Vier Frauen und ein Mord |
Miss Marple verschlägt es auf die Bühne
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Donnerstag, 08 Dezember 2022 |
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Kurzinhalt: Harold Taylor steht vor Gericht. Man wirft ihm vor, seine Untermieterin Margaret McGinty ermordet zu haben. Miss Marple ist zufälligerweise Teil der Jury – und die Einzige, die an seine Unschuld glaubt. Da sie von ihrer Überzeugung nicht abrückt, muss der Prozess wiederholt werden. Die Zeit bis zur neuerlichen Verhandlung will Miss Marple dazu nutzen, den wahren Mörder ausfindig zu machen. Als sie das Haus der Verstorbenen durchsucht, findet sie Hinweise, dass Mrs. McGinty ein Mitglied einer lokalen Theatergruppe erpresst hat. Während der Proben schleicht sie sich ins Theater, und kann den Produzenten Driffold Cosgood schließlich davon überzeugen, sie aufzunehmen. Die Spuren des Verbrechens führen zu einem alten Theaterstück von diesem zurück, welches vor dreizehn Jahren zum ersten und zugleich letzten Mal aufgeführt wurde. McGinty war damals Teil der Besetzung. Doch wen hat sie erpresst, und womit? Review: ![]() Aber auch abseits dieser Anspielungen gab es wieder viele lustige Dialoge und/oder Momente, die "Vier Frauen und ein Mord" wieder sehr unterhaltsam machten. Wie z.B. wenn Mr. Stringer meint, dass das Stück "Remember September" wohl in vielen Theatern aufgeführt sein dürfte, und Miss Marple trocken erwidert "I hardly think so. I've read it.". Oder auch, wenn zum Ende hin auf der Bühne gerade die Unfähigkeit der Polizei angeprangert wird, während zeitgleich Miss Marple hinter dem Rücken des Polizisten aus ihrer Kabine entführt wird. Für Spannung ist indes in erster Linie im Mittelteil gesorgt – insbesondere, wenn Miss Marple von Zimmer zu Zimmer schleicht, um jene Schreibmaschine zu finden, auf der die Drohung geschrieben wurde, die ihr jemand unter der Tür durchgeschoben hat; wobei sie folgerichtig kombiniert, dass dies noch nicht zwingend bedeutet, dass derjenige, auf den das Zimmer gebucht ist, diese auch geschrieben hat. Aber auch die Szene in der darauffolgenden Nacht, mit dem Mordanschlag, sowie Jane Marple, die versucht, mit einem auf den Schirm angeklebten Spiegel den Korridor vor ihrem Zimmer im Auge zu behalten, war klasse. Leider fand ich, dass der Fall (übrigens neuerlich auf einen Roman basierend, in dem eigentlich Hercule Poirot ermittelt hatte) mit jenen aus den ersten beiden Filmen nicht ganz mithalten konnte. Wir lernen die Verdächtigen hier nicht ganz so gut kennen, insofern fällt es auch etwas schwerer, mitzuraten. Vor allem aber war ich mit der Auflösung nicht ganz glücklich. Die ließ mich nämlich doch eher mit der Schulter zucken, und wirkte in einem Punkt auch ein bisschen konstruiert (ein zeitgenössisches Remake könnte aber insofern cool sein, als man dann einen ziemlich coolen Geschlechtsanpassungs-Twist einbauen könnte; was damals natürlich undenkbar gewesen wäre). Trotz dieses Mankos ist aber auch "Vier Frauen und ein Mord" wieder überwiegend gelungen – was er, neben dem Humor in erster Linie auch wieder der charmanten Performance von Margaret Rutherford, sowie der großartigen Inszenierung von George Pollock verdankt. Fazit: ![]() Wertung:7 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1964 MGM)
Weiterführende Links: Advent-SPECiAL 2022
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