plus zumindest anfänglich noch etwas zuwiderlief. Erst im letzten Drittel konnte die Episode aus ihrer gewohnten, wundervollen Dynamik dann wieder so richtig profitieren. Demgegenüber steht der neuerliche Auftritt von Whip Morgan, den ich im Hinblick auf das alteingesessene Duo bzw. Trio doch eher als Störfaktor empfinde. Zumal Jeff Phillips was das Charisma betrifft neben Bruce Campbell und Julius Carry ziemlich untergeht. Was die Macher an dieser Figur so toll fanden, erschließt sich mir jedenfalls nicht. Davon abgesehen gab es aber auch bei "Bube, Dame, König, As" wieder viele amüsante Ideen und Momente, und war größtenteils für kurzweilige Unterhaltung gesorgt.
Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Warner Bros. Television)
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