Buck Rogers - 2x12: Rückkehr in die Vergangenheit |
Episodennummer: 2x12 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 09. April 1981 Erstausstrahlung D: 05. März 1991 Drehbuch: Stephen McPherson Regie: Bernard McEveety Besetzung: Gil Gerard als Capt. William 'Buck' Rogers, Erin Gray als Colonel Wilma Deering, Thom Christopher als Hawk, Jay Garner als Admiral Efram Asimov, Wilfrid Hyde-White als Dr. Goodfellow, Ramon Bieri als Commissioner Bergstrom, William Sylvester als Lt. General Preston Myers, David Hooks als General Arnheim, Walter Brooke als U.S. President, John Milford als Air Force General, Felix Silla als Twiki, Mel Blanc als Twiki (voice), John O'Connell als Major Peterson, Thomas Bellin als Crawford, Buck Young als Brigadier General Biles, Carl Reindel als Air Force Sergeant, Eric Lawrence als Young Marine, James Emery als Marine Pilot, Dean Brooks als Marine Sergeant u.a. Kurzinhalt: Als die Searcher zur Erde zurückkehrt, kommt Commissioner Bergstrom an Bord. Dieser überrascht das versammelte Empfangskomittee mit der Ankündigung, Anklage gegen Buck Rogers erheben zu wollen. Eine vor kurzem auf der Erde gefundene Box deutet nämlich an, dass dieser beim Ausbruch des dritten Weltkriegs im Jahr 1987, und damit zugleich dem Holocaust der einen Großteil der Menschheit dahingerafft hat, eine entscheidende Rolle gespielt hat. Buck hält diesen Vorwurf für einen schlechten Scherz – ehe ihm bei der Verhandlung vor dem Tribunal für Kriegsverbrechen die Aufzeichnung seines ehemaligen besten Freundes Jim Peterson gezeigt wird, der Buck beschuldigt. Mehr noch, in einer Aufnahme sieht man, wie sich Buck mit General Preston Myers trifft, der ihn für eine Verschwörung zur Beschaffung der Nuklearcodes rekrutiert. Buck ist erschüttert – nicht zuletzt, als er sich an solch ein Treffen nicht erinnern kann. Er hofft, sich mit Hilfe der Gedankensonde, mit der sich Erinnerungen sichtbar machen lassen, entlasten zu können. Doch jene Erinnerungen die er aufruft und projiziert scheinen seine Schuld zu bestätigen… Review: Ich bin kein Freund von Episoden, in denen eine der Hauptfiguren einer Serie vor Gericht steht. Das Hauptproblem ist, dass wir von Anfang an wissen, dass a) der Verdächtige unschuldig ist, und b) nicht verurteilt wird. Damit bleibt lediglich die Frage, wie es ihm gelingen wird, seine Unschuld zu beweisen, offen – und die ist im Vergleich zu den anderen beiden halt längst nicht so interessant. Im Falle von "Rückkehr in die Vergangenheit" kommt nun noch erschwerend das Problem mit der Gedankensonde hinzu. Die hat mich schon in "Höllentrip in die Vergangenheit" nicht überzeugt, war dort aber im Vergleich zum Clip-Show-Charakter der Episode das geringere (oder gar geringste?) Problem. Hier hingegen machte sie sich für mich umso deutlich bemerkbar, denn sorry, aber so wie hier dargestellt funktionieren Erinnerungen nicht. Und selbst wenn diese in diesem Detail im Gehirn gespeichert wären und sich abrufen lassen und auf einem Bildschirm anzeigen lassen würden, müssten wir zumindest alles aus Bucks Sicht sehen. Aber so, wie das hier umgesetzt wurde, ergibt es nicht den geringsten Sinn. Sieht man von diesem nicht unwesentlichen Kritikpunkt ab, kann "Rückkehr in die Vergangenheit" soweit aber gefallen, und erweist sich als eine der besseren Episoden der durchwachsen-enttäuschenden zweiten Staffel. Denn diesen Blick in die Vergangenheit der Erde, und der angespannten politischen Situation ein paar Monate vor Bucks Abflug – und auch dem Ausbruch des nuklearen Krieges – fand ich durchaus spannend. Bucks Undercovermission war ebenfalls nett mitzuverfolgen, auch wenn die besagte Auflösung für mich etwas zu offensichtlich war. Einen Pluspunkt bekommt die Folge von mir zumal dafür, dass der verschwörerische General von William Sylvester gespielt wird, der in "2001 – Odyssee im Weltraum" (dem anerkanntermaßen bestem Film aller Zeiten) als Dr. Heywood Floyd zu sehen war. Und auch die nachdenklicheren Töne gefielen mir, denn als Buck sich an die Maschine anschließt und bisher verdrängte Erinnerungen zum Vorschein kommen, die seine Schuld zu bestätigen scheinen, beginnt er an sich selbst zu zweifeln. Und dass sein bester Freund im Glauben gestorben ist, er hätte das Land verraten, und einen wesentlichen Anteil am Ausbruch des Krieges, ist auch ein trauriger Gedanke. Zuletzt sei auch noch erwähnt, dass am Ende, bei seinem Freispruch, Buck doch tatsächlich von Wilma geküsst wird – was, wenn ich nichts verpasst habe, das erste Mal in der Serie sein dürfte. Insgesamt war die Episode somit schon ganz ok; ich denke aber, ohne dieses ganze Gerichtskonstrukt und einfach nur als Rückblende (oder von mir aus auch noch als Aussage vor einem Komitee, dass so viel wie möglich über den Ausbruch des Krieges in Erfahrung bringen will) hätte mir diese "Rückkehr in die Vergangenheit" wohl besser gefallen. Fazit: "Rückkehr in die Vergangenheit" leidet in erster Linie unter zwei großen Kritikpunkten. Einerseits bin ich kein Freund solcher Gerichtsfolgen, wo man von vornherein weiß, dass der Beschuldige unschuldig ist, und es auch gelingen wird, eben dies zu beweisen. Andererseits ergibt die Art und Weise, wie seine Erinnerungen hier sichtbar gemacht werden – er darin jedoch auch selbst zu sehen ist – überhaupt keinen Sinn. Von diesen Schwächen abgesehen war "Rückkehr in die Vergangenheit" aber soweit ok. Dieser (fiktive) Blick in die Vergangenheit (die damals bei der Erstausstrahlung noch in der Zukunft lag) war nicht uninteressant, wobei es zugegebenermaßen ohne die Überraschung rund um Bucks Undercover-Mission, und wenn man diese von Anfang an gezeigt und uns so die Möglichkeit gegeben hätte, mit ihm mitzufiebern, nochmal spannender gewesen wäre. Auf der anderen Seite hätten wir dann auf die starken Momente, wo Buck an sich selbst zu zweifeln beginnt, verzichten müssen. Letzten Endes erweist sich "Rückkehr in die Vergangenheit" – wenn man sich am vorhersehbaren Ausgang des Prozesses nicht stört, und sich zudem auf die Darstellung seiner Erinnerungen einlassen kann – aber als kurzweilig-unterhaltsame Angelegenheit. Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Universal)
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