< Vorherige Episode | Nächste Episode > |
|
Originaltitel: All In
Episodennummer: 4x08
Bewertung:
Erstausstahlung USA: 10. Februar 2022 (Paramount+)
Erstausstahlung D: 11. Februar 2022 (Pluto TV)
Drehbuch: Sean Cochran
Regie: Christopher J. Byrne and Jen McGowan
Hauptdarsteller:
Sonequa Martin-Green als Michael Burnham,
Doug Jones als Saru,
Anthony Rapp als Paul Stamets,
Mary Wiseman als Sylvia Tilly,
Wilson Cruz als Hugh Culber,
Blu del Barrio als Adira Tal,
David Ajala als Cleveland "Book" Booker.
Gastdarsteller:
Oded Fehr als Fleet Admiral Charles Vance,
Shawn Doyle als Dr. Ruon Tarka,
Chelah Horsdal als President Laira Rillak,
Daniel Kash als Haz Mazaro,
Annabelle Wallis als Zora,
Oyin Oladejo als Lt. Cmdr. Joann Owosekun,
Michael Chan als FHQ Ops Officer,
Daniel DeSanto als Kurr's Manager,
Jason Gosbee als Mat'trub,
Emmanuel John als FHQ Security Officer,
Claudia Jurt als Zakari,
Jeff Kassel als Referee,
Nabel Khatib als Beefy Guy,
Warren Scherer als Kurr,
Oksana Sirju als Cashier u.a.
Kurzinhalt:
Booker und Tarka wollen die Verursacher der DMA proaktiv angreifen. Zu diesem Zweck haben sie einen experimentellen Sporenantrieb gestohlen und in Books Schiff eingebaut. Um ihren Plan in die Tat umzusetzen, brauchen sie jedoch ein seltenes Mineral namens Isolynium, da dieses den zentralen Bestandteil jener Waffe darstellt, die sie gegen die DMA-Wesen einsetzen wollen. Michael Burnham ahnt, wo Booker versuchen wird, sich dieses zu beschaffen, nämlich beim zwielichtigen Händler Haz Mazaro. Zusammen mit Lieutenant Commander Owosekun fliegt sie los, um Book und Tarka zuvorzukommen. Diese sind zwar schon vor ihnen in der sogenannten Karma Barge auf dem Planeten Porathia ein, doch bevor Mazaro erwägt, ihnen seinen Vorrat an Isolynium zu überlassen, sollen sie ihm zuerst einen Gefallen erweisen. Dies wiederum gibt Michael nicht nur die Gelegenheit, Cleveland Booker nochmal ins Gewissen zu reden, sondern auch, mit Owosekuns Hilfe an genug finanzielle Mittel zu gelangen, um dem Händler ein Gegenangebot zu machen. Als dann schließlich noch zwei weitere Parteien Interesse bekunden, beschließt Mazaro, ein Pokerturnier abzuhalten, mit dem Isolynium als Hauptpreis…
Review:
Mit "Alles oder nichts" kehrt "Discovery" auf doch eher unspektakuläre und auch ziemlich inhaltsarme Weise aus der Mitt-Staffel-Pause zurück. Hier tat sich nämlich leider nicht wirklich viel. Positiv fand ich in erster Linie, dass die Episode mit Owosekun wieder einmal einer Figur aus der zweiten Reihe ermöglicht, ins Rampenlicht zu treten, auch wenn ich den Kampf selbst leider sehr klischeehaft umgesetzt fand, und es da man von vornherein wusste dass sie am Ende gewinnen wird an Spannung mangelte, ganz egal wie schlecht es aussah. Ich finde auch, dass ein solches Kampftalent bei der Chefin der Sicherheit (Tasha Yar lässt grüßen) besser aufgehoben wäre, als bei einer OPS-Offizierin (im Übrigen musste ich im Hinblick auf ihre Rolle auf der Brücke jetzt gerade echt auf Memory Alpha nachsehen, weil es die Serie bislang nicht geschafft hat, mir das zu vermitteln). Und doch war es schon, dass mit ihr auch mal eine der Nebenfiguren eine größere Rolle im Geschehen spielen konnte. Gut war zudem die Offenbarung am Ende, was den Zweck der DMAs betrifft. Das war letztendlich auch das einzige wirklich relevante für die fortlaufende Handlung, dass sich in "Alles oder nichts" zugetragen hat.
Kritisch sehe ich wiederum, dass man sich so darauf versteift, Book und Tarka aufzuhalten. Mal ganz abgesehen davon, dass man meinen könnte, dass die sich langsam wieder aufbauende Sternenflotte zwei Missionen gleichzeitig in Angriff nehmen könnte, fände ich es zielführender, zu diesem verborgenen Raumbereich zu fliegen und zu versuchen, mit den Wesen dort in Kontakt zu treten (was ja auch genau das war, was der Föderationsrat am Ende der letzten Folge entschieden hat). Dann kann man sie zuerst mal auf die katastrophalen Auswirkungen ihres Projekts hinweisen, und je nach ihrer Reaktion dann entscheiden, wie man weiter vorgeht. Falls sie sich reumütig zeigen und dies ein ungewünschter Nebeneffekt war, warnt man sie vor dem drohenden Angriff von Book und Tarka, und falls sie sich als feindlich erweisen, reist man wieder ab, und lässt die beiden gewähren, ja unterstützt sie vielleicht sogar in ihrem Plan. Fände ich weitaus praktisch, als verzweifelt zu versuchen, ihnen hinterherzujagen. Aber zurück zu dieser Folge: Ich fand die Abenteuer im Karma Barge leider wenig spannend. Sei es der schon angesprochene Kampf, die Suche von Book und Tarka nach einem Falschspieler (der sich als Formwandler herausstellt, der dann auch kurz die Gestalt eines Tribbles annimmt; für mich wieder einmal eine dieser willkürlich reingeworfenen Referenzen, die für mich wie reines Fan-Service wirken. Und das abschließende Pokerturnier litt nicht nur darunter, dass der Ausgang von vornherein fest stand, und ich zudem die Art und Weise, wie Book und Michael zusammenspielten, erschreckend auffällig fand, sondern nicht zuletzt auch deshalb, dass man dem Spiel mangels Kenntnis der Karten und ohne das Wissen, welche Michael und Book halten, nicht folgen konnte. Was es irgendwie sehr langweilig machte, ihnen dabei zuzuschauen. Zuletzt sei auch noch erwähnt, dass mich das Alien-Design von Haz Mazaro stark an die Krill aus "Orville" erinnert hat. Klaut jetzt etwas das Original schon von der Kopie?
Fazit:
Bei "New Trek" wird ja oftmals die neue, moderne Erzählweise kritisiert. Mein Problem mit "Picard" und auch "Discovery" ist aber weniger, dass man eine fortlaufende Geschichte erzählt (weil so etwas mag ich grundsätzlich ja; wenn es nur gut gemacht ist), als vielmehr, dass ich finde, dass die Verantwortlichen dahinter eben dies nicht können. "Alles oder nichts" ist ein sehr gutes Beispiel dafür: Es tut sich hier letztendlich zu wenig, als dass es hierfür eine komplette Folge gebraucht hätte. Weil wirklich relevant ist eigentlich nur die neue Erkenntnis rund um den Zweck der DMA am Ende. Der Rest – insbesondere das Abenteuer (?) auf der Karma Barge – ist letztendlich reine Beschäftigungstherapie, um die Laufzeit zu füllen, die jedoch am Status Quo nichts Wesentliches verändert. Zwar gab dies mit der größeren Rolle von Joann Owosekun einer Figur aus der zweiten Reihe die Gelegenheit, stärker in den Mittelpunkt zu treten (wenn auch auf sehr klischeehafte Art und Weise, die uns zudem die Figur nur marginal besser kennenlernen ließ), allerdings fand ich sowohl den Kampf als auch das Pokerspiel sehr unspannend. Der Humor hat für mich ebenfalls großteils wieder einmal nicht funktioniert. Und so fand ich "Alles oder nichts" leider insgesamt (wieder einmal) nur mäßig unterhaltsam.
Wertung: 2 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2022 Paramount+)
|