Andromeda - 1x10: Tödliches Gipfeltreffen
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Episodenbild (c) The Sci-Fi Channel

Originaltitel: All Great Neptune's Ocean
Episodennummer: 1x10
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 15. Januar 2001
Erstausstrahlung D: 31. Oktober 2001
Drehbuch: Walter Jon Williams
Regie: Allan Harmon
Besetzung: Kevin Sorbo als Captain Dylan Hunt, Lisa Ryder als Beka Valentine, Keith Hamilton Cobb als Tyr Anasazi, Laura Bertram als Trance Gemini, Brent Stait als Rev Bem, Gordon Michael Woolvett als Seamus Harper, Lexa Doig als Andromeda Ascendant, Mikela Jay als Colonel Yao, Malcolm Stewart als Chancellor Chandos, Allan Morgan als President Sebastian Lee u.a.

Kurzinhalt: Eine Delegation vom Planeten Castalia kommt an Bord, um die neue Commonwealth-Charta zu unterzeichnen. Auf dem Planeten leben Menschen, die zu einem Großteil genetisch verändert wurden, um unter Wasser leben zu können. Zudem sind ihnen Rituale und Feiern sehr wichtig, weshalb vor der Vertragsunterzeichnung im Observationsdeck ein großes Bankett abgehalten wird. Während diesem kommt es dann jedoch zu einem Eklat, als Tyr Anasazi die Party sprengt, und die Castalia im Hinblick auf ein Massaker anklagt, dass gegenüber den Nietzscheanern begangen wurde. Präsident Lee weist die Vorwürfe von sich: Ja, in der betreffenden Kolonie seien Nietzscheaner ums Leben gekommen, die Castalianer hatten damit jedoch nichts zu tun: die Nietzscheaner hätten ihre Basis vielmehr – entweder ganz bewusst, oder durch einen Unfall – selbst in die Luft gesprengt. Captain Hunt ist im Hinblick auf Tyrs Verletzung des Protokolls außer sich, auch wenn er seine Vorwürfe durchaus ernst nimmt. Schließlich kann er ihn davon überzeugen, dass das Commonwealth ja wieder etabliert werden soll, damit es eine Instanz gibt, die eben solche Vorwürfe aufklären kann – woraufhin sich Tyr zur von Präsident Lee geforderten öffentlichen Entschuldigung bereit erklärt. Dieser bittet daraufhin, ein paar kurze Worte allein mit Tyr wechseln zu dürfen. Nachdem die anderen den Raum verlassen haben, ertönt ein Schuss: Tyr liegt bewusstlos am Boden, und Sebastian Lee wurde ermordet…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) The Sci-Fi Channel Es gab an "Tödliches Gipfeltreffen" ein paar Elemente, die mir ganz gut gefallen konnten. So mochte ich grundsätzlich mal die Idee hinter diesen Menschen, die genetisch verändert wurden, damit sie unter Wasser leben können. Die Produktionsqualität gibt sich auch wieder keine Blöße, und gefällt insbesondere bei den Szenen vom Bankett – vor dem großen Aussichtsschirm mit dem Planeten im Hintergrund – sowie den Effekten, wobei es mir nicht zuletzt das Design der Castalia-Schiffe wirklich angetan hatte. Demgegenüber fand ich alles rund um das Massaker, dessen Tyr die Delegation hier anklagt, eher durchwachsen. So fragt ich mich grundsätzlich gleich einmal, warum Tyr Dylan dies nicht schon viel früher gesagt hat – immerhin dürften die Verhandlungen ja einige Zeit gedauert haben – und stattdessen das Bankett stürmt, um Präsident Lee mit dem Vorwurf zu konfrontieren. Wenig überraschend war dann auch die Offenbarung am Ende, dass er mit diesem Recht hat.

Demgegenüber gefiel mir aber der Zwiespalt, in dem sich Dylan angesichts der Vorwürfe befindet. Seine Argumentation, dass sie nun zuerst das Commonwealth wieder auferstehen lassen müssen, um in weiterer Folge genau solche Verbrechen aufzuklären, hat dabei zwar durchaus etwas für sich, auf mich weckte es aber auch ein bisschen den Anschein, dass er hier zum Wohle des größeren Ziels seine Prinzipien wenn schon nicht verrät so doch zumindest hintanstellt. Das war schon nicht uninteressant. Als dann der Mord geschah – was in dem Moment, wo Lee um eine Unterredung unter vier Augen bittet, irgendwie sonnenklar war – zuckte ich insofern kurz zusammen, als ich Geschichten, wo unsere Helden eines Verbrechens angeklagt werden, von dem wir von vornherein wissen, dass sie es nicht begangen haben, ja nicht wirklich leiden kann. Immerhin, positiv an der Sache war, dass es nie zu einer Gerichtsverhandlung kam, und es in weiterer Folge generell irgendwie weniger darum ging, Tyrs Unschuld zu beweisen, als einfach herauszufinden, was vorgefallen ist. Das Problem an der Sache war aber leider: Obwohl ich eigentlich großer Krimi-Fan bin und man dementsprechend meinen sollte, dass mich der Plot rund um die Ermittlung in einem Verbrechen eigentlich genau ansprechen müsste, fand ich diese vielmehr sehr öde. Es hat mich irgendwie überhaupt nicht interessiert, wer für den Mord verantwortlich war, aus welchem Grund, und wie die Person es angestellt hat. Weshalb ich "Tödliches Gipfeltreffen" in weiterer Folge leider zunehmend mit nur sehr verhaltenem Interesse verfolgte.

Fazit: Episodenbild (c) The Sci-Fi Channel Zwar bin ich dankbar, dass "Tödliches Gipfeltreffen" nicht in eine typische Gerichtsfolge ausgeartet ist, wo man einem Mitglied der Stammbesetzung ein Verbrechen vorwirft, dass er natürlich nicht begangen hat. Zudem gab es ein paar schöne Einstellungen, und interessante Ansätze. Insgesamt hat mich "Tödliches Gipfeltreffen" aber leider eher gelangweilt. Hauptverantwortlich dafür war sicherlich, dass mich die Mordermittlungen – trotz meines Faibles für Krimis – nie mitreißen wollten, einfach, weil mich die Auflösung nie wirklich gekümmert hat. Es hilft auch nicht, dass einzelne Aspekte – wie z.B., dass sich Tyrs Vorwürfe letztendlich als richtig erweisen werden – sehr vorhersehbar waren. Und auch wenn man seinen Zorn verstehen kann, aber warum er einfach so beim Bankett hereinplatzt, noch dazu ohne vorher mal mit Dylan zu sprechen, wirkte auf mich auch seltsam. Insgesamt war das für mich jedenfalls wieder eine doch eher mäßige Folge.

Wertung: 2 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © The Sci-Fi Channel)







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