The Twilight Zone - 2x04: Ovation |
Episodennummer: 2x04 Bewertung: Streaming-VÖ USA: 25. Juni 2020 Drehbuch: Emily Chang & Sara Amini Regie: Ana Lily Amirpour Besetzung: Jurnee Smollett als Jasmine Delancey, Tawny Newsome als Zara Delancey, Sky Ferreira als Fiji, Dan Martin als Mr. Delancey, Paul F. Tompkins als Jimmy O'Malley, Thomas Lennon als J J Malloy, Aliza Vellani als Jennifer Gupta, Murat Alvarez als Ramzi, Chris Webb als Lenny, Silver Kim als Director, Derek Morrison als Santino, Jordan Peele als The Narrator u.a. Kurzinhalt: Jasmine Delancey ist mit Leib und Seele Sängerin – auch wenn ihr Vater und ihre Schwester ihren Traum doch eher mit Skepsis beäugen. Immerhin sitzt sie tagein tagaus als Straßenmusikantin herum, und tut sich zunehmend schwer, für ihr Leben aufzukommen. All dies ändert sich jedoch, als eines Tages das aufstrebende Popsternchen Fiji nach einem Model-Shooting an ihr vorbeikommt und sie spielen hört. Sie drückt ihr eine geheimnisvolle alte Münze in die Hand – und stürzt sich vor einen fahrenden Bus. Als sie tags darauf an Fijis Gedenkstätte ihre Gitarre in die Hand nimmt und ein Lied zu singen beginnt, dauert es nicht lang, bis die Menge um sie herum zu applaudieren beginnt. Kurz darauf wird sie von J.J. Malloy entdeckt, der sie zur Castingshow "Ovation" einlädt, wo das Publikum mit seinem Applaus über Weiterkommen oder Ausscheiden der Kandidaten entscheidet. Zuerst ist Jasmine ob des plötzlichen Erfolgs außer sich vor Freude. Dann jedoch erkennt sie, dass die Leute einfach immer in Begeisterungsstürme ausbrechen, unabhängig von der Qualität der Lieder oder ihres Gesangs. Und so entwickelt sich der vermeintliche Segen schon rasch zu einem Fluch… Review: "Ovation" stand bei mir von vornherein unter keinem guten Stern(chen). Denn: Mit Geschichten über ach-so-arme Berühmtheiten (beispielhaft sei Sophia Coppolas "Somewhere" erwähnt) tue ich mir seit jeher doch eher schwer. Damit will ich nicht sagen, dass ich mir nicht vorstellen kann, das ständige verfolgt und überall erkannt (und potentiell belästigt) werden nicht auch sehr belastend sein kann/muss. Trotzdem kann ich mir allerdings noch einige wesentlich schwierigere/herausfordernde Schicksale vorstellen (man muss z.B. nur ins Flüchtlingslager Moria blicken). Sprich: Ja, ich glaube schon, dass es auch nicht unbedingt immer lustig ist, reich und berühmt zu sein. Wenn ich mich allerdings zwischen einem mühseligen Leben mit und ohne Geld entscheiden müsste, würde meine Wahl ganz klar auf ersteres Fall. Dementsprechend fällt es mir halt immer schwer, für solche Figuren Mitleid aufzubringen. Im Falle von "Ovation" kommt nun noch erschwerend hinzu, dass sich die Neuauflage von "The Twilight Zone" in der Auftaktfolge "The Comedian" einer ganz ähnlichen Thematik angenommen hat. Generell ist die Story leider alles andere als originell, und dementsprechend fast schon schmerzhaft vorhersehbar. In dem Moment, wo Fiji ihr die Münze in die Hand drückt, kann man fast schon bis ins kleinste Detail vorhersagen, wie sich die Geschichte entwickeln wird – und wird damit auch, vielleicht von einigen wenigen Details abgesehen, recht behalten. Es hilft auch nicht, dass ich das Konzept mit dem ständigen Klatschen, ganz egal was die betreffende Person macht, doch etwas mühsam und stellenweise dann richtiggehend absurd gefunden zu haben (die Taxifahrt, der OP-Saal). Vor allem aber drängen sich leider einige logische Ungereimtheiten auf. Angefangen dabei, dass ihre Schwester aus unerklärlichen Gründen gegen die Wirkung der Münze immun zu sein scheint, über Jasmines nicht wirklich nachvollziehbarer Entscheidung, sich ins Exil zu begeben und von der Welt abzuschotten, obwohl sie die Münze zu dem Zeitpunkt ja eh schon weitergegeben hat und ihre Wirkung somit unweigerlich verblassen muss, bis hin zum völlig hirnrissigen Twist am Ende, wo man uns verkaufen will, dass Jasmine ihre Schwester nicht als das neue Pop-Sternchen erkannt hätte. Hier verfehlte "Ovation" die gewünschte schockierende Wirkung bei mir völlig. Neben dem schönen Lied und Jurnee Smolletts unverkennbarem Talent – sowohl darstellerisch als auch gesanglich – bleibt somit als einziger Pluspunkt die ansatzweise nette (und originelle) Idee, dass ob der bedingungslosen Begeisterung des Publikums die eigentliche Kunst gar nicht mehr zur Geltung kommt. Insgesamt war das aber leider zu wenig, um die Kritikpunkte ausgleichen zu können. Fazit: "Ovation" wirkte leider nicht übermäßig originell, und war zudem in Teilbereichen enorm vorhersehbar. Erschwerend kommt hinzu, dass – bei allem Verständnis dafür, dass auch das Leben der reichen und Prominenten sicherlich nicht immer einfach und/oder lustig ist – sich mein Mitleid mit dieser Bevölkerungsschicht dann doch in recht starken Grenzen hält. Auch die eine oder andere logische Ungereimtheit stach mir ins Auge. Und vor allem das dämliche Ende hat "Ovation" dann nochmal ordentlich (und immerhin einen halben Wertungspunkt) gekostet. Immerhin, der Song sowie die Performance von Jurnee Smollett wussten zu gefallen, und die Inszenierung von Ana Lily Aminpour ("A Girl Walks Home Alone At Night") war solide. Inhaltlich war ich aber halt auch von "Ovation" wieder einmal nicht wirklich angetan – was sie somit leider auch zu einer weiteren enttäuschenden Folge der zweiten Staffel von "The Twilight Zone" machte. Zumindest von mir gibt's somit dafür leider keinen Applaus. Wertung: 1.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2020 CBS)
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