Andromeda - 1x08: Reise in die Vergangenheit
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Episodenbild (c) The Sci-Fi Channel

Originaltitel: The Banks of the Lethe
Episodennummer: 1x08
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 20. November 2000
Erstausstrahlung D: 17. Oktober 2001
Drehbuch: Ashley Miller & Zack Stentz
Regie: David Winning
Besetzung: Kevin Sorbo als Captain Dylan Hunt, Lisa Ryder als Beka Valentine, Keith Hamilton Cobb als Tyr Anasazi, Laura Bertram als Trance Gemini, Brent Stait als Rev Bem, Gordon Michael Woolvett als Seamus Harper, Lexa Doig als Andromeda Ascendant, Sam Sorbo als Dr. Sara Riley, Alex Diakun als Höhne, Eli Gabay als Capt. Khalid, Leanne Adachi als Marquez, Rik Kiviaho als Rekeeb, Elizabeth Thai als Twilight u.a.

Kurzinhalt: Die Andromeda ist zu jenem Schwarzen Loch mit der Bezeichnung Hephaistos IV zurückgekehrt, in dem sie rund dreihundert Jahre gefangen war. Man hat eine Gruppe von perseidischen Wissenschaftlern an Bord genommen, die mit Hilfe der Andromeda Experimente am Schwarzen Loch durchführen. So will Dylan ihr Heimatsystem dazu bewegen, sich seinem neuen Commonwealth anzuschließen. Die Rückkehr zum Schwarzen Loch bringt Dylan jedoch unweigerlich dazu, sich all dem zu stellen, was er aufgrund seiner dreihundert Jahre langen Gefangenschaft darin verloren hat – insbesondere natürlich seine Verlobte Dr. Sara Riley. Diese unternahm rund ein Jahr nach seinem Verschwinden zusammen mit dem Nietzscheaner Ismael Khalid – der dem Commonwealth treu geblieben ist – und der Crew des Forschungsschiffs Starry Wisdom einen Versuch, um die Andromeda aus dem Einflussbereich des Schwarzen Lochs zu befreien. Die Experimente der Perseiden ermöglichen nun völlig unverhofft eine Kommunikation zwischen beiden Schiffen, über dreihundert Jahre hinweg – und bietet Dylan und Sara damit die Gelegenheit, sich voneinander zu verabschieden. Allerdings wollen es beide dabei nicht bewenden lassen. Während sich Sara trotz Dylans Versicherung, dass die Vergangenheit nicht verändert werden kann, nicht von ihrem Plan abbringen lassen will, arbeitet Dylan mit Hilfe von Seamus Harper an einem Weg, um Sara in die Zukunft – bzw. aus seiner Sicht Gegenwart – zu teleportieren…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) The Sci-Fi Channel Der deutsche Titel ließ mich an die Episode "Die große Schlacht" zurückdenken – letztendlich schlägt "Reise in die Vergangenheit" aber eh eine andere Richtung ein ("eh" natürlich nur, weil es nur zwei Folgen später schon eine ziemlich auffällige Wiederholung gewesen wäre; die Episode an sich war natürlich klasse, und bislang für mich das Highlight von "Andromeda"). Dabei muss ich gestehen, mit der Grundidee einer Kommunikation durch die Zeit mit Hilfe des Wurmlochs doch so meine Probleme gehabt zu haben. Natürlich muss man was die wissenschaftliche Genauigkeit betrifft bei Science Fiction-Serien immer gewisse Abstriche machen; sonst hätte es wohl die wenigsten von ihnen gegeben. In diesem Fall fiel es mir aber doch etwas schwer, mich darauf einzulassen. Dass man das Grundkonzept dann schließlich dafür verwendet, um eine durchaus berührende Geschichte rund um diese zum Scheitern verurteilte Liebe zu erzählen, half allerdings dann zunehmend dabei, mich der Episode diese doch recht wilde Idee verzeihen zu lassen.

Doch bereits bevor diese dann schließlich vorgestellt wurde, konnte mir "Reise in die Vergangenheit" durchaus gefallen. Angefangen bei der Rückkehr der Andromeda zum Schwarzen Loch, über die Flashbacks zu Saras Bemühungen, das Schiff aus diesem zu befreien (inklusive einer Rückblende in der Rückblende, als man uns dort dann schließlich auch zeigt, wie sich die beiden kennengelernt haben), bis hin zu Dylans durchaus berührender Nachricht an Sara, mit der dieser eigentlich mit diesem Kapitel seines Lebens abschließen und es (und sie) hinter sich lassen wollte. Aufgrund des Schwarzen Lochs kommt es dann jedoch anders, denn die Starry Wisdom empfängt die Nachricht, und in weiterer Folge gelingt es sogar, eine direkte Kommunikation zu etablieren, zuerst "nur" über Videoschirm, später dann via Hologramm, und am Ende gelingt es Harper sogar, Dylan leibhaftig auf das Schiff zu bringen. Da allerdings der Versuch, Sara auf die Andromeda zu teleportieren, scheitert, sind die beiden letztendlich dazu gezwungen, sich in einer berührenden Szene voneinander zu verabschieden. Was zwar nicht das gewesen sein mag, worauf beide gehofft hatten – aber dennoch ungemein viel wert ist. Denn allzu oft bietet sich eben diese Möglichkeit, von geliebten Menschen Abschied zu nehmen, nicht. Sowohl dieser Moment als auch die Episode an sich profitierten zudem davon, dass für die Rolle seiner Verlobten Sorbos Ehefrau aus dem wahren Leben, Sam Sorbo, gecastet wurde, und dementsprechend auch die Chemie zwischen Dylan und Sara stimmte. Schön fand ich zudem die Idee, dass die Bemühungen der Starry Wisdom nicht umsonst waren, sondern vielmehr letztendlich dazu führten, dass es in der Pilotfolge gelang, die Andromeda aus dem Einflussbereich von Hephaistos IV zu befreien. Demgegenüber litt die Episode ein bisschen darunter, dass von Anfang an klar war, dass es Sara nicht gelingen wird, die Andromeda in der Vergangenheit zu befreien, und es zudem recht absehbar war, dass man es auch nicht schaffen würde, Sara in die Zukunft zu bringen; das hätte den Status Quo der Serie dann doch zu stark und nachhaltig verändert. Und der Angriff der Nietzscheaner – in beiden Zeitebenen – wirkte etwas gar zweckmäßig, und darüber hinaus nur leidlich spannend. Insgesamt war das aber eine nette charakterorientierte Folge, die vor allem in der zweiten Hälfte mit ein paar starken Momenten auftrumpfte.

Fazit: Episodenbild (c) The Sci-Fi Channel Zugegebenermaßen fiel es mir etwas schwer, mich auf die Grundidee rund um die Kommunikation über dreihundert Jahre hinweg mit Hilfe des Schwarzen Lochs einzulassen. Von diesem Punkt und ein paar weiteren, vergleichsweise kleinen Kritikpunkten abgesehen hat mir "Reise in die Vergangenheit" aber sehr gut gefallen. Angefangen bei den wieder einmal ansehnlichen Effekten, über die anfänglichen Szenen in der Vergangenheit (inklusive einem kurzen Flashback zur ersten Begegnung von Dylan, Sara und Ismael), bis hin zur weiteren Entwicklung der Story, die dann in einem durchaus tragisch-berührenden Finale mündete. Denn – wie eigentlich von Anfang an nicht anders zu erwarten – müssen Dylan und Sara schließlich erkennen, dass ihre Bemühungen zum Scheitern verurteilt sind – woraufhin ihnen jedoch nur wenig Zeit bleibt, um sich voneinander zu verabschieden. Dieser Moment war zweifellos stark. Aber auch die Offenbarung, dass Sara Dylan letztendlich doch gerettet hat – wenn auch mit 300 Jahren Verspätung – gefiel mir. Insgesamt war das jedenfalls eine wirklich gelungene Episode – weshalb es mir auch leichter fällt, ihr den (aus meiner Sicht) Blödsinn mit der Zeitreise über das Schwarzen Loch zu verzeihen.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © The Sci-Fi Channel)







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