Kampfstern Galactica - 1x20: Kriegsgefahr
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Episodenbild (c) Universal

Originaltitel: Experiments in Terra
Episodennummer: 1x20
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 18. März 1979
Erstausstrahlung D: 02. August 1989
Drehbuch: Glen A. Larson
Regie: Rod Holcomb
Hauptdarsteller: Richard Hatch als Captain Apollo, Dirk Benedict als Lieutenant Starbuck, Lorne Greene als Commander Adama, Herbert Jefferson Jr. als Lieutenant Boomer, Maren Jensen als Lieutenant Athena, Terry Carter als Colonel Tigh, Laurette Spang als Cassiopeia, Noah Hathaway als Boxey, John Colicos als Count Baltar.
Gastdarsteller: Tony Swartz als Flight Sergeant Jolly, Anne Lockhart als Lieutenant Sheba, Terry Carter als Colonel Tigh, Melody Anderson als Brenda Maxwell, Peter MacLean als President, Edward Mulhare als John, Nehemiah Persoff als Eastern Alliance Leader, Logan Ramsey als Moore, Ken Swofford als General Maxwell, Sidney Clute als Stone, Ken Lynch als Dr. Horning, Jordan Rhodes als Brace, John de Lancie als Officer, Russ Marin als Alliance Member, David Greenan als Flight Officer Omega, Milton James als Alliance Leader u.a.

Kurzinhalt: Ein Geschwader der Galactica ist losgeflogen, ob die Entflohenen der östlichen Allianz bis nach Terra zu verfolgen. Dann jedoch taucht hinter Apollo eine Stadt der Lichter auf, und er wird an Bord gebracht. Als er dort erwacht, findet er sich wieder von engelsgleichen Wesen umgeben – kann sich jedoch an ihre frühere Umgebung noch nicht erinnern. Erst als einer der Seraphs, John, ihn berührt, kehren die Erinnerungen an seinen früheren Aufenthalt an Bord zurück. Man hat ihn deshalb aufs Schiff gebracht, weil Apollo für die Seraphs, die außerhalb ihrer durchs All fliegenden Stadt über keine physische Form verfügen, einen Krieg auf Terra verhindern soll. Dafür will man ihn zum Planeten schicken, wobei er für alle Bewohner dort wie ein verschollener Pilot aussehen wird. Doch nur kurz nach seiner Ankunft auf Terra wird er von den Sicherheitsbehörden gefangengenommen. Starbuck folgt der Spur seines Freundes nach Terra. Mit Johns Hilfe gelingt es ihm, Apollo aus dem Gefängnis zu befreien. Doch die Kriegsgefahr ist damit noch lange nicht gebannt…


Review: Episodenbild (c) Universal "Kriegsgefahr" trumpft unter anderem mit einigen bekannten Gaststars auf. Oder genauer gesagt: Aus heutiger Sicht bekannt, da damals ihre berühmtesten Rollen jeweils noch in der Zukunft liegen sollten. Wie z.B. bei Edward Mulhare, der sein späteres Engagement bei der Glen A. Larson-Serie "Knight Rider" als Leiter der Foundation für Recht und Verfassung wohl seinem Auftritt hier verdanken dürfte (immerhin war die Folge ja auch von Larson geschrieben). Das andere prominente Gesicht gehört Melody Anderson, die nur kurz nach ihrem Auftritt hier in "Flash Gordon" Berühmtheit erlangen sollte. Und auch Peter MacLean (als Präsident) oder Ken Swofford (Brendas Vater) sind nicht ganz unbekannt. Für mich werten solche Auftritte beliebter DarstellerInnen eine Folge durchaus auf; nicht zuletzt, als ich mich über ein entsprechendes Wiedersehen meistens sehr freue (noch dazu, wenn es gänzlich unerwartet kommt). Wobei ich auch gleich sagen muss, dass "Kriegsgefahr" dies nicht nötig gehabt hätte, um mich zu überzeugen – denn nach einer kleineren Durststrecke mit mäßigen bis bestenfalls guten Episoden hat die Serie mit ihr wieder mal ein echtes, kleines Highlight zu bieten.

So fällt zuerst einmal positiv auf, dass auch diese Episode wieder Bezug auf frühere Ereignisse nimmt. Nicht nur greift man den Plot rund um die östliche Allianz auf, sondern auch die engelsgleichen Wesen aus der Doppelfolge "Teuflische Versuchung" kehren zurück – und bekommen mit "John" sogar einen direkten Vertreter. Mir gefiel grundsätzlich schon mal, mehr über sie zu erfahren, und sie damit wieder deutlich zu entmystifizieren (denn bei ihrem ersten Auftritt hatte das ganze tatsächlich noch einen sehr stark religiös-übersinnlichen Touch) – nicht zuletzt, als sie sich einfach nur als weiterentwickelte Menschen herausstellen. Mir gefiel auch das Grundkonzept, dass sie den Terranern helfen wollen, aber aufgrund ihrer Körperlosigkeit (zumindest außerhalb des Schiffes) die Hilfe der Galactica-Crew brauchen. Die Situation auf Terra war dann zwar sehr offensichtlich vom damaligen kalten Krieg und der Gefahr eines Nuklearkriegs geprägt, sprach mich aber nichtsdestotrotz an. Zumal die Episode hier eine wichtige – und letztendlich universell gültige – warnende Message im Gepäck hat. Am Ende gibt es dann schließlich noch ein paar nette Effekte zu bestaunen, mit dem von der Galactica ausgestrahlten Schutzschirm, mit dem man die von der östlichen Allianz gestarteten Raketen abfängt. Diese Entwicklung hat mich wiederum ein bisschen an "Der Tag, an dem die Erde still stand" erinnert (hat aber auch etwas von "2010" oder auch "The Abyss"). Und ganz am Ende erfahren wir schließlich, dass Terra eben doch nicht die von der Galactica gesuchte Erde ist. Aber auch schon lange vor diesem gefälligen Finale konnte mir "Kriegsgefahr" sehr gut gefallen. Die Episode war einfach sehr kurzweilig, mit Apollos Mission, seinen gemeinsamen Szenen mit Brenda, wie Starbuck ihm nach Terra folgt, der Intrige rund um den Präsidenten, und so weiter. Und auch das Design dieser – aus damaliger Sicht – futuristischen Welt hatte es mir angetan. Die letzte wesentliche Stärke waren dann die sehr guten und teils wirklich witzigen Dialoge ("Amnesia." "That's a pretty name.", Johns "You're not contemplating violence, are you?" oder auch Apollos trockener Kommentar in Richtung des Präsidenten, er solle den Vertrag einrahmen, sich damit aber besser beeilen.). Zugegeben, was Spektakel und Dramatik betrifft mag "Kriegsgefahr" nicht mit den allerbesten "Kampfstern Galactica"-Folgen mithalten können. Insgesamt fand ich sie aber höchst unterhaltsam, und sind die knapp 50 Minuten wie im Flug vergangen.

Fazit: Episodenbild (c) Universal Nachdem ich anfänglich von "Kampfstern Galactica" ja sehr begeistert war, verpasste der "Mittelteil" der Staffel meiner Euphorie doch ein bisschen einen Dämpfer – waren da doch einige schwächere Folge drunter, und schien die Serie das anfängliche hohe Niveau nicht mehr so recht halten zu können. "Kriegsgefahr" war aber wieder klasse. Von Anfang an höchst unterhaltsam, mit einigen netten Gaststars (wobei ich mich insbesondere über Melody Anderson und Edward Mulhare sehr gefreut habe), einer spannenden Handlung, und zum Ende hin dann auch noch der einen oder anderen netten Trickaufnahme. Darüber hinaus ist insbesondere das Drehbuch von Glen A. Larson zu loben, dass mit einigen wirklich netten und teils gewitzten Dialogen aufwartet. Und auch die Umsetzung dieser alternativen, vermeintlich leicht futuristischen Erde hatte es mir angetan. Zuletzt löst sich bei "Kriegsgefahr" auch der potentielle Kritikpunkt rund um die Umsetzung der Erde der Zukunft in Wohlgefallen auf – da Terra eben nicht die von der Galactica gesuchte Erde ist. Und so geht für die Überlebenden der zwölf Kolonien die Suche weiter.

Wertung: 4 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Universal)







Kommentare (2)
RSS Kommentare
1. 03.03.2021 10:52
 
Du Christian, kleine Besserwisserei: Die "Phoenix Foundation" war aber MacGyvers Auftraggeber. Bei Knight Rider war es FLAG (Foundation For Law And Government). ;)
 
Schlaufuchs
2. 04.03.2021 23:32
 
Ach shit, natürlich! Die Foundation für Recht und Verfassung. Da hab ich meine 80er-Jahre-Kultserien durcheinandergebracht. Danke für den Hinweis, wird korrigiert! :)
 

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