The Boys - 1x08: Du hast mich gefunden
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Episodenbild (c) Amazon Studios

Originaltitel: You Found Me
Episodennummer: 1x08
Bewertung:
Weltweite Internet-VÖ: 26. Juli 2019 (Amazon Prime)
Drehbuch: Anne Cofell Saunders & Rebecca Sonnenshine
Regie: Eric Kripke
Besetzung: Karl Urban als Billy Butcher, Jack Quaid als Hughie Campbell, Antony Starr als Homelander, Erin Moriarty als Starlight / Annie January, Dominique McElligott als Queen Maeve, Jessie T. Usher als A-Train, Laz Alonso als Mother's Milk, Chace Crawford als The Deep, Tomer Capon als Frenchie, Karen Fukuhara als Kimiko Miyashiro, Nathan Mitchell als Black Noir, Elisabeth Shue als Madelyn Stillwell, Giancarlo Esposito als Stan Edgar, Jennifer Esposito als Susan Raynor, Shantel VanSanten als Becca Butcher, Ann Cusack als Donna January, Christian Keyes als Nathan, Laila Robins als Grace Mallory, Jim Beaver als Secretary of Defense Robert A. Singer, Brendan Beiser als Jeff, Parker Corno als 8 Year Old Boy, JD Smith als Officer, Steve Coombes als Security Guard, Cole Kapoor als Excited Teen's Friend, David Webster als Excited Teen, Andrew Perun als Musician, Ric Garcia als Lone Survivor u.a.

Kurzinhalt: Vought hat Haftbefehle für die Boys erwirkt. Nachdem sie eine alte Bekannte von Butcher besuchten, müssen er und Hughie hilflos mit ansehen, wie Mother's Milk, Frenchie und Kimiko verhaftet werden. Hughie will ihnen zu Hilfe eilen, doch Butcher hat nur seine Rache an Homelander im Sinn, und lässt sie daher im Stich. Wenn sich jemand erwischen lässt, ist das aus seiner Sicht deren Problem. Hughie kehrt ihm daraufhin den Rücken, und findet Annie in einer Kirche, wohin sich diese nach einem Streit mit ihrer Mutter – wo sie auch erfuhr, dass alles, was ihr Hughie über die Herkunft von Superhelden erzählt hat, der Wahrheit entspricht – zurückgezogen hat. Er bittet sie um Hilfe dabei, seine Freunde zu befreien, doch Annie ist von seinem Verrat immer noch zu enttäuscht, um dies auch nur in Betracht zu ziehen. Homelander kehrt indes von seinem Einsatz in Syrien zurück, wo er einem Superschurken das Handwerk legte, und wird als Held gefeiert. Stillwell kann sich indes über eine Beförderung freuen – was beide dann auch gleich in trauter Zweisamkeit feiern. Als sie nach Hause kommt, erwartet Madelyn allerdings eine unangenehme Überraschung. Butcher glaubt nämlich, in ihr die einzige Schwäche von Homelander gefunden zu haben – und nimmt sie in Geiselhaft, um ihn so zu einem Geständnis zu zwingen…


Review: Episodenbild (c) Amazon Studios Gleich zu Beginn präsentiert sich Homelander der Welt wieder mal als Held, als er dem US-Militär in Syrien im Kampf gegen den Superschurken hilft. Diese ganze Sequenz war optisch sehr gut inszeniert, und auch wieder angenehm brutal. Später erfahren wir dann, dass die Superschurken nicht etwa auf Vought zurückzuführen sind, sondern auf ihn persönlich. Damit ist man letztendlich dem von mir im Review zur letzten Folge gebrachten "Mystery Men"-Vergleich sogar nochmal näher – ich muss allerdings sagen, dass mir der Gedanke, dass die böse Firma dahintersteckt, etwas besser gefiel, als dieses "Individualverschulden". Sei's drum, das Finale mit Butcher war dann zweifellos sehr spannend. Man ahnt sofort, dass dies nicht so laufen wird, wie von Butcher gedacht und gehofft, und dass er den Wert, den Stillwell für ihn hat, falsch einschätzt. Und so kommt es dann auch: Vor Butchers fassungslosen Augen bringt er Madelyn mittels den Laserstrahlen aus seinen Augen um (und ihr Baby kam vermeintlich bei der darauffolgenden Explosion ums Leben?). Danach bringt er diesen schließlich zu Becca – und stellt so dessen Überzeugungen völlig auf den Kopf, und offenbart seinen Rachefeldzug als Trugschluss. Für mich war's allerdings insofern nur ein halber Schock, als ich ja wie gesagt schon damit gerechnet hatte, dass das Kind überlebt hat. Nur, dass Becca auch noch am Leben ist, hat wie ich gestehen muss auch mich überrascht. Man darf gespannt sein, wie Butcher auf diese Neuigkeit reagieren wird.

Noch besser gefiel mir allerdings (wieder einmal) alles rund um Annie und Hughie. Letzterer darf sich nach seiner nach wie vor schockierenden und rückwirkend eigentlich nicht wirklich zu seiner Person passenden Ermordung von Translucent rehabilitieren, in dem er einerseits (im Gegensatz zu Butcher) alles daran setzt, um seine Freunde aus der Gefangenschaft zu befreien, und am Ende dann sogar versucht, dem Mann, der seine Freundin umgebracht hat (was ihn ja erst auf diesen düsteren Pfad führte) und der ihm ans Leder will, das Leben zu retten. Vor allem letzteres sollte auch wieder dafür gesorgt haben, dass Annie ihn nun wieder in einem deutlich besseren Licht sieht; so gesehen ist die Hoffnung auf eine Beziehung zwischen den beiden ja vielleicht doch noch ganz gestorben. Und vor allem alles rund um Annie hatte es mir wirklich angetan, angefangen bei ihrem Gespräch mit ihrer Mutter (wo ich insofern überrascht war, als ich bislang dachte, Vought hätten das mit der Compound-V-Injektion auch ohne Wissen der Eltern gemacht), über die aufmunternden Worte von Queen Maeve (die wohl früher einmal ähnlich idealistisch war wie sie), bis hin zu ihrem heldenhaften Rettungseinsatz von Hughie und seinen Freunden am Ende. Die Szene der Folge war aber zweifellos das SuperheldInnen-Duell zwischen Starlight und A-Train. Das war einfach wirklich super inszeniert, und mir gefiel generell, wie sich der Kampf aufgrund ihrer sehr unterschiedlichen Kräfte gestaltet hat. Und doch muss ich sagen, dass mich "Du hast mich gefunden" insgesamt nicht ganz so geflasht hat, wie erhofft (wie man ja auch an der Wertung sieht). Auf der einen Seite hat mich alles rund um The Deep wieder mal nicht so recht angesprochen. Vor allem aber führte das für mich irgendwie ins Nichts. Er darf vorerst nicht zurückkehren, und rasiert sich daraufhin alle Haare ab – und verschwindet dann von der Bildfläche. Keine Ahnung, was mir das sagen sollte, aber es hat offensichtlich nicht geklappt. Und generell muss mich sagen, irgendwie hat mir bei "Du hast mich gefunden" der letzte Tick gefehlt. Sie war schon wieder ganz unterhaltsam, aber frühere Episoden – nicht zuletzt der Auftakt – haben mich doch die Spur mehr begeistert. Trotzdem bin ich jetzt schon gespannt, was die zweite Staffel bringen wird!

Fazit: Episodenbild (c) Amazon Studios Irgendwie musste ich am Ende von "Du hast mit gefunden" an den guten alten Fleischhauer-Spruch "Darfs a bisserl mehr sein?" denken müssen. Weil hier hätte es tatsächlich irgendwie mehr sein dürfen, auch wenn ich dieses "mehr" selber nicht genau benennen kann. Mir fehlte da irgendwie der letzte Tick, und vor allem auch die emotionale Resonanz. Frühere Episoden in ihrer Gesamtheit, und insbesondere auch einzelne Momente daraus, haben mich jedenfalls schon mehr geflasht. Trotzdem war "Du hast mich gefunden" keinesfalls schlecht, und insgesamt ein durchaus gelungenes Staffelfinale. Dabei hatten es mir neuerlich die – sowohl gemeinsamen als auch individuellen – Szenen rund um Annie und Hughie ganz besonders angetan. Vor allem der Superheldenkampf zwischen A-Train und Starlight war ein echtes Highlight. Aber auch, wie Hughie hier dann bei A-Trains Herzanfall seine Menschlichkeit unter Beweis stellen kann, gefiel mir. Alles rund um Butcher war soweit auch ganz ok, auch wenn mich die Offenbarung am Ende nur zur Hälfte überraschte. Und nicht zuletzt, dass die Superschurken "nur" auf Homelander statt direkt auf Vought zurückzuführen sind, hat mich doch ein bisschen enttäuscht. Insgesamt war ich von der ersten Staffel von "The Boys" aber sehr angetan, und schaue dementsprechend nun auch schon Season 2 in freudiger Erwartung entgegen.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2019 Amazon Prime Video)








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