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Originaltitel: The Enemy Within
Episodennummer: 1x10
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 08. Januar 1995
Erstausstrahlung D: 07. Januar 1996
Drehbuch: Eric Estrin & Michael Berlin
Regie: John Harrison
Besetzung:
Debrah Farentino als Devon Adair,
Clancy Brown als John Danziger,
Sullivan Walker als Yale,
Jessica Steen als Dr. Julia Heller,
Rebecca Gayheart als Bess Martin,
John Gegenhuber als Morgan Martin,
Joey Zimmerman als Ulysses Adair,
J. Madison Wright als True Danziger,
Antonio Sabato Jr. als Alonzo Solace,
Terry O'Quinn als Reilly,
Tierre Turner als Zero,
Walter Norman als Walman,
Marcia Magus als Magus,
Rockmond Dunbar als Baines,
Brian Steele als Terrian #1,
J.D. Garfield als Jesse James,
Clifford Happy als Frank James u.a.
Kurzinhalt:
Dr. Heller wird von ihrem Kontaktmann vom Konzil, Reilly, nach wie vor dazu gedrängt, einen gefährlichen medizinischen Eingriff an Ulysses vorzunehmen. Dann jedoch unterbreitet sie ihm einen Alternativvorschlag: Sie möchte die veränderte DNA von Uly quasi abzapfen, und in ihren eigenen Körper injizieren. Dann könnte statt dem Jungen vielmehr sie als das Bindeglied zwischen beiden Völkern fungieren. Reilly gibt seine Zustimmung, und so beginnt Julia mit der Behandlung. Diese bringt jedoch unerwünschte Nebenwirkungen mit sich: So schmeißt sie sich in der Nacht plötzlich an Alonzo ran, kann sich jedoch am nächsten Morgen an den Vorfall nicht mehr erinnern. Devon hat indes den Einstich auf Ulysses Körper gefunden, als Dr. Heller ihm Knochenmark entnommen hat, und stellt sie zur Rede. Als die veränderte Persönlichkeit wieder die Kontrolle übernimmt, weiht Julia Morgan in ihren Verrat ein, und versucht, ihn auf ihre Seite zu ziehen. Als dieser ablehnt, sieht sie sich zu drastischen Maßnahmen gezwungen. Als am nächsten Morgen von Morgan jede Spur fehlt, ist die Aufregung im Camp groß. Aufgrund von Julies zunehmend irrationalem Verhalten, sowie ihren Aufzeichnungen, die sie für Reilly angefertigt hat, fliegt ihr Verrat dann schließlich auf…
Review:
Es war nur eine Frage der Zeit – und doch muss ich gestehen, so früh noch nicht damit gerechnet zu haben: In "Das Gen-Experiment" fliegt nun Julias Verbindung zum Konzil auf. Zuerst erfährt es Morgan, den sie – kontrolliert von der veränderten Persönlichkeit – davon überzeugt, in ihm einen Verbündeten zu finden, ins Vertrauen zieht, später dann erwischt sie True dabei, wie sie sich mit Reilly unterhält, und schließlich erfährt es als Yale ihre Aufzeichnungen findet das gesamte Camp. Als Reaktion darauf wird sie von ihnen zurückgelassen – eine zwar harte, aber dennoch nachvollziehbare Entscheidung; wenn ich auch kritisch anmerke, dass sie die einzige Ärztin im Bunde war, und ein medizinischer Notfall auf einem fremden Planeten natürlich jederzeit eintreten kann. Insofern könnte der Gruppe dieser Entschluss noch auf den Kopf fallen. Spannend wird aber natürlich auch sein, zu sehen, wie es Dr. Heller auf sich allein gestellt ergehen wird – vorausgesetzt, dass uns die Serie an ihrem weiteren Schicksal teilhaben lässt (weil den anderen Verräter, Gaal, haben wir jetzt ja auch schon länger nicht mehr zu Gesicht bekommen).
Jedenfalls fand ich es sehr positiv, dass dieses Geheimnis hier schon enthüllt wurde. Aber auch bis zu diesem entscheidenden Moment konnte mir "Das Gen-Experiment" schon gut gefallen. So zeichnet man im Falle von Dr. Heller trotz ihres Verrats dadurch, dass ihr das Wohlergehen von Ulysses ganz offensichtlich am Herzen liegt – nicht zuletzt macht sie den Vorschlag ja in erster Linie, um sein Leben verschonen zu können – ein angenehm ambivalentes Bild. Die Szenen, wo sie mit Reilly kommuniziert, waren zudem optisch wieder sehr nett gemacht, mit dem blauweißen Licht; umso mehr, als man hier nun darauf setzt, dass die Figuren immer direkt in die Kamera sprechen – wir den Dialog somit also quasi als der Perspektive ihres jeweiligen Gegenübers (bzw. dann am Ende dann aus Sicht von True) verfolgen. Visuell war übrigens auch der Einstieg sehr nett, mit Ulys Wester-Szenario, welches in Brautönen gehalten war. Und auch das Finale war dann nett inszeniert, mit der verzerrten Linse, welche Julias vermeintlicher Flucht von vornherein einen surrealen Eindruck verleiht – was dann auch die Offenbarung, dass es sich nur um eine virtuelle Simulation gehandelt hat, zu keiner großen Überraschung mehr macht. Der Trick, um sie dazu zu bringen, ihnen zu verraten, wo sich Morgan befindet, war aber nett. Und wie schon erwähnt konnte mir eben auch das Ende gefallen, einfach, da Julias Verrat somit nicht ohne Konsequenzen bleibt. Trotz dieses Lobs fühlte ich mich insgesamt aber auch von "Das Gen-Experiment" wieder eher "nur" solide unterhalten. Sonderlich spannend, faszinierend und/oder mitreißend war die Handlung jetzt aber nicht unbedingt. Im Vergleich zu den letzten drei (jeweils unterdurchschnittlichen) Episoden stellte "Das Gen-Experiment" aber definitiv eine Steigerung dar.
Fazit:
Nach ein paar schwächeren Episoden bot "Earth 2" mit "Das Gen-Experiment" wieder solide Unterhaltung. Positiv war dabei vor allem, dass Julias Verrat – die übrigens aufgrund ihres nachvollziehbaren inneren Konflikts bislang mit die spannendste Figur aus dem Ensemble ist – hier früher als von mir erwartet aufgeflogen ist. Sehr interessant finde ich auch die Konsequenz daraus, nämlich sowohl soweit es Dr. Heller als auch die restliche Gruppe betrifft – ist doch anzunehmen, dass diese schon bald wieder Bedarf an einer medizinischen Versorgung haben könnten. Inszenatorisch stachen in erster Linie die optisch nett gemachten VR-Szenen hervor; darüber hinaus gefiel mir auch der Touch, dass wir die Gespräche zwischen Julia und Reilly jeweils aus der Perspektive des jeweils anderen verfolgten, so als würden diese direkt zu uns sprechen. Die ganz große Spannung mag zwar auch bei "Das Gen-Experiment" gefehlt haben, immerhin fand ich sie aber überwiegend kurzweilig.
Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Universal Television)
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