Outer Limits - 2x16: Gehirnwäsche
< Vorherige Episode | Nächste Episode >

Episodenbild (c) 20th Century Fox

Originaltitel: Afterlife
Episodennummer: 2x16
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 26. Mai 1996
Erstausstrahlung D: 26. Oktober 1997
Drehbuch: James Crocker
Regie: Joseph L. Scanlan
Besetzung: Brent Spiner als Professor Trent Davis, Erich Anderson als Evan Robert Cooper, Nicole Oliver als Jill Cooper, Sam Vincent als Akira Matsumoto, Vincent Hammond als Koltok, Dean McKenzie als Newscaster, Adam J. Harrington als Puppet Show Host u.a.

Kurzinhalt: Vor weniger als zwei Jahren sind Aliens zur Erde gekommen. Binnen kürzester Zeit ist es ihnen gelungen, die Menschheit zu unterjochen. Dafür wurde ein Großteil der Population ausgelöscht; den Rest haben sie einer Gehirnwäsche unterzogen. Seither dient der überwiegende Teil der Überlebenden den Außerirdischen als willenlose Sklaven. Doch es gibt eine kleine Widerstandsbewegung – und dieser gelingt es, einen der Sklaven zu entführen. Professor Trent Davis ist ein sogenannter Deprogrammierer – und als solcher darauf spezialisiert, die Gehirnwäsche der Außerirdischen zu durchbrechen. Evan Robert Cooper ist jedoch auch für ihn insofern ein ganz besonderer Fall, als es ihnen bislang nicht gelungen ist, den Sklaven eines derart hochrangigen Außerirdischen zu entführen. Beim Versuch, Evans Gehirnwäsche zu durchbrechen, erhält der Widerstand auch Unterstützung von Jill Cooper, seiner Frau. Gemeinsam verfolgen sie das Ziel, Evans Persönlichkeit nicht einfach nur zurückzuholen, sondern ihn in weiterer Folge dazu zu bringen, seinen Meister Koltok zu töten…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) 20th Century Fox "Gehirnwäsche" sticht in erster Linie mit dem Gastauftritt von Brent Spiner hervor. Wobei dieser hier eigentlich gar nicht die Hauptrolle spielt. Diese liegt vielmehr bei Erich Anderson – was insofern spannend ist, als dieser nicht einfach nur in einer TNG-Episode als Gaststar mit dabei war, sondern vor allem auch just in der Folge "Mission ohne Gedächtnis", wo es darum ging, dass ein außerirdisches Volk das Gedächtnis der Enterprise-Besatzung löscht, um sie so dazu zu manipulieren, ihre Feinde anzugreifen und auszulöschen. Die thematischen Ähnlichkeiten zu "Gehirnwäsche" sind offenkundig. Leider sind diese interessanten Parallelen mit das spannendste an dieser "Outer Limits"-Folge. Zwar hatte es durchaus seinen Reiz, Spiner mal in einer anderen (und auch wieder mal "bösen") Rolle zu sehen. Zudem war das Grundkonzept nicht uninteressant, und fühlte ich mit Evan und Jill insbesondere im Hinblick auf ihre ermordete Tochter durchaus mit. Und die Maske der Aliens war auch wieder gut gemacht.

Leider aber wollte es "Gehirnwäsche" nie wirklich gelingen, mich zu packen. Ein Grund dafür mag unser mangelnder Bezug zu den Figuren und dieser Welt sein. Wäre Evan der Hauptcharakter einer fortlaufenden Serie, und würden wir ihn dementsprechend schon kennen, hätte zumindest ich bei der Deprogrammierung deutlich mehr mitgefiebert. Autor James Crocker wollte uns hier wohl einfach in die Schuhe von Evan schlüpfen lassen; der Zuschauer soll zusammen mit ihm mehr über sein Leben vor der Gehirnwäsche erfahren, und sich so mit ihm identifizieren. Zumindest bei mir wollte sich das wohl angestrebte schockierte Gefühl ob der Art und Weise, wie die Außerirdischen die Persönlichkeiten ihrer Sklaven löschen, jedoch maximal bei der zuvor bereits lobend erwähnten Offenbarung rund um das Schicksal ihrer Tochter einstellen. Aber auch andere Momente, wie z.B. die "Halle der Erinnerungen", verfehlten die gewünschte Wirkung bei mir. Gleiches gilt übrigens auch für den – wenig überraschenden – Abschluss-Twist; möglicherweise auch, weil mir dieser nicht weit genug ging. So spielte ich zwischenzeitlich mit dem Gedanken, dass alles, was Evan erzählt wird, auch nicht der Wahrheit entspricht – und er somit nicht deprogrammiert, sondern vielmehr reprogrammiert wird. Das hätte der Episode in meinen Augen nochmal genau jenen Punch gegeben, den man mit der Offenbarung, dass Trent für Koltoks Konkurrenten arbeitet, angestrebt hat. So hingegen verpuffte die Offenbarung, zumindest bei mir, wirkungslos.

Fazit: Episodenbild (c) 20th Century Fox Sonderlich beeindruckend fand ich diese Episode leider nicht. Zwar ist das grundlegende Konzept rund um die titelspendende Gehirnwäsche, die unsere Persönlichkeit auslöscht und uns zu willenlosen Sklaven außerirdischer Invasoren macht, nicht uninteressant, mir fehlte aber leider ein bisschen der Bezug zu Evan. Ich behaupte, wenn wir im Vorfeld schon gewusst hätten, was genau er verloren hat, statt dies zusammen mit ihm zu ergründen, hätte "Gehirnwäsche" für mich wohl besser funktioniert. Darüber hinaus ging mir auch der abschließende Twist nicht weit genug. Und Spannung kam bei der Episode irgendwie auch nie wirklich auf. Pluspunkte sammelt die Folge unter anderem für den charismatischen Auftritt von Brent Spiner, das nette Alien-Kostüm, sowie einzelne starke Momente, wobei insbesondere die Offenbarung rund um das Schicksal ihrer Tochter hervorsticht. Insgesamt wollte es "Gehirnwäsche" aber einfach nicht so recht gelingen, mich mitzureißen.

Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox)







Artikel kommentieren
RSS Kommentare

Kommentar schreiben
  • Bitte orientiere Deinen Kommentar am Thema des Beitrages.
  • Persönliche Angriffe und/oder Diffamierungen werden gelöscht.
  • Das Benutzen der Kommentarfunktion für Werbezwecke ist nicht gestattet. Entsprechende Kommentare werden gelöscht.
  • Bei Fehleingaben lade diese Seite bitte neu, damit ein neuer Sicherheitscode generiert werden kann. Erst dann klicke bitte auf den 'Senden' Button.
  • Der vorgenannte Schritt ist nur erforderlich, wenn Sie einen falschen Sicherheitscode eingegeben haben.
Name:
eMail:
Homepage:
Titel:
BBCode:Web AddressEmail AddressBold TextItalic TextUnderlined TextQuoteCodeOpen ListList ItemClose List
Kommentar: