Lower Decks - 2x02: Kayshon, seine Augen offen
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Episodenbild (c) CBS All Access

Originaltitel: Kayshon, His Eyes Open
Episodennummer: 2x02
Bewertung:
Erstausstahlung USA: 19. August 2021 (CBS All Acccess)
Erstausstahlung D: 20. August 2021 (Amazon Prime)
Drehbuch: Chris Kula
Regie: Kim Arndt
Hauptdarsteller: Tawny Newsome als Ensign Beckett Mariner, Jack Quaid als Ensign Brad Boimler, Noël Wells als Ensign D'Vana Tendi, Eugene Cordero als Ensign Sam Rutherford, Dawnn Lewis als Captain Carol Freeman, Jerry O'Connell als Commander Jack Ransom, Gillian Vigman als Dr. T'Ana.
Gastdarsteller: Jonathan Frakes als Captain William Riker, Carl Tart als Lieutenant Kayshon, Marcus Henderson als Ensign Jet Manhaver, Jessica McKenna als Barnes, Rich Fulcher als Pakled Captain u.a.


Kurzinhalt: Der Gruppe rund um Ensign Mariner wird ein neuer Kollege zugewiesen. Da Beckett jedoch den Weggang von Boimler immer noch nicht überwunden hat, geraten sie und Ensign Jet Manhaver rasch aneinander. Es entwickelt sich ein Wettstreit, der sich dann schließlich bis zu ihrem jüngsten Auftrag zieht: Denn die U.S.S. Cerritos wurde damit beauftragt, die Kollektion eines kürzlich verstorbenen Sammlers zu katalogisieren. Die Mission wird von Lieutenant Kayshon, dem ersten Tamarianer in der Sternenflotte, geleitet. Doch nur kurz nach ihrer Ankunft wird ein Sicherheitssystem aktiviert, dass Kayshon in eine Puppe verwandelt. Auf sich allein gestellt, müssen Mariner, Manhaver, Tendi und Rutherford einen Weg finden, um heil vom Schiff des Sammlers zu gelangen. Währenddessen befindet sich die U.S.S. Titan – wieder einmal, und sehr zu Boimlers Missfallen – im Kampfeinsatz…

Review: Nach dem noch eher mäßigen Staffelauftakt mit "Seltsame Energien" gelang es "Kayshon, seine Augen offen", an die besten Episoden aus Season eins anzuknöpfen. Weil das war wirklich von Anfang bis Ende spitze, und höchst unterhaltsam. Auf der einen Seite stachen natürlich – wieder einmal – die zahlreichen Anspielungen auf frühere "Star Trek"-Abenteuer hervor. Trotz meiner Kenntnis des Universums bin ich mir sicher, dass selbst ich auf den ersten Blick nicht alles entdeckt war (insbesondere, was die Sammlung betrifft). Da ich euch den Spaß, danach zu suchen, nicht nehmen will, sei nur kurz ein Artefakt hervorgehoben, über das ich mich sehr gefreut habe: Das Salzmonster aus "Das letzte seiner Art". Sehr gefreut habe ich mich darüber hinaus auf den Rückgriff auf eine der besten TNG-Folgen, "Darmok", mit dem Auftritt des ersten Tamarianers in der Sternenflotte. Mir gefällt ihre metaphorische Ausdrucksweise nach wie vor ungemein gut. Aber auch in der B-Story rund um die U.S.S. Titan wurden wieder zahlreiche Episoden und Ereignisse referenziert. Neben diesen Anspielungen hat mir diesmal aber auch der Humor wieder weitaus besser gefallen, als beim Staffelauftakt. Angefangen bei der "Sex-Maske" von Kahless, über die wieder einmal höchst witzigen und amüsanten Dialoge, bis hin zu den fliegenden Saug-Robotern, gab es bei "Kayshon, seine Augen offen" wieder vieles, das mich zum Schmunzeln brachte, und zumindest einiges, welches mich sogar herzhaft lachen ließ. Und doch ist die Episode nicht nur rein auf oberflächliche Unterhaltung getrimmt, sondern bietet auf der einen Seite mit dem Konflikt zwischen Mariner und Manhaver – und wie die so auf ihren Wettstreit konzentriert sind, dass sie die beiden anderen Mitglieder ihres Teams völlig außer Acht lassen – und auf der anderen mit Boimlers Sehnsucht nach der Erforschung der Galaxis, auch wieder ein bisschen Tiefgang.

Episodenbild (c) CBS All Access Letzteres war generell einer meiner Lieblings-Aspekte der Folge. Ich denke, dass die inhaltlichen Unterschiede zwischen den doch etwas gemächlichen Abenteuern der U.S.S. Cerritos (wenn es auch dank des Sicherheitssystems des Schiffes diesmal dort eh auch ganz schön zur Sache ging), und den actiongeladenen Missionen der U.S.S. Titan, bewusst so gehalten (und überzeichnet) ist, und quasi die beiden Seiten von "Star Trek" – die guten alten, auf Mysterien und Erforschung konzentrierten Abenteuer von TOS bis ENT einerseits, die actiongeladenen Abenteuer in den Filmen (jedenfalls ab TNG) und auch "New Trek" auf der anderen Seite – herauszuarbeiten. Und auch wenn ich ein nettes Actionspektakel durchaus auch zu schätzen weiß, bin ich da ganz bei Boimler, dass ich dieses gute alte "Star Trek" vermisse. Zuletzt sticht dann auch noch das mit Boimlers Transporter-Klon hervor. Es war ja klar, dass er früher oder später irgendwie wieder auf die U.S.S. Cerritos zurückkehren muss. Es so zu regeln, ihn mit diesem Rückgriff auf die etablierte Kontinuität zu duplizieren, und eine Version auf der Titan zu belassen, während die andere auf die Cerritos zurückkehrt, war aber ein wirklich kongenialer Kniff, der mich vor den Machern meinen imaginären Hut ziehen lässt.

Fazit: Nach einem noch etwas enttäuschenden Staffelauftakt dreht "Star Trek: Lower Decks" mit "Kayshon, seine Augen offen" gleich wieder so richtig auf. Die Episode bot von der ersten bis zur letzten Minute beste Unterhaltung. Der Humor sprach mich hier schon wieder um einiges mehr an, darüber hinaus fand ich auch die zahlreichen Referenzen auf frühere "Star Trek"-Abenteuer höchst gelungen. Auch über den Auftritt des neuen tamarianischen Sicherheitschefs habe ich mich sehr gefreut. Und neben den ganzen amüsanten Tönen gibt es doch auch ein bisschen Tiefe, einerseits mit dem Wettstreit zwischen Mariner und Manhaver, und andererseits Boimlers Sehnsucht nach den ruhigeren, gemütlicheren und stärker auf Erforschung ausgerichteten Abenteuern der U.S.S. Cerritos, im Vergleich zu den actiongeladenen und kampflastigen Missionen der U.S.S. Titan – was sich durchaus auch auf "Star Trek" im Gesamten umlegen lässt (sind die aktuellen Serien – eben abgesehen von "Lower Decks" – von der bei TOS bis ENT dominierenden Ausrichtung weit entfernt). Der kongeniale Einfall, wie man Boimler hier doch wieder zurück auf die U.S.S. Cerritos schafft, machte dieses frühe Highlight der zweiten "Lower Decks"-Staffel dann schließlich perfekt.

Wertung: 4.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2021 CBS All Access)







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