Buck Rogers - 1x23: Flug durch das Vortex (1) |
Episodennummer: 1x23 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 27. März 1980 Erstausstrahlung D: 27. November 1990 Drehbuch: Rob Gilmer & Bruce Lansbury Regie: Larry Stewart Besetzung: Gil Gerard als Capt. William 'Buck' Rogers, Erin Gray als Colonel Wilma Deering, Tim O'Connor als Dr. Elias Huer, Felix Silla als Twiki, Mel Blanc als Twiki (voice), Pamela Hensley als Princess Ardala, Kelley Miles als Chandar, Donald Petrie als Kodus, Sid Haig als Spirot, Michael Ansara als Kane, Julie Newmar als Zarina, Vera Miles als Tora, Sam Jaffe als The Keeper, Tony Carroll als Pantherman, Brent Davis als Goneril, Eric Server als Dr. Theopolis (voice), Larry Ward als First Council Member, Don Maxwell als Draconian Soldier, Gary Adler als First Security Guard u.a. Kurzinhalt: Bei einem Ausflug stoßen Buck und Wilma auf eine große, geheimnisvolle Kugel im Umland von New Chicago. Als sich Buck dieser nähert, öffnet sie sich, und eine kleinere Kugel tritt daraus hervor. Diese nimmt man ins Labor in New Chicago, wo Dr. Huer sie analysiert. Dabei findet man darin eine Anleitung, um einen Vortex in ein anderes Universum zu öffnen. Buck meldet sich sofort freiwillig, um die gefährliche Reise mit unbekanntem Ziel anzutreten. Nach einem schwermütigen Abschied von Dr. Elias Huer und Colonel Wilma Deering – weiß man doch nicht, ob die Technologie funktionieren wird, und selbst wenn, was ihn auf der anderen Seite erwartet – findet sich Buck nach dem Flug durch den Vortex im Umkreis des Planeten Pendora wieder. Nach seiner Landung erfährt er schließlich auch den Grund für die Einladung – bittet ihn der Rat von Pendora doch um seine Hilfe im Kampf gegen die Kriegshexe Zarina. Indes ist es Spionen von Prinzessin Ardala gelungen, ebenfalls an die Daten zu erhalten. Während Elias und Wilma sie besuchen, beschließt sie, mit ihrem Schlachtkreuzer ebenfalls durch den Vortex zu fliegen… Review: Bei der Event-Doppelfolge, welche die erste Staffel von "Buck Rogers" abschließt, hat man nochmal aus den vollen geschöpft, und einiges an Geld investiert. Das zeigt sich nicht nur in den wieder deutlich zahlreicheren Effektszenen, sondern nicht zuletzt auch der Fülle an hochkarätigen Gaststars. So sind neben den beiden, immer wieder gern gesehenen Dauergästen Pamela Hensley (die auch hier wieder in freizügigen Kostümen ihren überaus fitten Körper zur Schau stellt) und Michael Ansara (als ihr Handlanger Kane) u.a. Julie Newmar (die – erste – Catwoman aus der kultigen 60er-Jahre-"Batman"-Serie), die späte(re) Horror-Ikone Sid Haig, sowie Vera Miles (u.a. aus den ersten beiden "Psycho"-Filmen bekannt; hier ist sie als Mutter ihrer Real-Life-Tochter, Kelley Miles, zu sehen) mit von der Partie. Und auch Donald Petrie, der Kodus spielt, sei erwähnt; denn auch wenn ihm als Schauspieler nie der große Erfolg beschienen war, machte er in weiterer Folge im TV- und Filmgeschäft als Regisseur – in erster Linie von (romantischen) Komödien (z.B. "Ein verrücktes Paar, "Miss Undercover", "My Big Fat Greek Wedding" und "Wie werde ich ihn los in 10 Tagen") – Karriere. Aus dieser illustren Riege ist es dann in erster Linie Julie Newmar, die hervorsticht. Einerseits aufgrund ihrer spielfreudigen Performance, andererseits aber auch des wunderbaren Kostüms, dass sie fast wie die böse Hexe aus einem Disney-Zeichentrickfilm wirken lässt. Aber auch Pamela Hensley sei hier wieder einmal lobend hervorgehoben (wobei sie im zweiten Teil dann noch einmal um einiges besser zur Geltung kommt, aber dazu dort dann mehr). Aber auch die Story hatte es mir angetan. Angefangen beim netten Mysterium rund um die plötzlich erscheinende Kugel (noch dazu an prominenter Location, hat man doch hierfür wieder einmal Vasquez Rocks besucht, wo – unter anderem – Kirk einst gegen den Gorn kämpfte), über die Idee rund um den Vortex in ein anderes Universum (welches zudem mit den bunten Hintergründen auch optisch sehr nett umgesetzt war), bis hin zur Offenbarung, dass es sich bei der Einladung eigentlich um einen Hilferuf handelte. Denn die Bewohner von Pendora haben Gewalt schon lange abgeschworen – und daher nun, da ihr Schutzschild droht gebrochen zu werden, auch keine Handhabe gegen eine derart skrupellose Gegnerin wie Zarina. Mir gefiel aber vor allem auch das Gewicht, dass man der Story hier gibt, wie z.B. rund um Bucks Flug durch den (nicht das, liebe Übersetzer) Vortex. Die Abschiede von Dr. Huer und Wilma sind sehr gut geschrieben und gespielt, und verfehlten bei mir selbst im Wissen, dass sie sich bald wiedersehen werden, die gewünschte emotionale Wirkung nicht. Zumal unabhängig davon die handelnden Personen ja eben nicht wissen konnten, ob sie sich nochmal lebend wiedersehen würden. Und generell: Wo ich bei anderen (teilweise auch Einzel-)Folgen auch schon mal den Eindruck hatte, dass unnötig Zeit geschunden wird, nimmt man sich hier zwar ebenfalls einiges an Zeit fürs Setup, in diesem Fall fand ich es aber sehr passend, und die Tragweite der Ereignisse steigernd/fördernd. So ziemlich mein einziger Kritikpunkt: Die Foltereinlage auf Zarinas Schiff – wo Spirot dem Gefangenen einfach einen Finger auflegt (und ja, ich musste ich grade echt sehr zusammenreißen, um nicht ein schlüpfriges Wortspiel anzubringen), war doch eher peinlich. Auffällig auch, wie der Arm der aus der Kugel hervortritt wackelt (wohl, weil er einfach von jemandem festgehalten wurde). Und das Fahrzeug (wenn wir das auch bereits aus einer früheren Folge kannten) fand ich auch wieder eher unfreiwillig komisch. Trotz dieser kleinen Schönheitsfehler zählt "Flug durch das Vortex – Teil 1" aber ganz klar zu den besten Folgen der Serie. Fazit: Man merkt, dass man zum Ende der Staffel nochmal einiges an Geld in die Hand genommen hat, um diese mit einem Spektakel zu beenden, dass sich mit dem Pilot- und Kinofilm messen kann. Dies zeigt sich nicht nur bei der wieder höheren Frequenz an Effektszenen (die sich für damalige TV-Verhältnisse auch wieder absolut sehen lassen können), sondern auch bei der Fülle – und Qualität – an Gaststars, wobei neben der im Verlauf der Serie ja öfter gesehenen Pamela Hensley in erster Linie noch die erste Catwoman Julie Newmar hervorsticht. Aber auch die Story wusste zu gefallen, einerseits mit dem netten Mysterium rund um die Kugel zu Beginn, und andererseits dem Hilferuf einer Zivilisation, welche die Gewalt hinter sich gelassen hat, und deshalb nun dem Angriff der Kriegshexe Zarina schutzlos ausgeliefert ist. Und nicht zuletzt auch für die sehr nette Szene rund um Bucks Abschied sammelte die Episode nochmal Extrapunkte – weil unabhängig davon, dass man natürlich weiß, dass alles gut gehen und sie sich bald wiedersehen werden, war dies einfach wichtig, um die Gefahr und die Tragweite von Bucks Mission zu vermitteln. Und am Ende wartet man aufgrund des effektiven Cliffhangers schon gespannt auf die Fortsetzung! Wertung: 4 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Universal)
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