Fringe - 4x17: Alles am richtigen Platz
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Episodenbild (c) Warner Bros.

Originaltitel: Everything in Its Right Place
Episodennummer: 4x17
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 06. April 2012
Erstausstrahlung D: 13. August 2012
Drehbuch: David Fury & J. R. Orci
Regie: David Moxness
Hauptdarsteller: Anna Torv als Olivia Dunham, John Noble als Dr. Walter Bishop, Joshua Jackson als Peter Bishop, Lance Reddick als Phillip Broyles, Jasika Nicole als Astrid Farnsworth, Seth Gabel als Lincoln Lee, Blair Brown als Nina Sharp.
Gastdarsteller: Max Arciniega als Antonio Dawes (Canaan), Tim Guinee als Rick Pearce (Canaan), Biski Gugushe als Ted, Zahf Paroo als Bill, Nickolas Baric als Security Guard, Sebastian Bertoli als Agent Reynolds, Patricia Cullen als Volunteer Helen, Aiden Finn als Daniel, Gary Gill als Agent Solerno, Erynn Desiree als Bree Collins, Nelson Leis als Mikey, Kirby Morrow als Maddox (Canaan), Elysia Rotaru als Paige Randall, Michael Rys als Vagrant, Michelle C. Smith als Canaan, Moishe Teichman als Father Louis u.a.

Kurzinhalt: Nun da Olivia und Peter wieder ein Paar sind, und Olivia ihn zudem immer mehr zu vergessen beginnt, fühlt sich Lincoln zunehmend fehl am Platz – weshalb er sich freiwillig meldet, um für den regelmäßigen Austausch mit der anderen Seite ins Paralleluniversum zu wechseln. Doch gerade als die Besprechung abgeschlossen ist, wird das dortige Fringe-Team zu einem Tatort gerufen. Lincoln ist davon überzeugt, dass zwischen dem Fall und den Gestaltwandlern von David Robert Jones – mit denen er, nachdem einer von ihnen seinen früheren Partner ermordete, noch eine Rechnung offen hat – eine Verbindung besteht, und bietet ihnen seine Unterstützung an. Zwar sind nicht alle von seiner Theorie überzeugt – und insbesondere Broyles scheint seine Bemühungen eher zu bremsen, als sie zu unterstützen. Letztendlich wird sich jedoch Lincolns Verdacht nicht nur als richtig herausstellen, sondern der Fall zudem vom anderen Team einen hohen Preis fordern…


Review: Episodenbild (c) Warner Bros. Wie wäre es, auf eine alternative Version von sich selbst zu treffen? Eben dies steht im Mittelpunkt von "Alles am richtigen Platz" – und war auch jener Aspekt, der mich von dieser Folge mit Abstand am meisten angesprochen hat. Zwar hat man sich in der Vergangenheit – logischerweise, aufgrund des Paralleluniversums – mit diesem Gedanken auch schon mal auseinandergesetzt, aber sowohl bei Walter als auch bei Olivia ergaben sich die Unterschiede in erster Linie aufgrund der unterschiedlichen Pfade, die ihre Leben nahmen. Demgegenüber fand ich die betreffende Gegenüberstellung schon bei Astrid sehr interessant – hier setzt man aber fast nochmal eins drauf. Lincoln scheint auf seine alternative Version, die deutlich selbstsicherer daherkommt, und mittlerweile ja auch schon das Team leitet, fast ein bisschen eifersüchtig zu sein – was man ihm nicht einmal übel nehmen kann. Fast schon verzweifelt versucht er, den Punkt zu finden, wo ihre Leben zu divergieren begannen – nur um zu erkennen, dass ihre Vergangenheit fast identisch ist. Haben sie trotz allem ganz einfach unterschiedliche Persönlichkeiten entwickelt? Oder ist das Wesen des anderen Lincoln "nur" eine persönliche Entscheidung, bzw. Einstellungssache? Können wir uns gar jeden Tag aufs Neue selbst erfinden?!

Über diese Fragen lässt sich trefflich grübeln – und genau dazu lädt "Alles am richtigen Platz" ein. Wie ich es generell sehr spannend fand, mir zu überlegen, wie wohl eine andere Version von mir aussehen könnte. All diese Aspekte haben mir sehr gut gefallen. Der Fall an sich war allerdings nichts Besonderes, und wirkte doch etwas zweckmäßig. Weil man musste natürlich einen Grund finden, warum unser Lincoln dort bleibt, damit man Zeit hat, um beide Versionen gegenüberzustellen. Nicht falsch verstehen, die Idee eines "gutmütigen" Gestaltwandlers, der sich möglichst "würdige" Opfer aussucht, hatte durchaus einen gewissen Reiz. Die Spannung hielt sich aber halt leider sehr in Grenzen; wenn überhaupt, sticht diesbezüglich der Attentatsversuch auf Canaan hervor, sowie die nachfolgende kurze Szene, wo es ihnen mit seiner Hilfe gelingt, die böse Nina zu fangen (Randnotiz: Was Maulwurf-Broyles betrifft, lässt man sich für meinen Geschmack mittlerweile auch schon entschieden zu lang Zeit; wie lang wollen die das betreffende Spielchen noch spielen?). Dass hier nun der alternative Lincoln stirbt und somit Platz für unseren macht (auf dass er in dieser Welt dann wohl doch noch mit Olivia zusammenkommt?) wirkte zudem auch etwas gar bequem. Irgendwie wäre es spannender gewesen, wenn der andere Lincoln überlebt hätte. Vor allem aber: Ja, man nimmt hier die böse alternative Nina gefangen, davon abgesehen macht aber die fortlaufende Handlung – meiner Einschätzung nach – keinen wesentlichen Schritt nach vorne. Zumal auch die genaue Verbindung zwischen Canaan und Jones sehr vage bleibt; hier bleibt viel der Fantasie des Zuschauers überlassen, um die Lücken zu füllen. Was den doch eher zweckmäßigen Eindruck des Falls für mich noch einmal verstärkte.

Fazit: Episodenbild (c) Warner Bros. Der Fall wirkte nach dem "Malen nach Zahlen"-Muster gestrickt, um a) Lincoln einen Grund zu bleiben, länger auf der anderen Seite zu bleiben, und b) den gewünschten Ausgang rund um den Tod seines alternativen Gegenübers zu erreichen. Doch so konstruiert manches an der Ausgangssituation auch wirken mag, das Resultat hat mir insgesamt sehr gut gefallen. Vor allem der Gedanke, auf eine alternative Version von sich selbst zu treffen, hatte es mir dabei angetan. Höchst interessant auch, dass es diesen einen entscheidenden Punkt, in dem ihre Leben sich voneinander entfernten, offenbar nicht zu geben scheint. Ist es somit mehr eine Frage ihrer unterschiedlichen Persönlichkeit, wie sich diese entwickelt haben? Die Episode lädt den Zuschauer ein, sich diese und noch einige weitere Fragen zu stellen. Etwas gar zweckmäßig wirkte aber halt der Ausgang, der für Lincoln quasi auf der anderen Seite – nun da er sich bei "uns" eh fehl am Platz vorkommt – quasi eine Stelle freimacht. Und auch davon abgesehen war der Fall an sich jetzt absolut nichts Besonderes. Die interessanten Elemente machten "Alles am richtigen Platz" aber dennoch zu einer der besseren Folgen einer insgesamt etwas mäßigen vierten Staffel.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2012 Warner Bros.)







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