Fringe - 3x08: Entrada
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Episodenbild (c) Warner Bros.

Originaltitel: Entrada
Episodennummer: 3x08
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 02. Dezember 2010
Erstausstrahlung D: 14. März 2011
Drehbuch: Jeff Pinkner & J. H. Wyman
Regie: Brad Anderson
Hauptdarsteller: Anna Torv als Olivia Dunham, John Noble als Dr. Walter Bishop, Joshua Jackson als Peter Bishop, Lance Reddick als Phillip Broyles, Jasika Nicole als Astrid Farnsworth, Blair Brown als Nina Sharp.
Gastdarsteller: John Cassini als The Librarian, Seth Gabel als Lincoln Lee, Ryan McDonald als Brandon Fayette, Primo Allon als Bartender, Karen Holness als Diane Broyles, Stefan Arngrim als Store Owner, Julie Brar als FBI EMT, Luke Camilleri als Luke, Michele Goyns als Young Woman, Terry Howson als Lead Cop, Sachin Sahel als Snack Shop Clerk, Anthony Shim als Operating Assistant, Alex Stevens als Old Woman u.a.

Kurzinhalt: Mitten in der Nacht erhält Peter einem Anruf. Eine ihm unbekannte Frau am anderen Ende behauptet, eine Nachricht von Olivia für ihn zu haben, nämlich, dass sie auf der anderen Seite gefangen ist. Doch liegt Olivia nicht eigentlich neben ihm im Bett? Peter lässt der Anruf keine Ruhe, und so versucht er sich, in Olivias Laptop zu hacken. Als er dabei von ihr entdeckt wird, beschließt er, ihr eine Fangfrage zu stellen. Als sie den von ihm verwendeten griechischen Ausdruck nicht zuordnen kann, weiß er: Das ist nicht "seine" Olivia. Doch die Olivia von der anderen Seite, die als Agentin rübergeschickt wurde, um ein wichtiges Teil für die Maschine zu beschaffen, bemerkt Peters Verdacht, und schaltet ihn aus. Mittels der Schreibmaschine wendet sie sich an die andere Seite, und fordert die Extraktion an. Nachdem das ihm gespritzte Mittel endlich nachlässt, weiht Peter die anderen in das ein, was er herausgefunden hat. Man versucht, die andere Olivia aufzuhalten, bevor sie auf die andere Seite überwechseln kann. Walter versucht zudem, einen Weg zu finden, wie sie ihre Olivia von dort retten könnte – doch die Schuldgefühle, die er sich macht, weil er sich von der anderen Olivia einlullen ließ, sind dabei nicht hilfreich. Währenddessen auf der anderen Seite: In Walternates Institut bereitet man sich darauf vor, Olivia zu töten, und ihr Gehirn zu entnehmen. Sie richtet daraufhin eine verzweifelte bitte an Phillip Broyles – den einzigen Menschen, der sie jetzt vor diesem Schicksal noch bewahren kann…


Review: Episodenbild (c) Warner Bros. Zuerst einmal: Wie ihr in den Reviews bemerkt habt, habe ich mir etwas schwer getan, die beiden Olivias besprechungstechnisch auseinanderzuhalten (mit "Walternate" hat man es uns ja leicht gemacht). Erst als Peter am Bahnhof dann "Dunham!" schreit, fiel es mir wie Schuppen von den Augen, und genau so werde ich es ab sofort auch machen: "Unsere" Olivia werde ich Olivia, und die dortige Olivia vielmehr Dunham nennen. In diesem Sinne: "Entrada" knüpft direkt ans Ende der letzte Folge an, bzw. zeigt uns nochmal den dortigen Anruf jener Reinigungskraft, der Olivia die wichtige Nachricht an Peter weitergegeben hat. Dieser reagiert erstmal sehr clever (wie ich generell den Eindruck hatte, dass man sich hier bemühte, wenn er sich schon die ganze Zeit wegen Dunham dumm stellen musste, ihn hier wieder zu rehabilitieren, zuerst mit seiner Reaktion, dann dem Einfall mit dem Farbband, und schließlich, wie er die vermeintliche Geisel als Quecksilber-Soldat identifiziert), letztendlich kommt ihm Dunham aber doch auf die Schliche, woraufhin ihr die Flucht gelingt. Danach gilt es, zu verhindern, dass sie wieder auf die andere Seite zurückkehrt.

Dieser Plot war sehr spannend gemacht (wobei Walter wie gewohnt wieder für ein bisschen humoristische Auflockerung sorgte; ich sag nur "Vagenda"), und erreicht dann schließlich am Bahnhof seinen dramaturgischen Höhepunkt. Zwar gelang es ihnen, Dunham zu schnappen, zu dem Zeitpunkt war es aber schon zu spät, und die Dinger, mit denen ihr der Transfer gelang, in die Hände implantiert. Auf der anderen Seite sieht Olivias Lage düster aus. Als sich Walternate dazu entschließt, sie zu töten und ihr Hirn zu entnehmen, in der Hoffnung, beim Sezieren herauszufinden, wie sie zwischen den Welten wechseln konnte, ruhen ihre einzigen Hoffnungen, diesem Schicksal zu entgehen, auf Phillip Broyles. Der hat allerdings seine Schuld ihr gegenüber eigentlich schon Ende der letzten Folge beglichen, als er sie nicht verriet, und sie ziehen ließ. Nun muss er entscheiden, ob er ihren Worten, dass ihre Seite nicht die Auslöschung dieser Welt will, und sie nach einem Weg suchen will, um beide Welten zu retten, Glauben schenkt – und dafür nicht nur seine Karriere, sondern auch sein Leben riskiert. Ich mochte ja Olivias Worte an ihn, als er sie fragte, ob es etwas gibt, dass er für sie tun kam, damit es ihr besser geht, und sie meint, dass er in Wahrheit bei ihr ist, damit es IHM besser geht. Und nicht zuletzt auch der Besuch in der Bar, wo ihn der Besitzer als Held bezeichnet, zusammen mit dem Gespräch mit seiner Frau, welches zugleich als ihr Abschied dienen sollte, überzeugen ihn dann schließlich, dass er letztendlich keine andere Wahl hat, als ihr zu helfen – ist sie doch die einzige Hoffnung, einen Krieg mit unvorstellbarem Verlust von Menschenleben auf beiden Seiten zu verhindern. Ihre Flucht ist dann ebenfalls sehr packend umgesetzt, nur eins störte mich ein wenig: Bis jetzt ist es Olivia immer nur gelungen, für ein paar Augenblicke in ihre Welt zurückzukehren. Warum ging sie davon aus, dass es diesmal anders sein würde? Und ja, ich weiß, sie finden im Labor dann das Mittel, welches ihr wohl eben dies ermöglichte – aber das konnte sie ja zu dem Zeitpunkt, wo sie diesen Entschluss gefasst hat, noch nicht wissen. Aber ja, Spitzfindigkeiten. Jedenfalls fand ich es sehr schön, dass sie sich nicht von Walter/Peter von unserer Seite retten lassen musste, sondern es –wenn auch mit Broyles aufopfernder Hilfe – doch noch selbst geschafft hat. Vor allem aber hat mich überrascht, dass der Wechsel hier schon vollzogen wurde; Ich hätte schwören können, das ziehen die jetzt noch irgendwie bis zum Mid-Season-Finale hinaus. Umso gespannter bin ich jetzt schon, wie es weitergehen wird.

Fazit: Episodenbild (c) Warner Bros. Früher als von mir erwartet ist nun also Dunham (= Olivia aus der anderen Welt) aufgeflogen. Ihre Flucht gestaltete sich dabei durchaus spannend, wobei mir nicht zuletzt gefiel, dass unsere Helden durchaus clever agieren durften – es aber halt trotzdem nicht ganz gereicht hat. Aber auch auf der anderen Seite ging es packend weiter. Dort ist Olivia auf die Hilfe des dortigen Phillip Broyles angewiesen, um zu entkommen. Dieser steht somit vor der schwersten Entscheidung seines Lebens: Soll er dieser Frau von der anderen Welt – von der er sein ganzes Leben lang gehört hat, dass sie ihre eigene vernichten wollen – wirklich vertrauen, und für sie sogar seine Karriere und sein Leben riskieren? Ich fand es sehr schön, dass der dortige Broyles, nachdem die Figur bisher nur recht selten zur Geltung kam, mal ins Rampenlicht gerückt ist. Und die letzte Szene im Krankenhaus verspricht einige interessante Momente zwischen Peter (der sich Vorwürfe macht, dass es ihm nicht schon früher aufgefallen ist) und Olivia in der nächsten Folge. Wie es generell, nun da es Walternate dank Dunham gelungen ist, ein weiteres wichtiges Teil der Maschine an sich zu bringen, wieder spannend weitergehen dürfte.

Wertung: 4 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2010 Warner Bros.)







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