Mord mit verteilten Rollen |
Eine Krimiautorin lädt zur Mörderhatz
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Sonntag, 18 Dezember 2022 |
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Kurzinhalt: Die berühmte amerikanische Krimiautorin Jean Stapleton trifft während ihres Besuchs in London zufällig auf Hercule Poirot, und lädt ihn dazu ein, an einer fingierten Mörderhatz teilzunehmen. Diese soll auf dem Anwesen von Sir George Stubbs – als Teil des Jahrmarkts – stattfinden. Nachdem Poirot – in Begleitung von Captain Hastings – den etwas schroffen Hausherrn und seine hübsche Frau Hattie kennengelernt hat, geht es dann schließlich los. Aufgrund seiner Erfahrung und der "kleinen grauen Zellen" hat Hercule kein Problem, den von Jean gestreuten Hinweisen zu folgen. Er ist gerade dabei, das nächste Rätsel zu entschlüsseln, als eine erschütterte Jean ihn zu sich ins Bootshaus ruft. Denn: Jenes Mädchen, dass damit beauftragt wurde, die Leiche zu spielen, wurde tatsächlich mit seinem Seil erwürgt. Damit wird aus dem vermeintlich unterhaltsamen Spiel blutiger Ernst. Hercule Poirot nimmt im nun realen Mordfall die Ermittlungen auf… Review: ![]() Darüber hinaus ist das mit dem Gaststar-Effekt diesmal nicht ganz so gravierend, da der ganz große, alle anderen überstrahlende Name fehlt (wenn auch Nicollette Sheridan aus heutiger Sicht, dank "Desperate Housewives", sicherlich das bekannteste Gesicht aus der Gastriege ist). Und so bedauerlich das Setting in der Gegenwart auch hier wieder war, aber da der Großteil des Films auf dem Anwesen spielt, sticht es diesmal eigentlich nur zu Beginn unangenehm ins Auge. Andere Stärken teilen sich die beiden Filme indes. Hier ist natürlich insbesondere Peter Ustinov zu nennen, den ich als Hercule Poirot wieder einmal absolut wundervoll fand. Neben seiner wieder sehr charmanten und süffisanten Spielweise stachen dabei für mich auch vor allem wieder jene Momente hervor, wo seine Menschlichkeit zum Vorschein kommt – wie z.B., wenn er am Ende im Hinblick auf den Täter oder die Täterin keinen Hehl aus seiner Abscheu macht. Auch die Dialoge waren teilweise wieder sehr fein, und boten zwischendurch auch immer wieder einiges an Humor, wie z.B., wenn Eddie South Hercule Poirot anbietet, ihn beim Vornamen zu nennen, und dieser bei "Mr. South" bleibt. Neben den Stärken gibt es aber natürlich auch ein paar Schwächen, die "Mord mit verteilten Rollen" von "Mord á la Carte" quasi übernommen hat. Neben der schon erwähnten Verlegung der Story in die Gegenwart (wenn es auch wie gesagt hier immerhin weniger auffällig war) betrifft dies insbesondere die Produktionsqualität, die mit Poirots Kinoeinsätzen naturgemäß nicht mithalten kann. Ein bisschen billig wirkt das Ganze hier halt schon. Zuletzt muss ich aber noch auf ein Manko hinweisen, welches ich dem Film zwar nicht vorwerfe, das meinen Genuss aber doch erheblich reduzierte: Auf der deutschen DVD von Pidax ist eine 16:9-Version enthalten, bei der einfach ins 4:3-Bild hineingezoomt wurde – was zu einer völlig ruinierten Bildkomposition und Fehlern wie abgeschnittene Köpfe führt. Das hätte nun echt nicht sein müssen. Fazit: ![]() Wertung:6 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1986 CBS)
Weiterführende Links: Advent-SPECiAL 2022
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