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Originaltitel: And If They Lay Us Down to Rest…
Episodennummer: 1x21
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 26. Mai 1996
Erstausstrahlung D: 15. September 1996
Drehbuch: Glen Morgan & James Wong
Regie: Vern Gillum
Stammbesetzung:
Morgan Weisser als Lt. Nathan West,
Kristen Cloke als Lt. Shane Vansen,
Rodney Rowland als Lt. Cooper Hawkes,
Joel de la Fuente als Lt. Paul Wang,
Lanei Chapman als Lt. Vanessa Damphousse,
James Morrison als Lt. Col. Tyrus Cassius 'T.C.' McQueen.
Gastdarsteller:
Don Pugsley als Colonel Rabborn,
Derek Loughran als Pasty,
Tucker Smallwood als Commodore Ross,
Robert Crow als Communications Officer u.a.
Kurzinhalt:
Die Vorbereitungen zur Operation Roundhammer, mit der die Menschen die Chigs im Herzen ihres Heimatsystems angreifen wollen, beginnen Früchte zu tragen. Die Chigs haben auf die ihnen zugespielten Fehlinformationen reagiert, und einen Großteil ihrer Truppen abgezogen. Als nächsten Schritt sind die Wildcards nun Teil einer Einsatztruppe, die dem Mond des Heimatplaneten der Chigs einen Besuch abstattet, um dort ein Anflugleitsystem zu installieren. Nachdem sie die Chig-Patrouille ausgeschaltet haben, finden sie im Wald ein außerirdisches Wesen unbekannten Ursprungs. Man versucht, mehr über den Alien zu erfahren, doch die Kommunikation gestaltet sich schwierig. Darüber hinaus sind die Wildcards uneins darüber, wie man mit ihm verfahren soll: Ihn um das Geheimnis der bevorstehenden Offensive zu wahren töten, oder ihn – als unbeteiligten Zivilisten – vielmehr warnen? Nachdem sie abgeholt wurden, fliegt dann schließlich ein einzelner Chig-Jäger auf die Saratoga zu. Seine Nachricht deutet an, dass er in friedlicher Absicht kommt, und hofft, mit den Menschen in Verhandlungen treten zu können…
Review:
Die Schöpfer von "Space 2063", Glen Morgan und James Wong, waren ja auch an "Akte X" beteiligt – und zeigen dessen ausführendem Produzenten, Chris Carter, hier im Hinblick auf die Vorbereitung auf einen großen Twist, wie man's richtig macht. Die ersten Andeutungen auf die große Offenbarung hier gab es (sofern ich nichts übersehen habe) in "Hexenjagd", wo deutlich wurde, dass die Anführer auf der Erde mehr über die Chigs wissen. Danach gab es immer wieder einzelne Hinweise, nicht zuletzt in "Dead Man Flying", mit der Kuriosität rund um die Sprache der Navajo, welche die Chigs offenbar entschlüsseln konnten. Da man allerdings nicht davon ausgehen konnte, dass damals bei der Erstausstrahlung jeder der "Begegnung der dritten Art" sah, auch diese Hinweise aufgeschnappt hat, leistet hier auch der Prolog, mit dem Voice Over-Kommentar von Vansen, wichtige Vorbereitungsarbeit, im Hinblick auf den außerirdischen Totenschädel, der auf der Erde gefunden wurde – und dessen Aussehen jenem Alien entspricht, auf das die Wildcards auf dem Chig-Mond Anvil trifft.
Dabei gelingt es der Episode sehr gut, den ganz großen Clou dahinter vorerst noch erfolgreich zu verbergen. Immerhin drängt sich der Konnex zwischen den Chigs und diesem unbekannten Alien nicht von vornherein zwingend auf. Sie könnten auf dem Mond heimisch, oder von den Chigs dort als Sklavenrasse angesiedelt worden sein. Zudem ging man ja bisher davon aus, dass die Chigs die Anzüge brauchen, da sie sich in einer "normalen" Atmosphäre auflösen; etwas, dass erst in dieser Episode zum ersten Mal hinterfragt wird, mit dem Verdacht, dass es sich dabei vielmehr um eine Schutzvorkehrung – eine Art Cyanidkapsel – handeln könnte; was dann wiederum die Frage aufwirft, inwiefern die Chigs das freiwillig auslösen, oder nicht vielmehr dazu gezwungen werden. Zudem ist man neben den spannenden Fragen rund um die Herkunft des Aliens – und der Ähnlichkeiten mit dem Totenschädel auf der Erde – in erster Linie mit den moralischen Implikationen hinter dem Fund sowohl von ihm als auch der Kammer, bei der es sich um eine Art Brutstätte zu handeln scheint, beschäftigt. Dabei konnte ich die Argumente beider Seiten gut nachvollziehen. Einerseits hat man sehr viel für diesen Plan riskiert und geopfert, als dass man die Operation leichtfertig gefährden will. Andererseits kann man diesen unbeteiligten Außerirdischen halt auch nicht einfach so seinem Schicksal überlassen. Schön fand ich dabei nicht zuletzt das Detail, wie es schließlich mit Hilfe von Coopers Comic (der zuvor eben dafür verschmäht wurde) gelingt, ihm deutlich zu machen, dass Gefahr lauert. Der Clou der Folge ist aber natürlich das Ende: Ein einsames Schiff der Chigs fliegt auf die Saratoga zu, schickt die Nachricht, an Frieden interessiert zu sein, wird an Bord gelassen, man bringt den Passagier in einen Raum wo die in den Anzügen herrschende Atmosphäre simuliert wird, er nimmt den Helm ab – und darunter kommt ein Außerirdischer genau jener Art zum Vorschein, wie wir ihn gerade auf Anvil kennengelernt haben. Ein Hammer-Cliffhanger mit vielen spannenden Implikationen, die einen das Staffel- und zugleich leider auch Serien-Finale schon sehnlichst erwarten lässt!
Fazit:
Der Prolog, der die zuvor gestreuten Andeutungen rund um die Chigs aufgreift und noch einmal verstärkt, weckte sofort mein Interesse. Danach dominiert in erster Linie das spannende moralische Dilemma rund um die Wildcards, und den Außerirdischen, den sie auf dem Chig-Mond Anvil finden. Was, wenn er der letzte seiner Art sein sollte? Hat man nicht eine moralische Verpflichtung, dieses am Krieg offensichtlich nicht beteiligte Wesen vor dem bevorstehenden Angriff zu warnen? Aber selbst wenn, wie kann die Kommunikation gelingen? All das fand ich sehr mitreißend. Der größte Clou von "Begegnung der dritten Art" ist aber natürlich zweifellos der Twist am Ende, wo sich offenbart, dass die Chigs und eben jener Außerirdische ident sind – was zugleich die Frage nach ihrer Verbindung zur Erde aufwirft. Und so wartet man nach dem ersten Teil des Staffelfinales schon gespannt auf die Fortsetzung!
Wertung: 4.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox Television)
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