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Originaltitel: Echoes
Episodennummer: 1x03
Bewertung:
Weltweite Internet-VÖ: 01. Dezember 2021
Drehbuch: Katrina Mathewson & Tanner Bean
Regie: Bert & Bertie
Besetzung:
Jeremy Renner als Clint Barton / Hawkeye,
Hailee Steinfeld als Kate Bishop,
Vera Farmiga als Eleanor Bishop,
Tony Dalton als Jack Duquesne,
Alaqua Cox als Maya Lopez,
Fra Fee als Kazi,
Aleks Paunovic als Ivan,
Piotr Adamczyk als Tomas,
Zahn McClarnon als William Lopez,
Carlos Navarro als Enrique,
Cade Woodward als Nathaniel Barton,
Darnell Besaw als Little Maya,
Phoenix Crepin als Little Kazi,
Sissi Kal als Maya's Teacher,
John Crow als Karate Teacher,
Derick Kown als Cranky Pete's Waiter,
Nina Zoie Lam als Audiologist,
Bryan Terry Snell als MMA Fighter,
Malachi Everett als Bigger Karate Kid,
Taylor Rogers als Kid in Car u.a.
Kurzinhalt:
Die gehörlose Maya Lopez wächst bei ihrem Vater in New York auf. Dieser ist, um für seine Tochter zu sorgen, in illegale Machenschaften, die von seinem Bruder geleitet werden, involviert. Eines Tages wird dann Ronin auf die Verbrecherbande aufmerksam. Maya muss hilflos zusehen, wie ihr Vater vom maskierten Rächer ermordet wird. Seither hat sie die Geschäfte ihres Vaters übernommen, und die Kampfausbildung, die sie seit ihrer Kindheit verfolgt, intensiviert. Ihre Bande steckt auch hinter dem Überfall auf die illegale Auktion, in dessen Zuge Kate der Anzug von Ronin in die Hände fiel. Nun ist Kate zu Clints Rettung geeilt, nur um ebenfalls in Gefangenschaft zu geraten. Maya verhört die beiden, um Ronins wahre Identität in Erfahrung zu bringen. Clint nutzt die erstbeste Gelegenheit, um sich zu befreien, und kann zusammen mit Kate entkommen. Daraufhin entbrennt eine wilde Verfolgungsjagd durch die Straßen von New York…
Review:
Von "Echos" war ich nicht mehr ganz so begeistert wie von den ersten beiden Folgen. Sie punktete in erster Linie mit der im letzten Satz des Kurzinhalts erwähnten Verfolgungsjagd, die wirklich sehr gut und packend inszeniert war, und den Vergleich mit Actioneinlagen aus den Marvel-Filmen nicht scheuen muss. Vor allem die, wie ich sie nannte, "Children of Men"-Einstellung – also die längere Szene ohne Schnitt, die aus der Perspektive des Autos aus geschossen wurde – hatte es mir angetan. Aber generell war das packend, und nicht zuletzt dank der unterschiedlichen Trick-Pfeile, auch sehr unterhaltsam. Da verzeiht man es auch, wenn die Stadt im Hintergrund teilweise recht deutlich als aus dem Computer stammend zu erkennen ist. Pluspunkte sammelte "Echos" zudem für die nette Backstory von Maya Lopez. Ja, sie ist ein Verbrecherboss, und verfolgt wohl, im Auftrag ihres Onkels (um den man hier noch ein großes Geheimnis macht; entweder, wir kennen ihn schon, oder aber man hat ein bekanntes Gesicht gecastet, dass man sich nur für 1-2 Folgen leisten konnte/wollte), böse Ziele. Mit dem Tod ihres Vaters durch die Hand von Ronin gibt man ihr aber eine nachvollziehbare Motivation für ihre Jagd auf diesen mit auf den Weg.
Vor allem aber war auch "Echos" wieder ziemlich unterhaltsam, und bot sowohl einige amüsante als auch emotionale (wie das Gespräch zwischen Clint und seinem Sohn) Momente. Allerdings hat bei mir diesmal, im Gegensatz zu den ersten beiden Folgen, nicht mehr jeder Gag bei mir gezündet. So war die Szene mit Clint und Kate in der U-Bahn zwar grundsätzlich eh ganz witzig, hat mich aber halt doch ziemlich an eine ganz ähnliche Szene aus der Marvel/Netflix-Kooperation "The Defenders" erinnert. Und insbesondere zu Beginn drohte man es mit dem Humor fast schon zu übertreiben – auf Kosten der Spannung. Natürlich ist uns von vornherein bewusst, dass den beiden nichts passieren wird, aber wenn Clint und Kate ihre Notlage selbst nicht wirklich ernst zu nehmen scheinen, drückt das unweigerlich auf die Dramatik. Etwas verwirrt war ich zudem, als ich schwören könnte, dass Clint in der letzten Folge Kate gegenüber ausgeplaudert hat, dass er Ronin ist (sprach er doch von "seinem" Kostüm). Möglicherweise habe ich mich verhört, oder es ist den Drehbuchautoren ein Lapsus passiert, aber aufgrund dieses Irrtums/Irrglaubens war ich kurz irritiert, als sich hier nun herausstellte, dass Kate dessen wahre Identität auch nicht kennt (weil dass es die Welt an sich nicht weiß, war insofern klar, als man ja davon ausging, Ronin sei beim Angriff aufs Avengers-Hauptgebäude ums Leben gekommen). Vor allem aber empfand ich das Ende dann als sehr plötzlich – und im Gegensatz zu jenem aus "Versteckspiel" auch nicht wirklich als Cliffhanger taugend. Das wirkte als Abschluss doch sehr willkürlich; kurz meinte ich sogar, ich wäre unabsichtlich an der Fernbedienung angekommen. Und auch wenn Echo und ihr noch unbekannter Onkel grundsätzlich gute WidersacherInnen sind, frage ich mich doch schön langsam, wo Yelena bleibt. Oder habe nur ich die Post-Credits-Szene aus "Black Widow" als Überleitung zur "Hawkeye"-Serie (miss)verstanden?
Fazit:
Auch die dritte Folge von "Hawkeye" war wieder ok, die ersten beiden konnten mir aber besser gefallen. Diese waren irgendwie unterhaltsamer, und fühlten sich vor allem auch inhaltlich irgendwie voller an. Zudem fand ich diesmal den Humor – insbesondere während der Geiselnahme zu Beginn – teilweise etwas unpassend, und einer allfälligen Spannung nicht unbedingt immer zuträglich. Wie die Gags diesmal generell bei mir nicht mehr ganz so treffsicher zündeten, wie in den ersten beiden Episoden. Und das Ende war eher ein Abbruch als ein Abschluss, oder auch nur ein Cliffhanger. Und so punktete "Echos" letztendlich in erster Linie wieder mit dem gelungenen Zusammenspiel zwischen Steinfeld und Renner, der coolen (wenn auch der Hintergrund oftmals etwas gar offensichtlich als CGI erkennbar war) Verfolgungsjagd quer durch New York (wobei es mir insbesondere die Einstellung aus dem Auto heraus angetan hatte) sowie der ansprechenden Vorgeschichte (und der sich daraus ergebenden Motivation) von Echo/Maya – und war damit zwar insgesamt nach wie vor gut, aber nicht mehr ganz so begeisternd wie die ersten beiden Episoden.
Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2021 Disney+)
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