Der Omega-Mann |
Charlton Heston als letzter Überlebender
Kategorie:
Filme -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Donnerstag, 10 Dezember 2020 |
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Kurzinhalt: Dr. Robert Neville hat – vermeintlich –als einziger die Apokalypse als "normaler" Mensch überlebt. Bei den anderen Überlebenden handelt es sich nämlich um Mutanten, die sich zudem in einer Art Kult zusammengerottet haben, und jeglicher Technologie – die aus ihrer Sicht für den Weltuntergang verantwortlich war – abschwören. Diese neuen Menschen könnten ihre Verstecke immer nur in der Nacht verlassen, wo sie sich dann um jenes Haus scharren, in dem sich Neville verschanzt hat. Unter Tags wiederum macht er im menschenleeren Los Angeles Jagd auf sie, und tötet sie in ihren Verstecken. Eines Tages gerät er jedoch in ihre Fänge – und wird von einer Frau gerettet, bei der es sich ebenfalls um keine Mutantin zu handeln scheint. Wie sich zeigt, gibt es außerhalb von Los Angeles noch eine kleine Gruppe von Menschen – überwiegend Kindern – die der Infektion bisher ebenfalls entgangen sind. Einer von ihnen ist jedoch gerade dabei, sich in einen der Mutanten zu verwandeln. Neville beginnt daraufhin mit der Entwicklung eines Heilmittels, und ist letztendlich mit Bluttransfusionen – da er selbst gegen die Infektion immun ist – erfolgreich. Daraufhin schmiedet man Pläne, um Los Angeles ein für alle Mal den Rücken zu kehren, und Richtung Norden aufzubrechen. Doch Matthias, der Anführer des Kults, denkt gar nicht daran, Neville einfach so ziehen zu lassen… Review: ![]() Sehr positiv sticht zweifellos auch ins Auge, dass man für die Romanze des Films mit Rosalind Cash eine afroamerikanische Darstellerin gecastet hat; anno 1971 war die Darstellung einer solchen Liebesgeschichte alles andere als an der Tagesordnung. Der Film überzeugt zudem mit einzelnen gelungenen Spannungsspitzen, und punktet nicht zuletzt auch damit, als man sich am Ende für den aus meiner Sicht richtigen (düsteren) Ausgang entschieden hat – und damit auch der Vorlage treu bleibt. Passt zwar zum recht mutigen und schonungslosen Kino der (frühen) 70er, ist für eine solche Hollywood-Produktion aber auch keine Selbstverständlichkeit. Jedoch, leider, insgesamt betrachtet fällt "Der Omega Mann" im direkten Vergleich mit "Last Man on Earth" doch recht deutlich ab. Einer der Hauptgründe dafür ist die Umsetzung des Mutanten-Kults, der mich sowohl konzeptionell als auch von der Umsetzung her (die offensichtlich angemalte, weiße Haut, die schwarzen Kutten) nicht überzeugen wollte, und vor allem auch als Bedrohung für mich nicht wirklich funktionierte. Dass der Anführer, Matthias, wenn es ihm beliebt einfach mit den eigenen Regeln bricht, und sich somit nicht nur als Luddit, sondern auch noch als Heuchler herausstellte, war da nur mehr das Tüpfelchen auf dem "i". Darüber hinaus wirkte so manches auf mich leider doch ziemlich konstruiert. Angefangen beim völlig hirnrissigen Verhalten des geheilten Jungen, die nur dazu da war, dass er in Gefangenschaft der Sekte geraten konnte, und Robert ihm so zu Hilfe eilen musste, bis hin zur praktisch von einer Sekunde auf die nächste ausbrechenden Infektion bei Lisa (während der Junge zuvor dieser erst sehr langsam verfiel). Das war einfach einer dieser typischen Twists, wo man die Logik der Handlung der angestrebten Schockwirkung opferte. Ein vergleichsweise kleiner Kritikpunkt, aber es sei erwähnt: Der Sonnenaufgang am Ende geht dann doch etwas zu plötzlich vonstatten (von Morgendämmerung hat man scheinbar noch nichts gehört). Vor allem aber fühlt sich der Film länger an als die eigentlich eh recht ökonomischen 98 Minuten, die er dauert – und das ist halt nie ein gutes Zeichen. Fazit: ![]() Wertung:5 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1971 Warner Bros.)
Weiterführende Links: Advent-SPECiAL 2020
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