Ms. Marvel - 1x05: Aber und Abermals
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Episodenbild (c) Disney+

Originaltitel: Time and Again
Episodennummer: 1x05
Bewertung:
Weltweite Internet-VÖ: 06. Juli 2022
Drehbuch: Fatimah Asghar
Regie: Sharmeen Obaid-Chinoy
Besetzung: Iman Vellani als Kamala Khan, Matt Lintz als Bruno, Zenobia Shroff als Muneeba, Rish Shah als Kamran, Samina Ahmed als Sana, Nimra Bucha als Najma, Aramis Knight als Red Dagger, Mehwish Hayat als Aisha, Fawad Khan als Hasan, Adaku Ononogbo als Fariha, Vardah Aziz als Zainab, Asfandyar Khan als Owais, Zion Usman als Young Sana, Shyam Annabathula als Rohan u.a.

Kurzinhalt: Indien im Jahr 1942: Auf der Flucht vor Soldaten landet Aisha auf der Farm von Hasan, der sie bei sich aufnimmt. Fünf Jahre später sind die beiden verheiratet und haben eine kleine Tochter, Sana. Nachdem Indien seine Unabhängigkeit von England gewonnen hat, mehren sich die Angriffe auf die muslimische Bevölkerung des Landes. Schließlich sehen sich auch Aisha und Hasan dazu gezwungen, sich der Massenflucht nach Pakistan anzuschließen. Doch auch von anderer Seite droht ihnen Ungemach: Najma, die es auf Aishas magisches Armband abgesehen hat, spürt sie nun nach Jahren der Suche kurz vor ihrer Flucht auf. Am Bahnhof von Karachi gibt Aisha deshalb Hasan ihre Tochter Sana, und sagt ihm, dass er es egal was passiert in den Zug schaffen soll. Dann stellt sie sich Najma entgegen. All diese Ereignisse sieht Kamala als eine Art Vision – wobei sie sich schließlich selbst in der Vergangenheit wiederfindet, und ihre eigene Großmutter rettet. Wieder zurück in der Gegenwart, erkennt Najma, dass Kamala mit ihrer Warnung Recht hatte, und der Energieschleier zwischen den Welten außer Kontrolle zu geraten droht…


Review: Episodenbild (c) Disney+ In "Aber und abermals" wird nun Kamalas Familiengeschichte – nachdem wir zuvor bereits kleinere Auszüge gesehen haben – aufgerollt. Besonders spannend fand ich dabei den Vergleich zwischen der – das erste Mal in der Auftaktfolge gehörten – Familienlegende, und der Realität. Aber auch den Einblick in die damaligen historischen Ereignisse fand ich – obwohl ich sonst eigentlich gar nicht der größte Geschichts-Fanatiker bin – spannend, ist das doch ein Kapitel, welches zumindest mir nicht in dieser Form bekannt/bewusst war. Neben der größeren, politischen Komponente geht es aber natürlich auch darum, die Vorgeschichte rund um den Konflikt zwischen Najma und Aisha aufzurollen. All dies kulminiert dann schließlich in der packenden Szene am Bahnhof. Einzig, dass dort Kamala dann selbst in Erscheinung tritt, hat mich mehr verwirrt als fasziniert. War das nur Teil der Vision, oder ist sie irgendwie durch den Energieschleier tatsächlich in die Vergangenheit gereist, und hat so quasi eine offene Zeitschleife geschlossen? Das hätte "Aber und abermals" eventuell etwas deutlicher machen können. Ansonsten fand ich diesen Blick in die Vergangenheit aber durchaus interessant.

Nach dieser längeren Rückblende kehren wir dann aber wieder in die Gegenwart zurück, wo der Energieschleier, mit dem Najma ein Portal in ihre eigene Welt öffnen will, außer Kontrolle gerät. Als sie erkennt, dass sie diese Welt – inklusive ihres Sohnes – zu vernichten droht, opfert sie sich selbst, um diesen wieder zu schließen. Grundsätzlich eine nette Wendung, aber. Mir kam ihre Läuterung leider deutlich zu schnell und plötzlich. Ich meine, sie hat Kamala über die halbe Welt gejagt, und bislang schien ihr das Schicksal der Menschen bzw. dieser Erde völlig egal zu sein, und hier gibt sie nicht einfach "nur" ihren Plan auf, sondern opfert sich sogar selbst? Ich gebe zu, es passt insofern ins Bild, als sich Marvel ja nun schon länger darum bemüht, auch den Bösewichten eine menschliche Seite zu geben, und, wenn wir schon nicht mit ihren Taten übereinstimmen, zumindest eine verständliche Motivation. Aber einerseits wird dieses Muster schön langsam auch etwas fad, und andererseits negiert man damit zusehends, dass es halt ganz einfach auch A-Löcher da draußen gibt; oder, wie es Alfred in "The Dark Knight" so schön ausgedrückt hat: "Einige Menschen wollen die Welt einfach nur brennen sehen." Das fehlt mir in der MCU-Landschaft nun schon seit längerem völlig. Und irgendwie stellt sich mir nun auch, nachdem die Bedrohung durch Najma ausgeschaltet wurde, die Frage, was uns nun im Finale erwartet. Klar, es wird irgendwie mit diesem Energieband zu tun haben, dass bevor das Portal geschlossen wurde entfleucht und irgendwie in Kamran gefahren ist. Um meine Vorfreude auf die letzte Folge anzustacheln, war mir das dann aber doch etwas zu vage. Das konnten Marvel in ihren Serien in der Vergangenheit auch schon mal besser.

Fazit: Episodenbild (c) Disney+ Die erste Hälfte der Folge, welche die Vergangenheit von Kamalas Familie aufrollt, und dabei auch die Wahrheit hinter der Legende rund um die Ereignisse am Bahnhof von Karachi aufdeckt, konnte mir sehr gut gefallen. Etwas verwirrt war ich dann allerdings, dass Kamala in diesen Rückblenden direkt aufgetreten ist; war das nur eine Vision, oder ist sie tatsächlich in der Zeit zurückgereist (und wenn ja, wie?). Nicht ganz glücklich war ich auch mit dem weiteren Verlauf der Handlung in der Gegenwart. Najmas Opfer war mir etwas zu typisch; wie es im MCU vor solchen ja eigentlich gar nicht so bösen und am Ende dann oftmals geläuterten und sich selbst opfernden Bösewichten mittlerweile geradezu wimmelt. Manchmal dürfen Bösewichte auch einfach nur böse (und/oder egoistisch) sein, und aus. Und trotz der Explosion wollte auch das Ende als spannungssteigernder Cliffhanger fürs Finale nur bedingt funktionieren. Die charmante und aufschlussreiche erste Hälfte hebt "Aber und abermals" aber über den Durchschnitt.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2022 Disney+)







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