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Originaltitel: The End of All Things
Episodennummer: 4x14
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 24. Februar 2012
Erstausstrahlung D: 30. Juli 2012
Drehbuch: David Fury
Regie: Jeff Hunt
Hauptdarsteller:
Anna Torv als Olivia Dunham,
John Noble als Dr. Walter Bishop,
Joshua Jackson als Peter Bishop,
Lance Reddick als Phillip Broyles,
Jasika Nicole als Astrid Farnsworth,
Seth Gabel als Lincoln Lee,
Blair Brown als Nina Sharp.
Gastdarsteller:
Michael Cerveris als The Observer,
Jared Harris als David Robert Jones,
Monte Markham als Leland Spivey,
Eugene Lipinski als December,
Amos Stern als July,
Steve Weller als March u.a.
Kurzinhalt:
Olivia wurde entführt. Sie erwacht an einen Stuhl gefesselt, ihr gegenüber sitzt Nina Sharp. Kurz darauf betrifft David Robert Jones den Raum, der scheinbar für ihrer beider Entführung verantwortlich ist. Ähnlich wie sein Gegenstück in der alten Zeitlinie will er Olivia dazu bringen, ihre verborgenen Talente – die auf die Cortexophan-Tests, als sie noch ein Kind war, zurückzuführen sind – unter Beweis zu stellen. Er legt ihr wieder den Test mit den kleinen Lämpchen vor, und verlangt von ihr, diese allein mit der Kraft ihres Geistes zu aktivieren. Da ihre Fähigkeiten offensichtlich emotional gesteuert werden, lässt er Nina Sharp foltern, um Olivia ausreichend Motivation dafür zu geben, ihre Kräfte zu aktivieren. Doch in einem kurzen Moment, den er ihnen zur Erholung einräumt, gibt Olivia Nina gegenüber zu, dass ihre Fähigkeiten bisher immer nur durch ihre Gefühle für Peter zum Vorschein kamen. Währenddessen läuft im Fringe-Team die Suche nach Olivia auf Hochtouren. Jene Nina Sharp, die man zuletzt bei Massive Dynamic vorfand, wird verhört, allerdings zeigt sich diese alles andere als kooperativ. Vor allem Peter drängt darauf, Olivia so rasch als möglich aufzuspüren. Da steht plötzlich der Beobachter in Walters Labor…
Review:
Insgesamt hat mir "Das Ende aller Dinge" sehr gut gefallen – nur das Verwirrspiel rund um Nina hat für mich leider überhaupt nicht funktioniert. Bereits am Ende der letzten Folge vermutete ich, dass die Nina Sharp bei Olivia jene aus dem anderen Universum ist (und in Wahrheit zu den Entführern dazugehört); nicht zuletzt, als mir die Verwirrung der "echten" Nina, als Walter sie mit dem falschen Cortexophan konfrontiert, aufrichtig schien (das hat Blair Brown wirklich sehr gut gespielt). Heißt aber halt leider auch, dass ich ihnen keine Sekunde lang auf diese Finte hereingefallen bin. Fast noch schwerer als das wiegt für mich jedoch, wie unkooperativ sich die echte Nina geben muss, nur um den Zuschauer auf die falsche Fährte zu locken (was bei mir wie gesagt ohnehin nicht funktioniert hat). Rein von der Logik der Story her ergibt es aber halt absolut keinen Sinn. Vor allem aber fragte ich mich, wie schon am Ende der letzten Folge, warum denn echt niemand von denen auf die Idee kommt, die andere Nina könnte das Mittel gestohlen haben. Man sollte meinen, das wäre eigentlich naheliegend.
Immerhin, ein Plus dieses ganzen (misslungenen) Verwirrspiels war die Offenbarung, dass Olivia – nach einem unvorsichtigen Kommentar – ebenfalls schon wusste, dass die mit ihr gefangene Nina zu David Robert Jones gehört. Ansonsten war dieser Teil der Folge aber eher ein Reinfall. Zum Glück war die Folge aber abseits dessen echt gelungen. Mein Lieblingsteil war dabei zweifellos der lange Dialog zwischen Peter und dem Beobachter. Einerseits war das wirklich fantastisch inszeniert. Klar merkt man, dass die in Wahrheit vor einem Bluescreen stehen, aber alles rund um sie herum war sehr gut getrickst, und generell war die Szene optisch teilweise echt ein Traum. Aber auch inhaltlich hatte sie es mir angetan, und fand genau die richtige Mischung aus Rekapitulation bzw. Erklärung, und neuen Informationen. So wird hier zum Beispiel nun endlich offenbart, was genau es mit den Beobachtern auf sich hat, und auch wenn man es sich so in etwa schon denken konnte, fand ich das dennoch faszinierend. Alles rund um Olivia war zwar grundsätzlich auch ok, kam an diesen Handlungsstrang aber nicht ganz ran – was nicht zuletzt auch daran lag, dass es sich mit dem Lampentest halt doch nur um eine Wiederholung handelte, und die entsprechende Einlage in meinen Augen an jene aus der ersten Staffel nicht heran kam. Zuletzt allerdings noch ein kleiner Kritikpunkt: Als Walter vorschlägt, Peters Gehirn mit jenem des Beobachters zu verbinden, und der meint "Kannst du das?" war ich insofern kurz irritiert, als Walter ja genau das in der allerersten Folge zwischen Olivia und John Scott gemacht hat – was Peter eigentlich wissen sollte. Generell fand ich es ein bisschen schade, dass man nicht auf die Methode aus der Pilotfolge zurückgegriffen hat; ich finde, das hätte gerade auch bei dieser Folge (wo ja eben z.B. auch der Lampentest seine Rückkehr feierte) gut gepasst. Am Ende ist Peter jedenfalls nun in seinem Bestreben bestärkt, in seine Zeitlinie – und damit auch zu seiner Olivia – zurückzukehren. Die Hoffnung, dass das recht bald – und noch deutlich vor dem Staffelfinale – passiert, habe ich mittlerweile zwar aufgegeben. Solange man dabei jedoch noch ein paar Folgen Marke "Das Ende aller Dinge" raushaut, soll es mir recht sein.
Fazit:
Alles rund um die doppelte Nina Sharp fand ich leider sehr vorhersehbar; zudem fand ich es sehr konstruiert, dass sich "unsere Version" – die sich dann ja als völlig unschuldig herausstellt – gar so unkooperativ verhält. Dass echt niemand von denen auf die Idee mit der doppelten Nina kommt, wollte mir auch nicht so recht einleuchten. Und später dann, wenn Peter vor hat, in die Gedanken des Beobachters einzudringen, hätte ich mich über einen Rückgriff auf die allererste Folge der Serie sehr gefreut. Davon abgesehen hat mir "Das Ende aller Dinge" aber gut gefallen. Besonders angetan hatte es mir dabei das längere Gespräch zwischen Peter und dem Beobachter, welches sowohl einiges rekapitulierte, als auch ein paar neue, spannende Informationen bereithielt. Vor allem aber war es nicht nur inhaltlich, sondern auch optisch ein absolutes Schmankerl. Aber auch alles rund um Olivia konnte mir soweit gut gefallen, wobei ich insbesondere die Rückkehr des guten alten Lämpchen-Tests mochte. Dem etwas gar dramatischen Titel wurde "Das Ende aller Dinge" in meinen Augen aber nicht ganz gerecht.
Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2012 Warner Bros.)
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