Loki - 1x04: Der Nexus-Vorfall
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Episodenbild (c) Disney+

Originaltitel: The Nexus Event
Episodennummer: 1x04
Bewertung:
Weltweite Internet-VÖ: 30. Juni 2021
Drehbuch: Eric Martin
Regie: Kate Herron
Besetzung: Tom Hiddleston als Loki, Sophia Di Martino als Sylvie, Owen Wilson als Mobius, Gugu Mbatha-Raw als Ravonna Renslayer, Wunmi Mosaku als Hunter B-15, Sasha Lane als Hunter C-20, Neil Ellice als Hunter D-90, Richard E. Grant als Classic Loki, Jack Veal als Kid Loki, Deobia Oparei als Boastful Loki, Cailey Fleming als Young Sylvie, Jaimie Alexander als Sif u.a.

Kurzinhalt: Auf Lamentis sehen Loki und Sylvie dem sicheren Untergang entgegen. Den sicheren Tod vor Augen, vertraut sich Sylvie ihrem Varianten-Gegenstück endlich an, und erzählt, wie sie als kleines Mädchen von Jägern der Zeitvarianz-Autorität – angeführt von Renslayer – aus Asgard verschleppt und vor dem Richter gezerrt wurde. Kurz vor dem Urteil – und der Auslöschung – gelang ihr dann jedoch die Flucht. Loki und Sylvie sehen hilflos mit an, wie der Mond langsam aber sicher auf den Planeten stürzt, als sich vor ihnen plötzlich zwei Portale öffnen. Sie haben gar keine Wahl, als diese zu durchschreiten – und sich so der Zeitvarianz-Autorität zu ergeben. Loki findet sich daraufhin in der Zeitschleife einer seiner Erinnerungen wieder – nämlich just in jenem Moment, wo Sif ihn wegen eines Streichs, den er ihr spielte, angegriffen wird. Nach unzähligen Wiederholungen entschuldigt er sich schließlich bei ihr – und findet sich kurz darauf wieder im Verhörraum wieder, wo ihm Mobius gegenübersitzt. Nachdem er ihm mehrere Lügen aufgetischt hat, versucht es Loki dann schließlich mit der Wahrheit. Er erzählt Mobius, dass sie alle von der TVA getäuscht werden, und es sich bei den Jägern selbst um Varianten handelt, denen man die Erinnerungen an ihr früheres Leben gelöscht hat. Mobius behauptet zwar, ihm kein Wort zu glauben, doch die Saat des Zweifels ist gesät. Er nutzt die nächstbeste Gelegenheit, um die Wahrheit zu ergründen – und macht eine schreckliche Entdeckung…


Review: Episodenbild (c) Disney+ Der Einstieg in die Folge war absolut phantastisch. Die letzte Folge deutete ja bereits an, dass Sylvie einen guten Grund hat, die TVA zu hassen. Hier erfahren wir nun gleich in der ersten Szene, in einem Flashback, die Hintergründe. Sylvie wurde demnach als kleines, unschuldiges Mädchen von Asgard entführt und in die Zentrale der Zeitvarianz-Autorität gebracht, wo ihr der Prozess gemacht wurde, und man sie schließlich auslöschen wollte. Und dabei hat sie sich nichts zu Schulden kommen lassen – außer, dass sie eben eine Variante ist. Der Rest der Folge deutete für mich stark darauf hin, dass in Wahrheit Renslayer selbst die Strippen zieht, und ich vermute, auch sie hat wiederum einen guten Grund, Lokis in allen Variationen (siehe auch die Post-Credits-Szene) zu hassen. Trotzdem machte es diese Offenbarung leicht, mit Sylvie zu sympathisieren, und sich als ZuschauerIn auf ihre Seite zu schlagen. Umso mehr, als sie sich in den Szenen auf Lamentis ihrem Hiddleston-Gegenstück schließlich öffnet, und auch ihm ihre Geschichte erzählt. Doch der Einstieg war nicht nur inhaltlich interessant, sondern vor allem auch optisch eine Wucht – denn die Bilder der Zerstörung des Planeten waren einfach nur wunderschön.

Nachdem sie in letzter Sekunde gerettet werden und sich in der TVA-Zentrale finden, schaltet "Der Nexus-Vorfall" zwar kurzzeitig einen Gang zurück, bleibt aber nach wie vor unterhaltsam. Ich freute mich dabei nicht zuletzt über den kurzen Auftritt von Jamie Alexander als Lady Sif, der dann letztendlich auch mehr war als ein reiner Gag. Die wiederholte Konfrontation mit den Konsequenzen seines Streichs zwingen Loki nämlich auch hier – auch wenn es sich dabei um eine Lappalie gehandelt haben mag – sich seinen Taten zu stellen, und sich schließlich offen und aufrichtig bei ihr zu entschuldigen. Damit macht die Figur auch hier wieder einen nicht unbedeutenden Schritt Richtung Rehabilitation. Kurz darauf, beim Verhör durch Mobius, wird er dann allerdings seinem Ruf als Gott des Schabernacks wieder voll und ganz gerecht, als er die Wahrheit – und auch seine echten Gefühle – hinter einem Lügengebilde verbirgt, und behauptet, er wäre in Wahrheit das Mastermind hinter Sylvies Plan (im Glauben, dass dies genau das ist, was Mobius von ihm hören will, weil er genau davon ohnehin schon überzeugt ist). Und doch gelingt es ihm schließlich, die Saat des Zweifels zu säen, und Mobius dazu anzustacheln, Nachforschungen anzustellen. Und so stößt er schließlich (wie – unabhängig davon – auch Jägerin B-15) auf die Wahrheit: Alle Jäger der TVA sind Varianten, deren Erinnerungen gelöscht wurden. Es war genau diese Erkenntnis, die C-20 zutiefst erschütterte – und wohl dazu führte, dass die TVA sie umbrachte, damit das Geheimnis nicht ans Licht kommt. All dies steigert sich dann schließlich zu einer hochdramatischen Szene, als Mobius Loki in seinem Zeitschleifen-Gefängnis aufsucht, sich mit ihm verbündet – und unmittelbar nach ihrer Rückkehr in den Verhörraum von Renslayer und ihren Wachen gestellt wird, woraufhin sie ihn kurzerhand auslöscht.

Episodenbild (c) Disney+ Damit sind wir allerdings auch beim ersten meiner beiden Kritikpunkte an "Der Nexus-Vorfall", welche die Höchstwertung verhindern. Ich hätte es wirklich stark gefunden, hätte man den Mut gehabt, sich an dieser Stelle – doch sehr unerwartet – von Owen Wilsons Charakter zu verabschieden. Stattdessen offenbart man am Ende (und, ganz ehrlich: Es war in diesem Moment eigentlich schon zu vermuten; und spätestens wenn es auch Loki erwischt war es dann endgültig sonnenklar), dass die "gestutzten" (wie das offenbar übersetzt wurde; ich selbst schaue ja auf Englisch) eben doch nicht ganz so ausgelöscht sind, wie gedacht – was Mobius Tod als leeren Schockmoment offenbart. Und, wenn ich schon dabei bin: Die Idee, dass Loki für in eine andere – weibliche – Version seiner Selbst Gefühle zu empfinden beginnt, ist halt schon auch ein bisschen schräg, und treibt das Konzept der Selbstverliebtheit auf die Spitze. Davon abgesehen war aber das Finale aber absolut grandios, angefangen vom coolen Raum mit den Time Keepers, über den Kampf, bis hin zur Offenbarung, dass es sich bei ihnen um Schaufensterpuppen/Marionetten handelt.

Fazit: Von zwei kleinen Kritikpunkten abgesehen war "Der Nexus-Vorfall" großartig. Vor allem der Einstieg und das Finale hatten es mir angetan, aber auch dazwischen fühlte ich mich von der Folge durchgehend bestens unterhalten. Neben der Story hatten es mir vor allem auch wieder einzelne starke Momente, die großartige Inszenierung (die mit einigen echten optischen Schmankerln aufwartet), die tollen schauspielerischen Leistungen, sowie die Musik von Natalie Holt angetan. In der nächsten Folge dürften wir nun also endlich erfahren, wer in Wirklichkeit hinter der TVA steht; zusammen mit dem Verbund an Lokis (die in weiterer Folge wohl losziehen werden, um sie zu stürzen) eine vielversprechende Ausgangssituation für die letzten beiden Episoden der Serie/Staffel!

Wertung: 4.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2021 Disney+)







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