Andor - 1x11: Tochter von Ferrix
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Episodenbild (c) Disney+

Originaltitel: Daughter of Ferrix
Episodennummer: 1x11
Bewertung:
Weltweiter Internet-Release: 16. November 2022
Drehbuch: Tony Gilroy
Regie: Benjamin Caron
Besetzung: Diego Luna als Cassian Andor, Duncan Pow als Melshi, Pamela Nomvete als Jezzi, Dave Chapman als B2EMO, Joplin Sibtain als Brasso, Victor Perez als Rashi, Noof Ousellam als Corv, Varada Sethu als Cinta Kaz, Matt Lyons als Dewi Pamular, Liam Cook als Freedi Pamular, Denise Gough als Dedra Meero, Wilf Scolding als Captain Vanis Tigo, Nick Moss als Lieutenant Keysax, Jacob James Beswick als Attendant Heert, Elizabeth Dulau als Kleya Marki, Faye Marsay als Vel Sartha, Neil Bell als Time Grappler, Adria Arjona als Bix Caleen, Genevieve O'Reilly als Mon Mothma, Bronte Carmichael als Leida, Teresa Gotto als Chandrilan Girl, Kyle Soller als Syril Karn, Kathryn Hunter als Eedy Karn, Alex Ferns als Sergeant Linus Mosk, Stellan Skarsgård als Luthen Rael, Leonardo Taiwo als Partisan, Aidan Cook als Two Tubes, Forest Whitaker als Saw Gerrera, Roger Barclay als Captain Elk, Gethin Alderman als Executive Officer, Harry McEntire als Weapons Spec, Zubin Varla als Xanwan u.a.

Kurzinhalt: Cassian Andor und sein Mitgefangener Ruescott Melshi haben es an Land geschafft. Dort gilt es eine steile Klippe hinaufzuklettern. Nachdem dies geschafft ist, finden sie ein Schiff, mit dem ihnen die Flucht von Narkina 5 gelingt. Auf Fennix wird indes der Tod von Cassians Mutter Maarva Andor betrauert. Das imperiale Sicherheitsbüro sieht in ihrem Ableben jedoch die perfekte Gelegenheit, um Cassian zu erwischen – geht man doch davon aus, dass dieser an der in zwei Tagen stattfindenden Gedenkzeremonie teilnehmen wird. Während Dedra Meero eine entsprechende Einheit in Stellung bringt, dringt die Neuigkeit zu Syril Karn vor – der darin die Möglichkeit sieht, sich an Cassian für den Niedergang seiner Karriere zu rächen. Mon Mothma weiht indes ihre Cousine Vaal in ihre finanziellen Schwierigkeiten ein – und offenbart ihr den Preis, denTay Kolma für seine Hilfe verlangt hat. Nach einem weiteren Treffen mit Saw Gerrera wird Luthen Rael von einem imperialen Patrouillenschiff gestellt. Und nachdem er auf Niamos seine Sachen zusammengepackt hat, erfährt schließlich auch Cassian die traurige Nachricht vom Tod seiner Mutter…


Review: Episodenbild (c) Disney+ Beginnen wir mit einer der meines Erachtens größten Pluspunkte von "Tochter von Ferrix": Es war zwar keine klassische Raumschlacht, dennoch füllte die Szene, wo Luthen Rael fast vom imperialen Patrouillenschiff (im Übrigen ein großartiges Design, welches auf einem frühen Entwurf der Sternenzerstörer von Colin Cantwell zurückgeht) geschnappt wird, für mich eine Lücke, die mir eigentlich erst durch diesen Moment bewusst wurde. Denn so gelungen die "Star Wars"-Realserien auf Disney+ bislang auch überwiegend gewesen sein mögen, aber was klassische Raumschlachten betrifft, hielt man sich bislang doch sehr zurück. Nur sind diese halt eben für mich auch ein wesentlicher Bestandteil dessen, was "Star Wars" ausmacht. Insofern habe ich mich über diese kurze Einlage sehr gefreut – wenn ich mir auch zugegebenermaßen die Frage stellte, warum er nicht einfach die Kontrolle über sich ergehen lässt; als Händler sollte seine Tarnung ja eigentlich gut genug sein, um nicht weiter Aufsehen zu erregen. Seine Flucht war aber jedenfalls packend umgesetzt, und vor allem auch optisch ein echter Hammer; tricktechnisch ist "Andor" zweifellos hervorragend.

Neben diesen netten Schauwerten gab es bei "Tochter von Ferrix" aber auch wieder etwas fürs Herz. Zu verdanken ist dies nicht zuletzt dem Ende, wo Cassian vom Tod seiner Mutter erfährt; eine Szene, die mich doch ziemlich berührt hat – was neben Diego Lunas starker Leistung in der Szene auch der wunderschön-melancholischen Musik von Nicholas Britell an dieser Stelle zu verdanken war. Wo wir grade bei den schauspielerischen Leistungen waren, sei auch Genevieve O'Reilly erwähnt, die in jener Szene, wo sie Val von ihren Schwierigkeiten erzählt, und den Deal, auf den sie sich eingelassen hat, mit einer sehr gefühlsbetonten Performance besticht. Und wenn wir schon bei herausragenden Einzelszenen sind, sei auch das Gespräch zwischen Saw und Luthen erwähnt, wo letzterer wieder einmal seinen moralisch ambivalenten Charakter beweist – will er doch Kreegyr ans Messer liefern, um dem ISB nicht unter die Nase zu reiben, dass er dort einen Informanten hat. Was natürlich auf der einen Seite verständlich und ja vielleicht auf lange Sicht sogar die richtige Taktik ist, aber halt auch nichts daran ändert, dass er hier kaltblütig loyale Rebellen opfert. Aufgrund der sich daraus ergebenden Zwielichtigkeit zählt die Figur für mich aber zu den größten Stärken der Serie. Zuletzt sei noch darauf hingewiesen, dass uns der Einstieg auf Narkina 5 zeigt, wie Andor und Melshi Freunde wurden – und "Andor" damit wieder einmal ihre Prequel-Rolle zu "Rogue One" erfüllt. Schwer tat ich mir hingegen mit der Idee, dass (just) die beiden von all den Gefangenen, die in "Ein Weg raus" entkommen sind, die Einzigen sein könnten, denen die Flucht erfolgreich gelungen ist. Vor allem aber fand ich es – bei allem Verständnis, dass man uns die Falle zeigen wollte, die auf Cassian auf Fennix nun wartet, um so die Spannung fürs Staffelfinale zu erhöhen – schade, wie hier Maarvas Tod umgesetzt wurde. Ich finde, wir hätten hier entweder live dabei sein oder, noch besser, es erst am Ende zusammen mit Cassian erfahren sollen. Dann hätten wir seinen betreffenden Schock noch besser nachempfinden können. Davon abgesehen war ich von "Tochter von Ferrix" aber sehr angetan.

Fazit: Episodenbild (c) Disney+ "Tochter von Ferrix" punktete bei mir in erster Linie mit einzelnen Höhepunkten, wie dem netten kleinen und optisch echt beeindruckenden Raumkampf rund um Luthen Rael und das imperiale Patrouillenschiff, Mon Mothmas Gespräch mit ihrer Cousine, Luthens Treffen mit Saw, sowie nicht zuletzt auch der traurigen Szene am Ende, wo Cassian vom Tod seiner Mutter erfährt. Die Abhandlung von eben dieser Wendung war dann allerdings zugleich mein einziger großer Kritikpunkt an der Folge. So hätte ich es besser gefunden, wenn wir erst gemeinsam mit Cassian selbst davon erfahren hätten – die Vorbereitungen auf die Falle, die ihm das Imperium nun stellen wird, sowie im Hinblick auf Syril Karn, der darin die perfekte Gelegenheit sieht, um Rache zu nehmen, hätte man dann halt an den Anfang der nächsten Episode stellen oder das Ganze ein bisschen umsortieren müssen. Und: Wenn wir gesehen hätten, dass es nicht zufälligerweise just diese beiden aus "Rogue One" bekannten Personen von Narkina 5 geschafft haben, hätte mich das auch nicht gestört. Ansonsten war das aber eine weitere sehr gelungene "Andor"-Folge!

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2022 Disney+)







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